1433 - Blockadebrecher
zuschlagen müssen.
An diesem Punkt mußte die Taktik der Verfolger einhaken. Die Schiffe in den weitläufigen Hangars mußten schärfstens bewacht werden, besser noch die Hangarzugänge. Es gab nicht genug Freihändler auf Phönix, die Mannschaften der Tarkan-Schiffe eingeschlossen, um sämtliche Eingänge zu den Hangarhallen lückenlos abzuriegeln, es sei denn, man hätte aus den Raumschiffen das letzte Besatzungsmitglied, aus der Stadt den letzten Bewohner für diesen Zweck abgezogen. Aber es waren Roboter vorhanden. Zwar kannte man auf Phönix keine Kampfroboter mit autarker Intelligenz - wozu auch? Wenn es dem Feind wirklich gelang, die Basiswelt der Freihändler zu entdecken und den Sperrgürtel der Abfangjäger und Raumforts zu durchbrechen, dann würde er keine Mühe auf eine Landung verschwenden, sondern den Planeten aus dem Raum vernichten.
Das war die allgemein bekannte Vorgehensweise der Cantaro, und die Cantaro waren der einzig ernst zu nehmende Gegner - der, den man auf Phönix schlichtweg den Feind nannte. Aber es gab Servo-, Wartungs-, Transport- und sonstige Roboter. Ihre Intelligenz war gering, aber als Aufpasser konnte man sie durchaus einsetzen. Sie besaßen keine Waffen. Ihre Funktion würde sein, die nächste Abteilung des Suchtrupps zu alarmieren, sobald Daarshol gesichtet wurde.
Danton machte sich sofort daran, die entsprechenden Anweisungen zu erteilen.
Es würde eine aufwendige Sache werden.
Die Roboter waren nicht so einfach umzuprogrammieren. Es würde der Zusammenarbeit mehrerer Computer bedürfen, einen Einsatzplan fehlerfrei und in kürzestmöglicher Zeit zu erstellen. Im Wohnzimmer war es Danton zu belebt. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Er zog sich in einen der Schlafräume zurück und ließ sich zunächst vom Hauscomputer beraten. Aufgrund der Vorschläge des Hauscomputers setzte er sich mit dem Syntronnetz des Raumhafens in Verbindung und erteilte seine Befehle.
Er ließ den Syntrons weiten Spielraum; denn sie waren mit selbständiger Intelligenz ausgestattet und auf Probleme wie das vorliegende, das im Grunde genommen ein logistisches war, verstanden sie sich besser als der Mensch.
Roi Danton hatte seine Vorbereitungen so gut wie abgeschlossen, da wurde ihm vom Servo ein Besucher gemeldet. Die Tür öffnete sich, und ein Mann trat ein, der sich in den vergangenen Wochen, besonders beim Einsatz auf Gobi, einen Namen gemacht hatte: Pedrass Foch. Foch war ein stämmig gebauter, zur Korpulenz neigender Terraner unauffälligen Aussehens. Die wäßrighellen Augen wirkten ausdruckslos, das Gesicht ließ Desinteresse erkennen.
Wer aber Pedrass Foch nur nach seinem Äußeren beurteilte, der beging einen argen Fehler. Foch war unter den Freihändlern einer der verwegensten Kämpfer, obendrein fungierte er als Reno Yantills Stellvertreter, und Yantill war das Oberhaupt der Organisation Drake.
Es fiel Danton auf, daß Foch die Arme auf dem Rücken verschränkt hatte. Der Stämmige grüßte weder, noch reagierte er auf Roi Dantons fragenden Blick. Er stand da, steif und stumm, als hätte er vergessen, weshalb er gekommen war. „Nun?" fragte Danton schließlich.
Da brachte Pedrass Foch den rechten Arm nach vorne. In der Hand hielt er einen Paralysator von so gewaltigem Kaliber, wie Roi Danton nie zuvor einen gesehen hatte. „Du suchst nach dem da, nicht wahr?" sagte Foch.
*
Dantons Miene wurde steinern. „Deiner?" fragte er knapp.
Pedrass Foch schüttelte den Kopf. „Nein. Er gehört Reno."
„Warum kommst du dann zu mir?"
„Reno hat an Bord der BLUEJAY zu tun.
Er hat mir gesagt, er rechne damit, daß wir nach Fertigstellung des Pulswandlers sofort aufbrechen würden. Er macht das Schiff einsatzbereit. Er hörte deine Umfrage und gab mir den Auftrag, mich bei dir zu melden."
Roi Dantons Gedanken waren fieberhaft an der Arbeit. Wenn der Paralysator, den Pedrass Foch ihm - Lauf nach oben, Kolben nach unten - vors Gesicht hielt, die Waffe war, mit der Daarshol auf Sato Ambush geschossen hatte, wie hatte Foch sie dann finden können? Hatte der Cantaro sie etwa nicht mitgenommen?
Er zwang sich zur Ruhe und fragte: „Wo hast du die Waffe her?"
„Sie lag in Renos Gleiter", antwortete Foch. „Reno fuhr mit dem Gleiter zur Transmitterstation und parkte das Fahrzeug auf dem Platz davor. Den Paralysator nahm er nicht mit. Er braucht ihn an Bord der BLUEJAY nicht."
„Aber hier in Mandalay braucht er ihn?" fuhr Roi Danton auf. Er erkannte, daß er seinem
Weitere Kostenlose Bücher