1432 - Die Fratze der Nonne
ein männliches Lachen gewesen war, als sich die Gestalt zeigte. Hinter einem Gestrüpp schraubte sich ein Mann in die Höhe.
Wie zum Hohn hielt er ihre Kleidung hoch und wedelte damit wie mit einer Fahne.
»Suchst du das?«
Elvira schloss für einen Moment die Augen. Sie fühlte sich von den Blicken des Kerls tief verletzt, aber sie blieb ihm die Antwort nicht schuldig.
»Ja. Gib sie her!«
Der Mann lachte wieder. Diesmal lauter. »Klar, die kannst du haben. Aber erst später.«
»Was heißt das?«
»Wenn wir mit dir fertig sind, Schwester!«
Die Antwort hatte ein anderer Mann gegeben, und er hatte hinter ihr gesprochen.
Elvira zog die Schultern in die Höhe. Sie hätte damit rechnen müssen, dass dieser erste Kerl nicht allein war. Solche Typen verließen sich immer auf andere, damit nichts schief gehen konnte. Ihr Herz schlug schneller. Die Furcht schnürte ihr die Kehle zu. Wenn sie jetzt hätte sprechen sollen, wäre das nicht möglich gewesen. Sie blieb stumm und schaute zu, wie der Typ vor ihr die Kleidung zu Boden fallen ließ.
»Die Nacht ist für dich noch nicht beendet«, flüsterte er. »Sie wird für dich und für uns weitergehen.«
»Was wollt ihr?«
»Dich!«
Elvira schluckte. Sie bekam einen starren Blick, mit dem sie den Mann vor sich fixierte.
»Ich würde es an eurer Stelle einfach lassen«, flüsterte sie. »Es ist wirklich besser für euch, glaubt mir.«
»Ach ja?«
»Bestimmt.«
Der Sprecher kam näher. Von dem zweiten Kerl hörte sie nichts, aber er machte ihr klar, dass er vorhanden war, denn er legte ihr beide Hände auf die noch nassen Schultern.
»Keine falschen Hoffnungen, meine Liebe. Ich bin auch noch da, verstehst du?«
Elvira spürte einen Ruck, der sie nach hinten zog. Aus ihrem Mund löste sich ein leiser Schrei, und kurz danach lag sie rücklings auf dem harten Boden und spürte den Druck der Steine auf ihrer nackten Haut.
Aufstehen konnte sie nicht mehr, denn der Mann drückte ihr ein Knie in den Leib, und seine linke Hand presste sich gegen die Kehle der Frau.
»Sei ganz ruhig. Es tut nicht weh. Wir wollen nur etwas unseren Spaß haben.«
Elvira blieb ruhig. Sie schaute ihn nur an. Sie sah das bärtige Gesicht und die fettigen Haare, die in Strähnen zusammengeklebt waren, und sie sagte ihnen noch einmal, dass sie einen Fehler machen würden.
»Halt dein Maul!«
Der zweite Typ kam näher. Er war hoch aufgeschossen, hatte ein bleiches Gesicht und schüttere blonde Haare. Die Nase war etwas zu groß.
»Du kannst dich auf deine Klamotten legen. Wir sind ja keine Unmenschen.«
»Ihr macht einen Fehler, glaubt mir!«
»Ach ja? Warum das denn?«, höhnte der Blonde, der den kuttenähnlichen Mantel auf den Boden ausbreitete. »Los, leg dich da hin. Und denk nicht mal an Flucht. Denk höchstens daran, dass wir schneller sind als du. Klar?«
»Ich habe verstanden.«
Elvira war losgelassen worden. Und sie tat, was der Kerl ihr befohlen hatte.
Die beiden schauten zu und amüsierten sich, als Elvira zur weichen Unterlage kroch. Für sie war alles ein großer Spaß, und der Bärtige fing schon damit an, seinen Hosengürtel zu lösen.
Sein Kumpan schaute auf Elvira nieder, die sich hingesetzt und die Beine angezogen hatte. »Wenn du willst, kannst du schreien. Aber ich gebe dir Brief und Siegel darauf, dass dich niemand hören wird. Diese Nacht gehört einzig und allein uns. Und der Spaß, den wir mit dir haben werden, ebenfalls.«
Er fuhr über seine Lippen und bückte sich.
»Außerdem haben wir schon einiges über euch Nonnen gehört. Ihr tut immer so fromm, in Wirklichkeit aber seid ihr heiß. Ihr braucht einen Kerl mit einem…«
»Hör auf zu reden! Zum letzten Mal: Ihr macht einen großen Fehler. Wenn ihr weiterhin ein normales Leben führen wollt, dann haut ab. Verschwindet und lasst mich in Ruhe.«
»Eine große Schnauze hat sie auch noch.« Der Bärtige lachte gemein. Dann gab er Elvira einen Stoß, sodass sie nach hinten kippte und wieder auf den Rücken fiel. »So haben wir nicht gewettet.« Er zerrte bereits seine Hose runter. »Dich kriegen wir schon, darauf kannst du dich verlassen. Wir haben lange genug gewartet.« Er legte beide Hände auf ihre Oberschenkel und drückte sie auseinander.
»Kein Gerede mehr. Jetzt kannst du es genießen.«
Elvira sagte kein Wort. Sie reagierte anders. Sie schaute dem Bärtigen nur ins Gesicht, und der war durch diesen Blick für einen Moment irritiert. Er schüttelte den Kopf und stellte zunächst das zurück,
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