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144 - Die Jenseits-Party

144 - Die Jenseits-Party

Titel: 144 - Die Jenseits-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unterbrochenes Spiel wieder
aufzunehmen. Meine Großeltern spielten das Spiel um Leben und Tod, im Namen
>Rha-Ta-N’mys<, die sie für sich entdeckt hatten.
    Das Haus geriet in Verruf. Der neue Verwalter
wollte nicht darin leben. Mit Geistern unter einunddemselben Dach? Das konnte
ihm niemand zumuten. Ein Verwalter nach dem anderen floh aus dem verfluchten
kleinen Haus.
    Ich hörte eines Tages davon, und es war, als
ob sich eine uralte Ahnung bemerkbar gemacht und eine Prophezeiung erfüllt
hätte. Ich kam hierher, blieb in einer Winternacht auf dem Friedhof - und wurde
Zeuge jenes unendlichen Spieles, in das sie sich eingelassen hatten. Ich selbst
fühlte den Drang, Vorteile aus dem zu ziehen, was meine Großeltern in Gang
gesetzt hatten. Ich wollte noch mehr wissen und die Mächte sehen, denen sie
sich verschrieben hatten.
    Da wurde ich - in Ihren Augen, Brent - zum
Mörder. Ich suchte meine Opfer an einem ganz bestimmten Ort, um eine falsche
Meinung zu verbreiten. Jeder sollte denken, daß ein Triebtäter, ein Verrückter
sein Unwesen trieb. Daß ich nur die schönsten Opfer für meine Zwecke auswählte,
hatte auch einen Sinn.
    Mit den Schönen wollte ich später weitere
Opfer einfangen, wie ein Fischer seine Beute im Netz an Land zieht, so sollte
meine kleine Armee von Schönen Männern in die Falle locken, die nach der
Bekanntschaft mit Rha-Ta-N’my meine Pläne uneingeschränkt unterstützen würden.
Sie werden in dieser Gruppe der erste sein, Brent - und es nicht verhindern
können! Sie hätten nicht so neugierig sein sollen! Ihr Pech!«
    Delonk wandte sich Frederic Apant zu, der wie
ein begossener Pudel dastand und nichts von dem begriffen zu haben schien, was
Delonk eben ausgeführt hatte.
    Und zum Nachfragen kam er nicht. Mitten
zwischen den Menschen und den Leichen in den zerfetzten Gewändern war eine neue
Person zu sehen.
    Eine bildschöne Frau mit engelhaftem Antlitz
und großen, fragenden Augen, die ihrem Gesicht einen unglaublichen Reiz
verliehen.
    »Vivi !« schrie Apant
und wollte sich auf seine Frau stürzen.
    Delonk hielt ihn am Arm fest. »Sie- kann dich
nicht hören, Frederic! Noch nicht. Ich habe sie hierhergeholt, weil dies ihre
Party ist. Du wirst wieder ihren warmen Körper fühlen, sie in deinen Armen
halten, und sie wird die Krankheit überwunden haben .«
    »Dann tu etwas, Pieter! Wenn du wirklich die
Macht dazu hast !«
    »Die habe ich. Aber du - mußt erst den
Schlüssel dafür einsetzen .«
    »Sag mir, was ich tun muß .«
    Pieter Delonk reichte ihm einen Dolch, der
matt in der Dunkelheit schimmerte. »Ein Leben für ein anderes, das ist das
Gesetz, dem ich unterstehe und dem auch du dich nicht mehr entziehen kannst,
wenn du Erfolg haben willst. Vivi wird den Kreis verlassen können, wenn sie aus
deiner eigenen Hand ihr neues Leben zurückerhält. Töte diesen Mann, Frederic -
und deine Frau wird leben !«
    Delonk wies auf Larry.
    »Das ..., das ... Pieter, kann nicht dein
Ernst sein«, stammelte Apant. Er war verunsichert und betroffen.
    »Je länger du überlegst, desto schwieriger
wird es«, warnte Delonk ihn mit kühler Stimme. »Es gibt nur diesen einen Weg,
keinen anderen. Zögere nicht !«
    »Hilf mir... Frederic !« hallte da eine zarte Stimme aus der Mitte des Kreises.
    »Vivi !« Apant zuckte
zusammen.
    Sie hatte gesprochen. Sein Blick ging
abwechselnd von seiner Frau zu Brent, dann auf den Dolch, den er zwischen den
Fingern hielt.
    »Wer ist dir wichtiger, Frederic ?« sagte Delonk heiser. »Deine Frau - oder dieser fremde
Mann? Warte nicht zu lange, ehe es zu spät ist und das Ritual nicht mehr in der
von mir vorgesehenen Zeit und Form durchgeführt werden kann .«
    »Frederic! Hilf mir ... !« rief die helle Stimme von drüben.
    »Vivi !« Da flackerte
es in Apants Augen auf. Er wollte seine Frau wiederhaben, um jeden Preis.
    Mit einem Ruck wandte er sich um, ging auf
Larry Brent zu und holte aus zum tödlichen Stoß ...
     
    *
     
    »Delonk?« Iwan Kunaritschew wiederholte das
Wort wie eine Formel. »Delonk kann nicht hier sein ... Wer bist du wirklich ?«
    »Er stand dem unfaßbaren Wesen, das von
dressierten Ratten bewacht und möglicherweise sogar versorgt worden war,
angespannt und mit entsicherter Waffe gegenüber.
    »Ich bin der, für den ich mich ausgebe ...«
antwortete der Unfaßbare mit gequälter Stimme. »Ich bin ein Opfer... meiner
eigenen Neugier geworden. Meine Großeltern in Apenrade trieben okkulte Studien
und praktizierten den Umgang mit Verstorbenen.

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