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1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau

Titel: 1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Wind aus den Segeln."
    „Das ist ein Spiel, an dem ich mich nicht beteiligen werde!" rief Mai-Ti-Sh'ou wutentbrannt. „O doch, du wirst!"
    Mai-Ti-Sh'ou zuckte zusammen. Sie starrte Dao-Lin-H'ay an. „Paß auf, Mai-Ti!" sagte die ehemalige Voica scharf. „Du wolltest mich unbedingt begleiten, wenn es gegen die Karaponiden geht. Du hast dieses Ziel erreicht. Nun verhalte dich auch entsprechend."
    Mai-Ti-Sh'ou schwieg lange Zeit. „Ich habe Angst um dich", flüsterte sie. „Das macht nichts", versicherte Dao-Lin-H'ay. „Wichtig ist nur, daß du mir vertraust."
    Mai-Ti-Sh'ou kämpfte mit sich selbst. „Ich vertraue dir", sagte sie schließlich. „Dann geh und sorge dafür, daß niemand aus der Reihe tanzt", befahl Dao-Lin-H'ay. „Ge-Liang-P'uo wird dir behilflich sein, wo immer es nötig ist."
    Mai-Ti-Sh'ou entfernte sich schweigend.
    Kurz darauf erreichte die MARA-DHAO den Stützpunkt Bentu-Karapau.
     
    *
     
    Ruhm von Karapon - ein etwas hochtrabender Name für eine nicht besonders imponierende Ortschaft.
    Der Stützpunkt bestand aus dem Raumhafen mit den dazugehörigen Einrichtungen, einem Gebiet mit trist wirkenden Industriegebäuden und einer ebenso eintönigen Wohnanlage, in der sich graue Betonkästen an schnurgeraden Straßen reihten. In der Umgebung des Stützpunkts waren hier und da im weiten Grasland und an den bewaldeten Ufern eines Flusses abgezirkelte Vierecke aus niedrigen Gebäuden zu erkennen, umgeben von Feldern und Weiden. Auch sie wirkten abweisend und steril.
    Dao-Lin-H'ay interessierte sich im Augenblick aber hauptsächlich für den Raumhafen, den sie sehr aufschlußreich fand.
    In der NARGA SANT hatte Feng-Lu ausgiebig mit dem militärischen Potential seiner Flotte geprahlt, und seine schwerbewaffneten Trimarane hatten auch wirklich einen sehr martialischen Eindruck erweckt. Wenn man Feng-Lu glauben wollte, dann würde die Eroberung des kartanischen Sternenreichs für die Karaponiden einem Spaziergang gleichkommen.
    Der Raumhafen redete eine ganz andere Sprache.
    Einundzwanzig Trimarane standen hier.
    Es waren beeindruckende Schiffe, aber sie waren durchaus nicht unbesiegbar, wie die Vorgänge um die NARGA SANT bewiesen hatten. Der gesamte Hafen bot genau einhundert derartigen Schiffen Platz.
    Einhundert Trimarane wären eine Streitmacht gewesen, die die Kartanin vor Probleme stellen konnten - aber diese Probleme wären nicht unüberwindlich gewesen. Fünfzig Trimarane hörten sich schon wesentlich besser an, und mit mehr mußte man nach Dao-Lin-H'ays Meinung nicht rechnen. Dieser Raumhafen war auf Zuwachs gebaut, und man war noch immer dabei, ihn zu erweitern. Aber viele der Landefelder wiesen noch keine Spuren des Gebrauchs auf. „Ich habe es dir doch gesagt!" flüsterte Sisa-Vart, die hinter Dao-Lin stand. „Er hat nicht mehr als fünfzig Einheiten hier in Ardustaar!"
    „Es muß euch Mühe gekostet haben, die Kartanin unter diesen Umständen von einem Überfall auf diesen Stützpunkt abzuhalten", murmelte Dao-Lin-H'ay spöttisch. „Wir haben die Kartanin belogen", gab Sisa-Vart gelassen zu. „Aber du mußt zugeben, daß es zu einem guten Zweck geschah."
    Dao-Lin-H'ay war sich dessen nicht ganz sicher. Man hätte die Karaponiden längst aus Ardustaar hinausjagen können und sollen - es hätte allen Beteiligten viel Ärger erspart.
    Aber es wäre natürlich auch keine dauerhafte Lösung gewesen, denn die Karaponiden wären zurückgekehrt - stärker und mit weit mehr Schiffen als zuvor. Alles andere hätte ihrer Mentalität widersprochen.
    Ein Bodenfahrzeug hielt vor der Schleuse der MARA-DHAO, und ein Karaponide, jung und stramm in seiner orangefarbenen Uniform, kam die Rampe herauf, widmete Dao-Lin-H'ay nur einen flüchtigen Blick und wandte sich dann an Sisa-Vart. „Sar-Teh erwartet euch", sagte er knapp, wandte sich zackig um und führte Sisa-Vart und ihre „Gefangene" zu dem Fahrzeug.
    Sar-Teh!
    Der Name weckte ein Echo in Dao-Lin-H'ays Erinnerung. Dieser Sar-Teh hatte in der NARGA SANT dafür gesorgt, daß die von Feng-Lu geforderten Gefangenen zusammengetrieben wurden, die der karaponische Großadmiral töten wollte, um Dao-Lin-H'ay zum Reden zu bringen.
    Ihre Handgelenke steckten in stählernen Fesseln, und Sisa-Vart hielt die kurze Kette in der Hand. Die Karaponidin spürte, wie Dao-Lin-H'ay auf den Namen Sar-Teh reagierte. „Ruhig bleiben!" mahnte sie leise. Das Fahrzeug glitt leise summend über den Raumhafen und steuerte eines der größten Gebäude an dessen Rand

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