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1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht unter den Scheffel, Johnny. Das war wirklich sehr mutig. Und das hätte nicht jeder getan, das kannst du mir glauben.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Doch, ich kenne die Menschen.«
    »Ja, kann sein. Und die beiden Männer waren für Sie fremd? Die haben Sie noch nie gesehen?«
    Elvira musste lachen. »He, warum bist du so förmlich? Du musst mich nicht siezen.«
    »Ich – ich meinte nur.«
    Elvira bewegte sich. Sie drängte sich Johnny entgegen, und als sie nahe genug an ihn herangekommen war, legte sie ihm die Hände auf die Schultern. Sie zog ihn noch näher, bis sich ihre Lippen berührten.
    Johnny war überrascht, als die weichen Lippen ihn küssten. Zugleich spürte er einen etwas bittren Geschmack, der von den Lippen der Frau ausging. Er dachte sich nichts dabei. Er war nur froh, dass es dunkel war, sodass Elvira seinen roten Kopf nicht sehen konnte.
    »Das musste sein«, sagte sie.
    »Na ja, wenn du meinst.«
    »Ich meine es ehrlich.«
    Das glaubte Johnny ihr aufs Wort. Er wollte allerdings auch wissen, wie es weiterging, und seine Frage zeichnete sich für Elvira bereits in seinen Augen ab.
    »Wir werden uns jetzt trennen, Johnny.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ähm – was?«
    »Ja, wir trennen uns. Jeder wird seinen eigenen Weg gehen. Du bist mit dem Bike unterwegs. Ich denke, dass du ein bestimmtes Ziel hast. Oder?«
    »Schon, aber…« Er ärgerte sich, dass ihm die richtigen Worte nicht einfielen. »Wo willst du denn hin?«, fragte er schließlich.
    »Weg.«
    »Wieso…?«
    Elvira gab ihm keine Antwort. Stattdessen zog sie sich an. Zum ersten Mal sah Johnny das Kleidungsstück genau. Die Frau hatte sich dabei hingestellt, als wollte sie sich ihm in voller Nacktheit präsentieren. Er sah ihren Körper nur für einen Moment, dann wurde er von dem Kleidungsstück verdeckt.
    »Ist das ein Mantel?«
    »Nein, eine Kutte.«
    Johnny runzelte die Stirn. Ein Zeichen, dass er nachdachte. Dabei sah er wieder ihre ungewöhnlich grünen Augen, sprach sie darauf allerdings nicht an, weil ihm etwas anderes durch den Kopf geschossen war.
    »Bist du eine Nonne?«
    Elvira sagte zunächst nichts. Nach einer Weile lächelte sie. »Du hast eine sehr gute Beobachtungsgabe, Johnny. Ja, ich bin so etwas wie eine Nonne.«
    »Die hier im See gebadet hat?«
    »So ist es.«
    »Das darf man? Hat niemand was dagegen?«
    »Nein, Johnny, so frei sind wir.«
    »Und du wirst jetzt wieder zurück in dein Kloster gehen?«
    »So ähnlich.«
    Beide standen sich gegenüber. Johnny lagen noch einige Fragen auf der Zunge. In diesem Fall traute er sich nicht, sie zu stellen. Die Frau kam ihm einfach zu geheimnisvoll und rätselhaft vor.
    »Ja«, sagte er dann und nickte. »Das ist es wohl gewesen – nicht wahr?«
    Die Nonne nickte.
    »Und du hast keine Angst, dass dir die beiden Typen noch mal über den Weg laufen?«
    Die Antwort bestand zunächst aus einem Lächeln. Dann sagte sie leise: »Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Aber ich kann dir eines sagen, Johnny: Ich habe die beiden Männer nicht vergessen. Sie haben das nicht umsonst getan.«
    Johnny hatte genau zugehört. Er schaute die Frau mit den grünen Augen dabei an, und er hatte plötzlich den Eindruck, von kleinen Eissplittern berührt zu werden.
    Diese Frau war keine normale Nonne. So warmherzig sie sich vorhin auch gegeben hatte, jetzt überkam ihn doch ein Frösteln.
    Er wollte noch mehr fragen, was Elvira allerdings nicht zuließ. Bevor er sich versah, wurde er noch mal umarmt, und er hörte die geflüsterte Botschaft an seinem rechten Ohr.
    »Wir sehen uns wieder, Johnny, das verspreche ich dir. Nichts ist vergessen, gar nichts…«
    Er wurde losgelassen, fühlte noch einmal die streichelnde Hand an seiner Wange, und im nächsten Moment lief Elvira von ihm weg.
    Sie drehte sich kein einziges Mal mehr um, als sie den Hang hinablief. Zurück blieb Johnny Conolly, der ziemlich durcheinander war und seine Gedanken zunächst mal ordnen musste.
    Irgendwann griff er nach seinem Bike. Mit ihm zusammen ließ auch er den Hang hinter sich. Auf der Straße angelangt, blieb er stehen und gönnte sich einen Rundblick.
    Von der Nonne war nichts mehr zu sehen, ebenso wenig wie von den beiden Männern. In seiner Umgebung gab es nur noch die Stille der Nacht. Er war jetzt in der Lage, sich mit seinen Gedanken zu beschäftigen, und die drehten sich natürlich um die geheimnisvolle Nonne.
    Nonne?
    Johnny konnte es einfach nicht fassen, dass diese Frau eine Nonne gewesen sein sollte. Er

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