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1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau

Titel: 1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wagen, einen Angriff auf Bentu-Karapau zu befehlen, solange Dao-Lin-H'ay sich hier unten befindet.
    Das Leben dieser Kartanin hat einen unvorstellbaren Wert."
    „Ihr Leben interessiert mich nicht", fauchte Doraquun. „Ihr Wissen will ich haben!"
    Del-Mion legte den Kopf zur Seite, lauschte einer Nachricht, die nur er hören konnte, sah von einem zum anderen und wandte sich dann an die Soldaten. „Besetzt das fremde Schiff!" befahl er. „Holt euch Verstärkung, so viel ihr braucht. Es muß blitzschnell gehen, und es darf keine Zerstörungen geben."
    Die Soldaten rannten davon. „Und nun zu dir", sagte Del-Mion zu Sar-Teh. „Sobald das kartanische Schiff in unserer Hand ist, bringst du die Kartanin an Bord und startest in Richtung Hangay."
    „Nicht ohne mich!" schrien Sisa-Vart und Doraquun fast gleichzeitig. „Gut, nimm sie mit", befahl Del-Mion verächtlich. „Hier können wir sie sowieso nicht gebrauchen."
    „Was hast du vor?" fragte Sar-Teh. „Die Kartanin scheint tatsächlich wichtig zu sein", erklärte Del-Mion. „Fio-Ghel-Sh'ou hat uns ein Ultimatum gestellt.
    Sie legt großen Wert darauf, Dao-Lin-H'ay lebend und unversehrt zurückzubekommen. Aber daraus wird nichts. Bringe diese wertvolle Geisel in Sicherheit. Ein besseres Druckmittel gegen die Kartanin werden wir wohl nie erhalten."
    Während die kartanische Flotte näherrückte, aber noch nicht zu feuern wagte, verließ die MARA-DHAO unter dem Schutz mehrerer Trimarane das Bentu-Karapau-System. Die Trimarane geleiteten das Schiff bis in den sicheren Leerraum. „Du hättest auf mich hören sollen!" lautete Mai-Ti-Sh'ous bitterer Kommentar.
     
    *
     
    Man hatte sie gemeinsam mit Dao-Lin-H'ay, Ge-Liang-P'uo und weiteren fünfzig Besatzungsmitgliedern in einem Lagerraum untergebracht. Bewaffnete Karaponiden hielten draußen vor den Schleusen Wache.
    Eine der Wachen trat ein. „Dao-Lin-H'ay!" befahl er. „Mitkommen!"
    „Was will er jetzt schon wieder von dir?" knurrte Mai-Ti-Sh'ou. „Was soll er schon wollen?" fragte Dao-Lin-H'ay. „Er stellt immer dieselben Fragen über die NARGA SANT."
    Der Karaponide an der Schleuse hob unwillig die Waffe. Dao-Lin-H'ay seufzte und machte sich auf den Weg.
    Draußen stand Sisa-Vart. Sie hielt eine Waffe im Anschlag, aber sie schien sich dabei nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen, „Komm!" sagte sie. „Ich soll dich zu Doraquun bringen."
    Dao-Lin-H'ay ging schweigend vor ihr her. Dieser Weg war ihr vertraut, denn sie ging ihn mehrmals täglich.
    Die Sitzungen mit Doraquun waren für beide Seiten unergiebig, denn Dao-Lin-H'ay hatte sich darauf versteift, Doraquuns Fragen mit hartnäckigem Schweigen zu begegnen. Der karaponische Forscher verfiel deswegen zwar des öfteren in wilde Beschimpfungen und drohte Dao-Lin-H'ay, er werde andere Maßnahmen ergreifen, aber das war nur Gerede.
    Niemand würde es wagen, die Hand gegen die Kartanin zu erheben, solange Feng-Lus Ansprüche noch bestanden.
    Sie spürte, daß Sisa-Vart verzweifelt nach Worten suchte und beschloß, ihr die Sache zu erleichtern, indem sie den Anfang machte. „Ich habe euch nicht hintergangen", versicherte sie halblaut. „Ich bin selbst betrogen worden. Fio-Ghel-Sh'ou hat gegen meine Anweisungen gehandelt."
    „Ich glaube dir das", erwiderte Sisa-Vart verlegen. „Und ich schäme mich dessen, was ich getan habe. Zum Glück ist es noch einmal gutgegangen."
    Dao-Lin-H'ay schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen?
    Nichts war gutgegangen.
    Die MARA-DHAO war auf dem Weg nach Hangay. Zwei karaponische Trimarane begleiteten sie auf ihrem Flug.
    Die gesamte Besatzung der MARA-DHAO befand sich in der Gefangenschaft der Karaponiden.
     
    ENDE

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