Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1432 - Die Fratze der Nonne

1432 - Die Fratze der Nonne

Titel: 1432 - Die Fratze der Nonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
klagte nicht, sie riss sich auch nicht von Johnny los, und beide erreichten unangefochten die Straße, wo sie für einen Moment stehen blieben.
    Tief durchatmen. Die klopfenden Herzen wieder beruhigen.
    Johnny sah den unruhigen Blick der Frau, aber er nahm auch das Grün ihrer Augen wahr. Ihre Nacktheit bemerkte er kaum. Zudem hatte die Frau ihre Kleidung vor den Körper gepresst.
    »Wir müssen weg!«, flüsterte Johnny scharf.
    »Du musst weg, Junge!«
    »Aber Sie auch!«
    »Ja, getrennt.«
    »Das geht nicht. Sie haben…«
    »Okay.« Sie hatte es sich anders überlegt. »Wo willst du hin?«
    »Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Aber es hat keinen Gepäckträger. Das ist ein Mountainbike und…«
    »Wir verstecken uns zunächst. Ist das okay?«
    »Ja, und wo?«
    »Nimm dein Fahrrad mit!«
    Johnny sah ein, dass es besser war, wenn er tat, was die Frau vorschlug. Er hatte das Gefühl, dass sie sich hier in der Gegend auskannte, und darauf wollte er sich verlassen.
    Vom Hang her hörten sie die Stimmen der beiden Männer. Und die klangen nicht eben freundlich. Wenn sie die Straße erreicht hatten, dann mussten Johnny und die Frau verschwunden sein.
    Beide rannten. Johnny zerrte noch sein Bike mit sich. Er blieb hinter der Nackten, die plötzlich nach links abbog und einen Hang hinauflief. Sie wühlte sich dabei durch hoch wachsendes Gras und an Sträuchern vorbei.
    Johnny folgte ihr, ohne eine Frage zu stellen. In diesem Fall musste er ihr einfach vertrauen.
    Sie schafften es, denn dort, wo zwei verkrüppelt wirkende Bäume ihre Äste nach vorn streckten, als wollten sie nach der Straße greifen, gab es einen Platz, der ihnen Deckung bot. Das Wurzelwerk hatte von unten her die Erde etwas aufgeworfen, sodass sich ein Hügel gebildet hatte, auf dem sie sich niederließen.
    Beider Atem ging keuchend. Das Bike lag schräg, aber es rutschte nicht der Straße entgegen.
    »Wie heißt du?«, fragte die Frau.
    »Johnny.«
    »Ich bin Elvira.«
    »Okay.«
    Elvira legte einen Finger auf die Lippen. Sie hätte sich die Geste sparen können, denn auch Johnny waren die Geräusche nicht verborgen geblieben, die vom Schotterweg zu ihnen herauf klangen.
    Die beiden Männer hatten ihn erreicht. Sie fluchten noch immer und machten sich gegenseitig Vorwürfe.
    »Du hast die Schuld!« Das war die Stimme des Bärtigen.
    »Nein, verdammt, du!«
    »Ich war – ich wollte sie…«
    »Du hättest trotzdem aufpassen können.«
    »Egal, Arnie, es ist passiert. Hast du den Hundesohn wenigstens erkannt, der dich umgehauen hat?«
    »Nein, nicht wirklich.«
    »Was hast du denn gesehen?«
    »Er war noch recht jung. Verdammt, dann hat er mit einem Hammer zugeschlagen. Ich konnte nichts mehr sehen. Außerdem blute ich noch wie ein Schwein. Was soll ich denn machen?«
    »Frag lieber, was wir machen.«
    »Und?«
    »Sollen wir sie suchen?«
    »Nein, Sid, nein! Ich bin irgendwie gaga. Der Treffer war verdammt hart. Ich will weg!«
    »Also abhauen.«
    »Ja!«
    Die beiden redeten noch eine Weile hin und her. Schließlich einigten sie sich darauf, dass sie in den Wagen steigen und verschwinden wollten. In der Stille waren ihre Stimmen gut zu hören. Elvira und Johnny verstanden fast jedes Wort, und über die Lippen der Frau huschte ein Lächeln. Für sie war alles noch einmal gut gegangen.
    Sie warteten in ihrem Versteck so lange, bis die beiden Männer in ihren Mini gestiegen waren. Der Motor heulte auf, dann raste der Wagen unter ihnen vorbei, und sie konnten endgültig aufatmen.
    Beide saßen sich gegenüber, und beide schauten sich an. Sie waren zunächst nicht fähig, ein Wort zu sagen, bis Elvira schließlich nickte und mit leiser Stimme sagte: »Du hast mir vielleicht das Leben gerettet, Johnny.«
    Conolly Junior bekam einen roten Kopf. Er schaute die Frau an, und erst jetzt fiel ihm auf, dass sie noch immer nackt war. Mit ihrer Kutte oder was immer es war, bedeckte sie ihren Körper.
    »Willst du dich nicht anziehen?«, fragte er heiser.
    »Ja, gleich.«
    »So warm ist es nicht mehr.«
    Elvira lächelte. »Ich habe im See gebadet. Als ich wieder herauskam, waren die Kerle plötzlich da. Du hast ja gesehen, was sie mit mir vorhatten. Sie wollten mich vergewaltigen. Wenn du nicht gekommen wärst, hätten sie es auch geschafft. Dafür bin ich dir sehr dankbar, und ich werde dir das nicht vergessen.«
    Johnny hatte ähnliche Worte erwartet. Er wurde trotzdem verlegen und wusste nicht, was er erwidern sollte.
    Sie sah es und lächelte.
    »Stell dein Licht

Weitere Kostenlose Bücher