1433 - Blockadebrecher
Vorsatz, gelassen zu bleiben, im Handumdrehen wieder untreu geworden war. Die beschwichtigende Geste, die er mit beiden Händen ausführte, war mehr für ihn selbst bestimmt. „Lassen wir das", schlug er vor. „Du hast die Waffe in Renos geparktem Gleiter gefunden?"
„Wo sonst?" fragte Foch verwundert.
Danton hatte sich jetzt wieder unter Kontrolle. „Es ist die einzige Waffe ihrer Art auf Phönix", erklärte er ruhig. „Mit diesem Paralysator ist Sato Ambush über den Haufen geschossen worden. Der Schütze war, dessen sind wir so gut wie sicher, Daarshol."
Pedrass Foch nickte. „Ich weiß das alles", sagte er. „Und ihr dachtet, Daarshol hätte das Ding mit sich genommen? Warum sollte er? Ihm stehen ganz andere Mittel zur Verfügung, sich zu wehren oder auch anzugreifen." Überrascht sah Danton den Mann an. „Du scheinst den Cantaro zu bewundern", bemerkte er.
Foch hob die Schultern. „Was heißt hier bewundern? Ich wollte, wir hätten unter den Freihändlern ein paar von seiner Sorte. Die Technik der Cantaro ist der unseren überlegen. Die Cantaro sind mit beeindruckender Intelligenz ausgestattet. Sie verstehen zu kämpfen.
Denk nur daran, wie Daarshol mit uns umgesprungen ist, als wir ihn auf Gobi zu fassen versuchten."
„Die Cantaro haben in den vergangenen Jahrhunderten ihre überlegene Technik und Intelligenz dazu verwendet, Planeten zu verwüsten und Völker auszurotten", antwortete Roi Danton bitter. „Sie haben die gesamte Milchstraße in die Knechtschaft gezwungen und sie mit einem undurchdringlichen Wall umgeben. An solchen Wesen gibt es nichts zu bewundern."
„Das mag sein", sagte Pedrass Foch ungerührt. „Ich bin nur gekommen, um mich wegen des Paralysators bei dir zu melden. Ist das alles?"
„Nicht so schnell", hielt Danton ihn zurück. „Woher stammt die Waffe, und was hat sie auf Phönix zu suchen?"
„Sie ist eine Spezialanfertigung, eigens für Reno Yantill gemacht", antwortete Foch und wirkte dabei recht gelangweilt. „Sie stammt von einer Welt im Halo, auf der man sich mit der Herstellung von Spezialwaffen befaßt; den Namen hab ich vergessen. Reno hat sie anfertigen lassen, um sie zu testen. Er ist nämlich nicht wie ihr der Ansicht, daß ein Angreifer, der die Linie der Forts und der Abfangjäger durchbrochen hat, Phönix sofort vom All her vernichten wird. Es gibt hier zuviel zu sehen und zu holen. Reno rechnet fest damit, daß der hypothetische Angreifer auf diesem Planeten landet. Dann stehen die Mitglieder der Organisation Drake bereit und überraschen ihn mit einem heißen Empfang."
„Mit einem Paralysator?" erkundigte sich Danton spöttisch. „Es sind mehr bestellt", erklärte Pedrass Foch stoisch. „Der Test, den er auf einer Fremdwelt durchführte, hat Reno befriedigt. In Kürze wird jeder Drakist einen Paralysator vom Typ Emzwoundzwanzig-Spezial besitzen."
„Dann haltet sie gefälligst irgendwo eingeschlossen", knurrte Danton. „Sato Ambush kämpft um sein Leben, weil Reno Yantill seine Waffe einfach im Fahrzeug zurückließ, wo jeder sie greifen konnte."
„Die Verantwortung für Sato Ambushs Lage trägt der, der auf ihn geschossen hat", widersprach Pedrass Foch, zum erstenmal war Leben in seiner Stimme. „Die Kausalität, die du anführst, ist zweiten Grades. Du mußt Daarshol fassen, dann hast du den wahren Übeltäter."
„Wir fassen ihn", sagte Danton. Er fühlte sich plötzlich müde. Es war anstrengend, sich mit Pedrass Foch zu unterhalten. „Ihr seid eurer Sache zu verdammt sicher." Täuschte er sich, oder schwang da ein Ton Schadenfreude in Fochs Stimme mit? „Der Kerl ist gewitzter, als ihr glaubt.
Vermutlich führt er euch an der Nase herum, und ihr sucht am falschen Ort."
„Weißt du was, Pedrass?" fragte Danton. „Du hörst dich an, als hättest du Einsicht in Daarshols Pläne."
„Unsinn", brummte Foch. „Ich habe den Cantaro auf Gobi erlebt, das ist alles."
„Dann laß mich jetzt allein", sagte Danton.
Wortlos wandte Foch sich um und schritt, den Paralysator vom Typ M-22-Spezial wie einen Marschallstab vor sich her tragend, zur Tür hinaus.
*
Roi Danton war mit seinen Gedanken allein. Bis der Computerverbund vom Raumhafen meldete, daß die Umprogrammierung der Roboter abgeschlossen sei, blieb ihm kaum etwas zu tun. Er konnte nur warten auf die Meldung, daß Daarshol ergriffen worden war, und/oder die Nachricht, daß Sato Ambush das Bewußtsein wiedererlangt hatte.
Das Gespräch, das er soeben mit Pedrass Foch
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