heran", piepste Gucky. „Ich spüre Angst."
Gemeinsam mit dem kleinen Ilt näherte sich Rhodan dem Bodenspalt. Er verhielt am Rand und suchte beide Seiten mit den Augen ab. Und tatsächlich, da war etwas.
Jetzt sah er es. Es handelte sich allerdings nicht um ein Wesen, wie es die beiden Frauen beschrieben hatten. Der Körper wirkte weitgehend menschlich. Ungefähr zwei Meter betrug die Größe, und dabei war der „Mann" mindestens zwei Meter zwanzig lang. Auf der Brust wuchs ihm ein dritter Arm, aus dem Steiß ein drittes, verkrüppeltes Bein von Unterarmlänge.
Dabei war er so dünn, daß in der Körpermitte die Organe kaum Platz hatten. „Wie ist das möglich?" murmelte er.
Gucky verstand trotzdem. „Ist doch eindeutig", sagte er, und seine Stimme klang dabei ebenso betroffen wie die des Terraners. „Da hat irgendwer Gott gespielt. Eine Mißgeburt, ein genetisches Experiment, offenbar fehlgeschlagen..."
„Vielleicht sehen in dieser Zeit alle Terraner so aus. Vielleicht ist das die Erklärung für alles. - Aber nein", korrigierte sich der Terraner, „das ist unmöglich. Wir müssen an das Wesen denken, das die beiden Frauen gesehen haben. Es sah vollkommen anders aus."
„Auch ein genetisches Experiment", antwortete der kleine Ilt.
Rhodan hörte die unterdrückte Wut in Guckys Stimme. Er konnte ihn gut verstehen, denn angesichts dieser erbärmlichen Gestalt erwachte in ihm unbändiger Zorn auf die genetischen Ingenieure, die dies zu verantworten hatten.
Die Kreatur begann plötzlich zu zucken, sie wand sich im Laub und scharrte die Erde auf. „Er hat Angst", stellte Gucky mitleidig fest. „Hältst du ihn telekinetisch fest?"
„Ja, das ist der Grund."
„Dann will ich zumindest versuchen, ob er uns antworten kann."
Rhodan näherte sich dem Mann vorsichtig und kniete vor ihm nieder. Der dritte Arm sah sonderbar und furchtbar zugleich aus. Am Steiß zappelte hilflos das überzählige Bein - es war offenbar beweglich und wirkte kraftvoll für seine Größe. In seinen Overall hatte der Mann an den entsprechenden Stellen zusätzliche Löcher gerissen. „Kannst du mich verstehen?" Rhodan sprach mit sanfter Stimme Interkosmo. „Ich will dir nichts tun. Ich will nur mit dir reden, dann kannst du wieder tun und lassen, was du möchtest."
Keine Antwort. „Er hört dich, Perry", sagte der Mausbiber. „Aus der Nähe erkenne ich seine Gedanken besser. Die Frequenz ist gegenüber normalen Gedanken etwas verschoben. Aber er wird nicht antworten, das erkenne ich. Er hat zuviel Angst."
„Du meinst, er versteht Interkosmo?" vergewisserte sich Rhodan. „Ich glaube schon."
Sorgfältig musterte der Terraner jede Regung in dem verzerrten, faltigen Gesicht. Er sah ein, daß es keinen Sinn hatte. Immerhin weilten noch mehr dieser Wesen in der Nähe, und man würde mit Guckys Hilfe irgendwann Glück haben.
Rhodan hoffte nur, daß nicht alle Bewußtseinsmuster, die der Mausbiber wahrgenommen hatte, von Genkrüppeln stammten. Es wäre zu schrecklich gewesen. „Was willst du tun?" fragte Gucky.
Er schreckte aus tiefem Nachdenken auf. „Wir lassen ihn laufen, Kleiner. Du hast recht, es hat keinen Sinn. Außerdem würden wir ihn nur unnötig quälen."
Gucky lockerte seinen telekinetischen Griff. Der Mann sprang auf, musterte sie in unendlichem Erstaunen und rannte fort.
Innerhalb weniger Sekunden war er in der Bodenspalte verschwunden. „Und jetzt", sagte Rhodan, „springen wir zurück in die CIMARRON. Ich habe die Absicht, beide Schiffe in dieses Gebiet zu verlegen."
Das Rätsel verlangte nach einer Lösung.
Und das ganz besonders, wenn man bedachte, wo sie sich befanden. Dies war das Niemandsland zwischen den Wällen.
*
Am nächsten Tag landeten die CIMARRON und das Freihändlerschiff BLUEJAY in der Mitte der Zone, die Gucky als Verbreitungsgebiet der Gedankenmuster angegeben hatte.
Niemand war der Meinung, daß von den beiden Genkrüppeln oder den anderen, deren Äußeres man noch nicht kannte, Gefahr drohte. Im Gegenteil, die beiden Schiffe schienen durch Zufall einer schlimmen Sache auf d
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