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1438 - Die Urzeit-Falle

1438 - Die Urzeit-Falle

Titel: 1438 - Die Urzeit-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefunden?«, wollte ich wissen.
    Spiro Alexandras schaute mich nicht nur aus offenen Augen an, sondern auch mit offenem Mund.
    »Hat man oder nicht?«
    »Nein, man hat nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil wir nicht danach gesucht haben. Das ist eben so gewesen, und ich kann es nicht ändern.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar«, stimmte ich zu. »Wäre eine Suche nicht normal gewesen?«
    Alexandras überlegte. »Es kann sein, dass Sie Recht haben. Wir hätten es ja auch getan, aber da war nichts zu suchen, denn in unserem Ort wurde kein Boot vermisst.«
    »Es muss aber eines gegeben haben«, erklärte Teresa.
    »Ja, ja, das bestreite ich auch nicht. Es hat sicher ein Boot gegeben, er kann ja schließlich nicht über das Wasser gegangen sein, aber von hier stammte es nicht. Es gibt in der Nähe kleine Inseln mit Häfen. Dort kann man sich auch Boote ausleihen. Wobei ich davor immer warne, denn viele sind nicht unbedingt seetüchtig.«
    »Er wollte zu einer Insel«, sagte Bill. »Das wissen wir. Und dieses Ziel liegt nur ein paar Seemeilen von hier entfernt.« Er schaute Teresa an. »Kannst du mehr darüber sagen?«
    »Ich versuche es.« Sie trat einen Schritt vor. »Die Insel ist kein Flecken im Meer, den man unbedingt besucht. Mein Bekannter ist trotzdem hingefahren, weil es einen Grund gab. Er wollte etwas herausfinden, obwohl man sagt, dass es dort nur Vulkangestein gibt. Keine einzige Quelle, kein Gras, nur ein unwirtliches Gelände. Aber diese Insel soll eine Geschichte gehabt haben, und sie genau interessiert uns.«
    Der Kollege schüttelte den Kopf. »Ich kenne keine Geschichte, ehrlich nicht.«
    »Aber Sie wissen etwas darüber.« Teresa ließ nicht locker. Es gefiel ihr nicht, dass wir so wenig Informationen von ihm erhielten.
    »Nicht direkt.« Er senkte den Kopf und holte dabei tief Atem.
    »Nur was man sich so erzählt.«
    »Und was erzählt man sich?« Alexandras winkte ab. »Das sind Märchen. Darauf muss man nicht unbedingt hören.«
    »Märchen haben uns schon immer sehr interessiert«, warf Bill ein.
    »Nun gut, na ja…«, der Polizist rang sich zu einer Antwort durch.
    »Man besucht diese Insel nicht gern«, erklärte er. »Sie soll ein Rest aus alter Zeit sein. Manche nennen sie sogar Urzeit. Sie ist irgendwann aus dem Meer aufgetaucht, und wenn Sie die Insel betreten, dann laufen Sie nur über Vulkanboden. Es gibt keinen Hafen, es gibt keine Ortschaft, sondern nur Gestein.«
    »Und sonst?«
    »Nichts.«
    »Ich meine eher die Vergangenheit.« Bill Conolly blieb am Ball.
    »Das ist so eine Sache. Man kann nicht alles glauben, was man so hört. Ich kenne Leute, die davon sprechen, dass die Insel mal zu einem anderen Kontinent gehört hat, der aber längst versunken ist. Vom Meer verschlungen.«
    »Atlantis«, sagte ich.
    Der Kollege zuckte zusammen, weil ich ins Schwarze getroffen hatte. Er musste sich erst mal fangen und nickte dann. »Ja, das stimmt. Es gibt Leute, die die Insel Atlantis zuordnen. Sie ist auch etwas komisch, das gebe selbst ich zu.«
    »Was finden Sie daran so seltsam?«
    Alexandras schaute mich an. Er sagte dabei: »Fahren Sie hin, dann werden Sie es sehen. Es liegt auch an den Steinen, die eine ungewöhnliche Form haben. Ich habe mal Bilder von Stonehenge gesehen. So ähnlich sehen sie aus. Das ist nicht normal, sage ich Ihnen. Wie zwei riesige Finger. Leute, die an die Insel herangefahren sind, halten sie sogar für Riesen, weil sie die Form eines übergroßen Menschen haben.«
    Ich wiegte den Kopf. »Riesen?«
    »Ja. Aber das ist natürlich Unsinn. Trotzdem, niemand wagt, die Insel zu betreten. Man geht ihr aus dem Weg. Dort gibt es auch nichts zu sehen.«
    »Abgesehen von den Riesen«, sagte Teresa.
    »Quatsch.«
    »Aber der Tote ist zerquetscht worden«, hielt sie ihm entgegen.
    »Das sollte man nicht vergessen.«
    »Na und?« Der Kollege lachte. »Ich glaube nicht daran, dass Riesen die Schuld daran tragen. Ich sehe das realistisch…«
    »Aber Sie fahren trotzdem nicht auf die Insel«, sagte Bill.
    »So ist es.«
    »Aber wir werden es tun.«
    Spiro Alexandras schaute uns erstaunt an. »Sie wollen sich das wirklich antun?«
    »Das haben wir vor.«
    Er strich durch sein Haar. »Ich könnte ja sagen, dass Sie lebensmüde sind, aber das will ich nicht.« Er lachte leise auf. »Bisher wollte noch keiner auf die Insel.«
    »Es gibt immer ein erstes Mal.« Teresa stand auf. »Ich denke, dass man sich hier ein entsprechendes Boot leihen kann.«
    »Klar, die Auswahl ist groß genug.

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