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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Sommers mit. So hatte sich Paul einen dicken Pullover übergestreift.
    Er ging über den Kai, wo im Sommer verdammt viel Betrieb herrschte und die Fischer ihre Beute an den Mann oder an die Frau brachten. Auch jetzt waren sie noch da, aber ihre Zahl hatte sich stark verringert. Es gab nicht mehr viele Touristen, und auch die Besitzer der kleinen Lokale hatten teilweise schon geschlossen. Wer genug verdient hatte, verbrachte den Winter woanders.
    In dieser Umgebung fühlte sich Paul wohl, und er freute sich auf die ruhigen Monate, denn der Sommer war hektisch genug gewesen. Die Touristen hatten nur ein Ziel gekannt. Das war Griechenland mit seinen zahlreichen Inseln. So zumindest war es ihm vorgekommen.
    Jetzt hatte er das Meer wieder fast für sich. Ein alter Fischer sprach ihn an und erkundigte sich nach Pauls Vater.
    »Ach, es geht im gut. Natürlich den Umständen entsprechend. Wirklich, er ist noch immer der alte Heißsporn. Er will nicht einsehen, dass es nicht mehr so ist wie früher, aber das muss er sich abschminken, denke ich. Aus seinem Rollstuhl kommt er nie mehr heraus.«
    »Schade, Paul.«
    Der hob die Schultern. »Was will man machen?«
    »Ich werde ihn auf jeden Fall in den nächsten Tagen besuchen.«
    »Tu das.« Paul wollte schon weitergehen, als ihm etwas einfiel und den Fischer wieder ansprach. »Du warst doch heute schon draußen – oder?«
    »War ich.«
    »Ist dir etwas aufgefallen?«
    Der alte Fischer strich über seinen hellen Oberlippenbart. »Ja, der Wind ist kühler geworden. Wir müssen mit anderem Wetter rechnen. Einen Sturm wird es nicht geben, aber ungemütlich kann das Meer schon werden. Darauf wette ich.«
    »Sonst ist dir nichts aufgefallen?«
    »Nein.« Er wurde misstrauisch. »Was hätte mir denn auffallen sollen? Weißt du mehr?«
    »Nein, das nicht…«
    »Sondern?«
    Paul winkte ab. »Es geht um Vater. Er glaubt, etwas Ungewöhnliches durch sein Fernglas entdeckt zu haben. Das kann stimmen, muss es aber nicht.«
    »Was war es denn?«
    »Er sprach von einer gewissen Unruhe im Wasser.«
    »Und wo?«
    »Nicht weit von der Vulkaninsel entfernt.«
    »Aber da lebt doch niemand.«
    »Eben. Es ist auch nicht auf der Insel passiert, sondern im Meer. Ob es allerdings zutrifft, weiß ich auch nicht. Du kennst ja meinen Vater. Der sieht oft etwas, wo es eigentlich nichts zu sehen gibt, sage ich mal.«
    »Kann sein, Paul. Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen. Außerdem bin ich nicht sehr nahe an die Insel herangefahren. Dort ist es nicht geheuer, sagen die Leute.«
    »Ich hörte davon. Der Aberglaube ist…«
    »Wirf es nicht so weit weg«, warnte der Fischer. »Dieses Gebiet ist sehr unruhig. Was in der Tiefe geschieht, wissen wir nicht. Wenn du die Vergangenheit durchforschst, wirst du feststellen, dass einige Menschen auf dieser Insel oder in deren Nähe schon ihr Leben verloren haben. Denk nur an die Leiche, die gegen dein Boot geschwemmt wurde. Der Mann ist nicht ertrunken.«
    Paul nickte. »Ich weiß. Sein Körper war zerschmettert. Sein Rücken bestand praktisch nur noch aus Knochenbrei.«
    Die Stimme des Fischers senkte sich. »Ich sage dir, mein Junge, das hat nichts mit den Wellen zu tun gehabt. Die haben den Mann nicht so zugerichtet. Das muss etwas anderes gewesen sein. Außerdem war er Geologe oder so etwas Ähnliches…«
    »Na und? Musste er deshalb sterben?«
    »Das weiß ich nicht. Aber man kann nichts ausschließen. Es ist besser, wenn du auf die Ahnungen deines Vaters hörst. Er kennt sich aus wie kein anderer.«
    Der Fischer tippte gegen den Rand der flachen Mütze und ging.
    Paul blieb noch eine Weile stehen. Er schüttelte den Kopf und lächelte vor sich hin. Nur war es kein fröhliches Lächeln. Das Gespräch mit dem alten Mann hatte ihn schon nachdenklich werden lassen. Der Tote, der gegen sein Boot getrieben worden war, hatte allen ein Rätsel aufgegeben. Es gab einige Menschen auf der Insel, die seine Knochenbrüche als ungewöhnlich einstuften und behaupteten, dass der Mann bestimmt nicht vom Meer so zugerichtet worden war.
    Paul Kirikos dagegen war der Ansicht, dass alles mit rechten Dingen zugegangen war, denn es gab nicht nur das glatte Meer. Unter der Oberfläche verbargen sich oft gefährliche Klippen. Wenn ein Körper dagegen geschleudert wurde, war es nicht ungewöhnlich, dass seine Knochen zerschmettert wurden.
    Wie der Mann genau ums Leben gekommen war, wussten die Bewohner von Stennis nicht. Da hätten sie sich schon mit dem Institut in Athen in

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