1434 - Station der Rätsel
dort nach Phönix?"
„Wir Freihändler kommen aus vielen Galaxien der Lokalen Gruppe", stellte Horam Rudo grollend klar. „Böcklin ist eben aus Maffei 1. Was ist schon dabei?"
„Böcklin?" wiederholte Rhodan mit flüchtigem Lächeln, dann seufzte er. „Natürlich hast du recht, Horam. Aber was hältst du sonst von - äh - Böcklin? Könnte er Eirene gefährlich werden?"
„Doch nicht Böcklin!" wies der Wirt ihn zurecht. „Ich kenne ihn schon lange genug, um zu wissen, daß er ein hochanständiger Kerl mit festen Moralbegriffen ist. Sonst wäre er auch niemals Feuerleitoffizier der CRAZY HORSE."
Rhodan horchte auf. „Der CRAZY HORSE? Aber die ist doch auf einem Probeflug und kommt erst morgen zurück!"
„Der Kommandant hat Böcklin ein paar Tage Zwangsurlaub verordnet", erklärte der Epsaler. „Während die C.H. in der Werft war, hat er nämlich die Kampfwertsteigerung geleitet und eine ganze Woche lang Tag und Nacht wie ein Ochse geschuftet."
„Ach, der ist das!" rief Rhodan. „Von ihm habe ich schon gehört - und nur Gutes.
Aber niemand sagte mir, wie er heißt und daß er ein Toklunte ist. Vielen Dank für die Auskunft, Horam."
Er wandte sich zum Gehen und hatte die Tür fast erreicht, als Horam Rudo sagte: „An deiner Stelle würde ich nicht blindlings in den Dschungel gehen, Perry. Es ist schon nach Mitternacht, da schwärmen die Ninisha-Rudel aus, kleine Flattertiere, die aber durch ihre große Zahl, ihre Mordlust und ihre scharfen Zähne einen Menschen innerhalb weniger Minuten skelettieren können."
Rhodan brach der kalte Schweiß aus. „Und das sagst du mir erst jetzt!" schrie er den Epsaler außer sich an. „Inzwischen ist meine Tochter vielleicht schon diesen Ungeheuern zum Opfer gefallen. Ich muß hinterher!"
„Dann bist du bald ein toter Mann!" warnte Horam eindringlich. „Falls deine Tochter keine gut funktionierenden Instinkte besitzt, kannst du ihr sowieso nicht mehr helfen. Hat sie aber richtig reagiert, kauert sie in irgendeinem Versteck und rührt sich nicht, so daß die Ninishas, die nichts sehen, was sich nicht bewegt, sie nicht als Beute erkennen. Wenn du ihr folgst, wirst du nach ein paar hundert Metern tot sein - und sie überdies noch in Gefahr bringen, denn deine Todesschreie jagen sie bestimmt aus ihrem Versteck."
Perry Rhodan kämpfte einen schweren inneren Kampf.
Er sah alles ein, was der Freihändler ihm gesagt hatte. Andererseits zerriß es ihm fast das Herz, wenn er sich vorstellte, daß Eirene ganz allein den Ungeheuern des Dschungels von Phönix ausgeliefert war.
Sein Gefühl wollte ihn veranlassen, ihr nachzujagen - und sein Verstand sagte ihm mit schmerzender Logik, daß er nur dann etwas für Eirene tun konnte, wenn er gar nichts tat.
Wenn wenigstens Gucky dagewesen wäre!
Aber der Mausbiber machte den Probeflug der CRAZY HORSE mit - genau wie Nuria Gaih Zahidi, der Rhodan zugetraut hätte, daß sie mit den Gefahren des Dschungels fertig wurde.
Aber wer sonst vermochte zu helfen?
Rhodan wandte sich um und sah zum Kabel-Visifon hinüber. „Wen willst du sprechen?" erkundigte sich Horam hilfsbereit. „Die KARMINA", antwortete Rhodan, der seine Fassung wiedergewonnen hatte und mit ihr seine Entschlußkraft. „Aber laß mich das selber machen. Dazu muß man den Kode kennen."
Der Wirt nickte und aktivierte das Gerät.
Perry Rhodan ging hinüber, schob seinen syntronischen Kommandogeber, der einem zehn Zentimeter langen Lineal ähnelte, in die dafür vorgesehene Öffnung des Visifons und schaltete ihn durch Andrücken seiner Handfläche an die Hinterkante ein.
Als der Trivideo-Scheinkubus hell wurde, war Atlans Oberkörper darin zu sehen. „Hallo, Perry!" sagte der Arkonide mit angespannten Sinnen, was aber nur jemand erkannte, der so vertraut mit ihm war wie Rhodan. „Atlan!" erwiderte Rhodan. „Ist Iruna bei dir?"
Die Akonin tauchte neben Atlan im Scheinkubus auf. „Du brauchst Hilfe", stellte sie fest. „Wo bist du?"
„Im Irawadi River Club", antwortete Rhodan und setzte sich, als Horam ihm einen Hocker zuschob. „Eirene ist wahrscheinlich im Dschungel - auf der Suche nach Covar."
„Das sieht ihr ähnlich!" schimpfte Iruna. „Sie ist unreif und verzogen und hätte als Kind strenger angefaßt werden müssen!
Oh!" fügte sie erschrocken hinzu, als ihr bewußt wurde, daß sie mit Eirenes Vater sprach und daß ihre Vorwürfe deshalb ihm galten. „Ich weiß", gab Rhodan zu und senkte den Kopf. „Aber ich hatte nie genug Zeit."
„Und
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