Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1433 - Blockadebrecher

Titel: 1433 - Blockadebrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geführt hatte, beschäftigte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte. Der Mann war ein unangenehmer Zeitgenosse, dabei als Freihändler einer, den die Organisation nicht entbehren konnte. Er war ein Draufgänger ersten Ranges. Bei manchem Scharmützel, das die üblicherweise unterlegenen Freihändler mit Hauri-, Kartanin- oder sonstigen Verbänden gefochten hatten, war es die BLUE-JAY gewesen, die durch ein tollkühnes Manöver eine verfahrene Lage zum Guten gewendet hatte. Die BLUEJAY wurde von Reno Yantill befehligt. Sämtliche 50 Drakisten gehörten zur 200köpfigen Besatzung des Schiffes. Aber man hörte immer wieder, daß die entscheidenden taktischen Ideen von Pedrass Foch ausgingen. Weder Yantill noch Foch äußerten sich dazu. Die beiden von Erscheinung und Temperament her so verschiedenen Männer bildeten eine verschworene Gemeinschaft, zu der als drittes Mitglied Malibu Varozza gehörte, „das Marktweib", wie sie von vielen genannt wurde. Während Yantills und Fochs Funktionen innerhalb der Organisation Drake bestens definiert waren - der eine Anführer, der andere sein Stellvertreter -, war über Malibus Rolle so gut wie nichts bekannt.
    Es war schon ein merkwürdiger Haufen, die Widerstandsgruppe, die von Geoffry Waringer gegründet und von Roi Danton auf den Namen „die Freihändler" getauft worden war. Nachträglich hatte er die Namengebung oft bereut. Die neuen Freihändler hatten mit den alten so gut wie nichts gemein. Die alten Freihändler waren, wenn sie auch nach außen hin den Eindruck absoluter Disziplinlosigkeit gemacht hatten, eine militärisch organisierte Gruppe mit wohldefinierten Aufgaben- und Befehlsstrukturen gewesen. Die neue Organisation setzte sich aus Mitgliedern zahlreicher galaktischer und außergalaktischer Völker zusammen. Hier war nahezu alles vertreten, was an Völkernamen in den großen Galaxien der Lokalen Gruppe genannt wurde, vom Apaser bis zum Zaliter, ein paar versprengte Hauri und Hangay-Kartanin nicht zu vergessen. All diese verschiedenen Mentalitäten unter einen Hut zu bringen war ein von vornherein zum Fehlschlag verurteiltes Unterfangen. Jede Spezies beanspruchte ihren Spielraum. Keiner wollte sich vom anderen etwas sagen lassen. Befehlsstrukturen gab es nur an Bord der individuellen Raumschiffe, und selbst dort waren sie mitunter recht brüchig.
    Als Oberhäupter der Gesamtorganisation galten Roi Danton und Ronald Tekener.
    Aber auch deren Rolle blieb nicht unangefochten, wie die Palastrevolution der Organisation Drake vor kurzem bewiesen hatte.
    Innerhalb einer solchen Gruppe kam es wie von selbst zur Grüppchen- und Klüngelbildung. Jede Art bildete ihren eigenen Interessenverein, und die Vereine lagen miteinander in oft bitterem Wettstreit.
    Manchmal meinte Roi Danton, daß mit diesem verwahrlosten, disziplinlosen Haufen Waringers hohes Ziel, die Rückeroberung der Milchstraße, nicht erreicht werden könne. Vielleicht, hoffte er, würden die Dinge sich jetzt ändern. Der Tarkan-Verband mit seinen annähernd 5000 Männern, Frauen und Extraterrestriern stellte schon eher eine Organisation im Sinn der alten Freihändler dar. Vielleicht gelang es Männern vom Schlage eines Perry Rhodan, Atlan, Reginald Bull oder Julian Tifflor, die Freihändler zu dem zu machen, was sie nach Geoffry Waringers Willen hatten sein sollen.
    So weit war Danton in seinen Gedanken gekommen, als der Servo ihm Besucher meldete: Perry Rhodan und Tochter Eirene. „Du wirkst bedrückt, mein Sohn", sagte Rhodan, als er den kleinen Schlafraum betrat.
    Eirene setzte sich stillschweigend auf eine der Liegen. „Grund genug zum Bedrücktsein gibt es allerdings", seufzte Danton. „So?"
    „Ich frage mich, ob wir nicht alles falsch machen."
    „Bei der Suche nach Daarshol", fragte Rhodan, „oder überhaupt?"
    „Beides. Nach meiner Berechnung hätte uns der Cantaro längst ins Netz gehen müssen, und einen so verrückten Haufen wie die neuen Freihändler hat das Universum noch nicht gesehen. Das will eine Widerstandsorganisation sein, die den Chronopuls-Wall durchdringen und den Teufel aus Terras Hallen verjagen soll?"
    „Bleiben wir bei Daarshol", schlug Rhodan vor. „Das andere Thema riecht mir zu sehr nach Philosophie. Ich habe vom Computer über die Aktivierung der Roboter erfahren. Ausgezeichnete Idee. Inzwischen ist mir ein Gedanke gekommen: Wenn der Cantaro gar nicht darauf aus wäre, ein Schiff in die Hand zu bekommen, sondern auf etwas ganz anderes, dann könnten wir mit unserer

Weitere Kostenlose Bücher