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1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau

Titel: 1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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will."
    „Ihr könntet euch die Belohnung von ihm aushändigen lassen. Ihr hättet einen Gewinn dabei, und ich käme nach Bentu-Karapau."
    „Ich würde meinen ärgsten Feind nicht an Feng-Lu ausliefern", erklärte Sisa-Vart entschieden. „Schon gar nicht unter diesen Umständen!"
    „Von Auslieferung kann keine Rede sein", wehrte Dao-Lin-H'ay ab. „Ich will ja zu ihm."
    „Dann hast du den Verstand verloren. Bist du erst einmal in Bentu-Karapau, dann kommst du dort nicht lebend wieder raus."
    „Laß das meine Sorge sein", empfahl Dao-Lin-H'ay. „Ich komme schon mit ihm zurecht."
    „Nein!" sagten Loi-Scrom und Sisa-Vart fast gleichzeitig. „Und wenn ihr euch bei dieser Gelegenheit noch eine zweite Belohnung verdienen könntet?"
    Sisa-Vart sprang auf und warf dabei einen Becher um. „Sie geht mir auf die Nerven", wandte sie sich an Loi-Scrom. „Erkläre du es ihr!"
    Der Kartanin seufzte und betrachtete Dao-Lin-H'ay, als könne er aus ihrem Aussehen Erkenntnisse darüber gewinnen, wie er sie einzuschätzen hatte. „Wir wollen keine kriegerische Konfrontation zwischen Karaponiden und Kartanin", sagte er schließlich. „Und wir werden absolut nichts tun, was zu einer solchen Konfrontation führen könnte. Du bist jene Dao-Lin-H'ay, die einst mit Oogh at Tarkan davongeflogen ist - jedenfalls erzählt man sich das. Für viele Kartanin bist du eine lebende Legende, und wenn Feng-Lu dir auch nur ein Haar krümmt, werden diese Kartanin sich ohne Rücksicht auf Verluste auf die Karaponiden stürzen. Das wäre der Anfang vom Ende."
    „Ich gehe auf eigene Gefahr nach Bentu-Karapau", gab Dao-Lin-H'ay zu bedenken. „Fio-Ghel-Sh'ou weiß das. Sie wird derart unüberlegte Aktionen verhindern."
    „Fio-Ghel-Sh'ou wird gar nichts verhindern", erwiderte Loi-Scrom kalt. „Sie braucht dringend Erfolge, und sie kann es sich nicht leisten, dich ins Feuer zu schicken."
    „Sie hat es bereits getan", sagte Dao-Lin-H'ay nüchtern. „Sie sieht in mir eine Konkurrentin. Sie hat mir den Weg nach Miryanaar gewiesen, und sie hofft aus vollem Herzen, daß sie mich auf diese Weise loswerden kann. Sie wird sich und die Flotte heraushalten, solange es geht."
    „Nein, das wird sie nicht tun!" behauptete Sisa-Vart im Brustton der Überzeugung. „Ich will dir auch verraten, warum: Selbst wenn sie wirklich so dumm sein sollte, dich nur als eine Konkurrentin anzusehen, kann sie es sich nicht leisten, die Karaponiden ungeschoren davonkommen zu lassen. Sie wird Bentu-Karapau auf jeden Fall angreifen, sobald sie den Weg dorthin kennt. Erst vor kurzer Zeit hat sie uns diesen Ga-Nuin-L'ing auf den Hals gehetzt, damit er die Koordinaten aus uns herausholt. Er hat uns einen Mikrosender untergeschoben, um uns auf diese Weise verfolgen zu können. Wir sind ihm auf die Schliche gekommen. Jetzt versucht sie einen neuen Trick. Sie nutzt dich nur aus. Du bist für sie nicht mehr als ein Mittel zum Zweck."
    „Das ist mir klar", erwiderte Dao-Lin-H'ay gelassen. „Es stört mich nicht."
    „Aber uns stört es", sagte Sisa-Vart. „Du solltest das nicht falsch verstehen.
    Uns liegt nichts an dir. Aber wir werden Fio-Ghel-Sh'ous schmutziges Spiel nicht auch noch unterstützen."
    Die beiden waren hartnäckig, und sie meinten es ernst. Ga-Nuin-L'ing hatte die Wahrheit gesagt: Es war wirklich nicht einfach, Loi-Scrom und Sisa-Vart zu überzeugen.
    Dao-Lin-H'ay sah Ge-Liang-P'uo an.
    Die Kartanin kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und spreizte ein wenig die Finger.
    Laß mich da heraus, hieß das. Ich will damit nichts zu tun haben.
    Wie weit willst du dieses Spiel noch treiben? dachte Dao-Lin-H'ay ärgerlich.
    Was ist mit dir los? Wozu habe ich dich mitgenommen, wenn du mir doch nicht helfen willst? „Ich habe keine Ahnung, wo man hier ansetzen soll", antwortete Ge-Liang-P'uo leise. „Ich glaube nicht, daß wir sie auf diese Weise für uns gewinnen können. Sie müssen uns aus eigener Überzeugung helfen - alles andere wäre sinnlos."
    Dao-Lin-H'ay sah nachdenklich vor sich hin.
    Natürlich hatte Ge-Liang-P'uo recht.
    Was auch immer geschehen mochte - sie würden Miryanaar bald wieder verlassen.
    Ge-Liang-P'uos hypnotischer Einfluß war nicht von Dauer. Wenn Loi-Scrom und Sisa-Vart zum falschen Zeitpunkt wieder zu sich kamen und merkten, was mit ihnen geschehen war, mußte dies fatale Folgen haben.
    Außerdem brauchte man für diese Art der Beeinflussung stets einen Anhaltspunkt, eine Stelle, an der man den Hebel ansetzen konnte. Bei

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