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1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau

Titel: 1437 - Der Weg nach Bentu-Karapau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trifft es auch niemals ein!"
    „Das wäre die Rettung für die Kartanin", sagte Dao-Lin-H'ay ernst. „Aber wenn die Karaponiden auch weiterhin mit der Perle Moto experimentieren können, werden sie andere, vielleicht noch gefährlichere Möglichkeiten entdecken."
    „Woher weißt du von dem großen Schiff?" fragte Loi-Scrom, der den Schrecken noch nicht überwunden hatte. „Woher hast du deine Kenntnisse über die Perle Moto?"
    Sie hatte überhaupt keine Kenntnisse, sondern nur Vermutungen, und es war sehr leicht möglich, daß sie sich in allen Punkten irrte. Es fing damit an, daß sie vielleicht ganz einfach von falschen Voraussetzungen ausging, denn noch gab es nicht den geringsten Beweis dafür, daß die Perle Moto wirklich etwas mit dem Juwel von Mimoto zu tun hatte.
    Aber das alles durften Sisa-Vart und Loi-Scrom auf keinen Fall erfahren, und um glaubwürdig zu bleiben, war es wohl besser, den einmal begonnenen Faden weiterzuspinnen. „Die Perle Moto", sagte sie, „ist ein sehr berühmtes, geheimnisumwittertes Objekt. In der Umgebung von Sayaaron haben wir ein Wesen getroffen, daß diese Perle - beziehungsweise das Juwel von Mimoto, wie die Perle eigentlich heißen müßte - in seinen Händen hatte. Wir wissen nicht, wie dieses Wunderwerk in die Hände der Karaponiden geraten konnte, aber es ist wohl klar, daß sie es auf keinen Fall behalten dürfen."
    „Wie heißt das Wesen, dem die Perle Moto gehört?" fragte Sisa-Vart respektvoll. „Icho Tolot", erwiderte Dao-Lin-H'ay. „Welchem Volk gehört er an?"
    „Er ist ein Haluter."
    „Was wird er mit der Perle tun?"
    Eine schwierige Frage. Die Antwort durfte nicht allzu übertrieben ausfallen, denn Sisa-Vart und Loi-Scrom waren alles andere als dumm. „Ich weiß es nicht", sagte Dao-Lin-H'ay. „Aber Tolot ist ein Wesen, das den Frieden liebt. Er wird die Perle mit absoluter Sicherheit nicht dazu einsetzen, Ardustaar oder Hangay mit Krieg und Vernichtung zu überziehen."
    Das würde ihm auch sehr schwerfallen! dachte Ge-Liang-P'uo spöttisch. Meinen Glückwunsch - du hast unsere beiden Freunde genau an der richtigen Stelle erwischt. „Die Perle Moto bereitet uns schon seit langem Sorgen", gestand Sisa-Vart, die plötzlich wie umgewandelt war. „Wir hatten längst die Befürchtung, daß dieses Ding gefährlich ist, aber wir haben bisher keine Möglichkeit gesehen, etwas dagegen zu unternehmen. Nachdem du nun schon so viel weißt, und es sogar gewagt hast, nach Miryanaar zu kommen, hast du sicher auch einen Plan, wie du Feng-Lu die Perle abnehmen kannst?"
    „Nein, das nicht", sagte Dao-Lin-H'ay. „Ich kann keine Pläne schmieden, wenn ich keine Informationen habe. Mein Plan besteht vorerst nur darin, nach Bentu-Karapau hineinzukommen. Bin ich erst einmal dort, dann werde ich auch herausbekommen, wo Feng-Lu die Perle aufbewahrt. Alles weitere hängt von den näheren Umständen ab."
    „Gut", sagte Loi-Scrom und atmete tief durch. „Das hört sich vernünftig an. Was wirst du mit der Perle tun, wenn es dir gelingt, sie zu erobern?"
    „Ich werde sie dorthin zurückschaffen, wo sie hingehört: In die Umgebung von Sayaaron, zu dem Haluter namens Icho Tolot."
    „Die Kartanin werden alles tun, um dich daran zu hindern. Sie werden nicht einsehen, warum sie die Perle Moto herausgeben sollen."
    „Sie können nichts herausgeben, was sie gar nicht haben", erklärte Dao-Lin-H'ay nüchtern. „Sie bekommen sie ganz automatisch, denn du bist schließlich selbst eine Kartanin."
    Dao-Lin-H'ay sah Loi-Scrom nachdenklich an. „Du bist auch ein Kartanin", stellte sie fest. „Nein, nicht mehr. Ich habe meinen Namen abgelegt. Ich gehöre zu keiner Familie mehr."
    „Und ich war jahrhundertelang von meinem Volk getrennt. Meine Familie ist fast vollständig von der Bildfläche verschwunden, und mit den Kartanin von heute habe ich kaum noch etwas gemein.
    Ich werde ihnen die Perle Moto nicht geben. Ich habe keinen Grund dazu.
    Abgesehen davon würde ich den Kartanin damit einen schlechten Dienst erweisen, denn dieses Geschenk würde ihnen nichts als Krieg und Elend einbringen."
    Eine Zeitlang blieb es still.
    Dao-Lin-H'ay blickte zu Ge-Liang-P'uo hinüber. Ge-Liang lächelte nicht mehr. Sie blickte sehr nachdenklich drein.
    Was hast du? fragte Dao-Lin in Gedanken.
    Du warst fast zu überzeugend, gab Ge-Liang-P'uo zurück. Könnte es sein, daß du ganz aus Versehen die Wahrheit gesagt hast?
    In gewisser Weise schon. Ich werde die Perle Moto bekommen, und wenn es sich

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