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144 - Die Jenseits-Party

144 - Die Jenseits-Party

Titel: 144 - Die Jenseits-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erwischte er
sofort, ehe sie ihm gefährlich werden konnten. Er packte die vierte Ratte, die
sich in seiner linken Schulter festgebissen hatte, und riß sie mit solcher Wucht
herunter, daß der Stoff zerriß und die Ratte noch die Fetzen zwischen ihren
Zähnen festhielt.
    Er schmetterte das Tier zu Boden, auf ein
anderes, das sich eben zum Sprung anschickte. Es krachte, als die beiden
Schädel zusammenprallten. Die dunklen Körper streckten sich. Die Bestien waren
nicht tot. Iwan erledigte sie mit einem gezielten Schuß.
    Da waren noch die anderen Ratten, die ihm das
Leben zur Hölle machten.
    Er kämpfte gegen die geschmeidigen Körper an,
die ihn zu Fall bringen wollten.
    Wenn ihnen das gelang, wurde es kritisch.
Auch wenn er durch den Kampf so geschwächt würde, daß er keine Kraft mehr
hatte, sich zur Wehr zu setzen, war er verloren. Die ausgehungerten und äußerst
aggressiven Bestien würden ihn mit Haut und Haaren fressen.
    Mit diesem Wissen kämpfte er, hielt die
Schmerzen durch die tiefen Bißwunden aus, spürte das warme Blut, das an seinem
Handgelenk und seinen Waden runterlief, und pflückte eine Ratte nach der
anderen von sich ab. Einige wurden gleich ein Opfer durch den Laserstrahl, andere
kamen dran, als sie bereits auf dem Boden lagen oder versuchten, erneut
anzugreifen.
    Dann war’s soweit. Ein Mann wie Iwan
Kunaritschew war nicht so leicht in die Knie zu zwingen.
    Er war außer Atem gekommen, seine Hosenbeine
waren zerfetzt, ebenfalls seine Jacke. Das Hemd klaffte weit auseinander, und
rote Kratzer und Bißwunden liefen über seine behaarte Brust.
    Haar und Bart waren zerzaust, und X- RAY-7
sah aus, als hätte er ein Spießrutenlaufen hinter sich.
    Aber - er lebte!
    Zu seinen Füßen lagen die Kadaver der Ratten.
    Pieter Delonk hatte sich also doch mehrere
dieser ungewöhnlichen Haustiere gehalten.
    Der Angriff war abgeblockt, und es war nicht
damit zu rechnen, daß noch weitere Ratten in dieser Wohnung hausten,
gewissermaßen ein zweiter Stoßtrupp, der beenden sollte, was der erste
vorbereitet hatte.
    Er lauschte.
    Da war auch etwas!
    Ein dumpfes, gurgelndes Stöhnen wie von einem
Menschen, der im Sterben lag.
    Das Geräusch - kam aus dem Schlafzimmer!
     
    *
     
    »Morna?!« Der Name der Frau, die ihm soviel
bedeutete, kam wie ein Hauch über seine Lippen.
    Verwunderung, Überraschung und - Angst
schwangen darin mit.
    Er ahnte es sofort. Da stimmte etwas nicht!
Morna war laut Angaben von X- RAY-1 in Sicherheit, und dies war nicht der
Zeitpunkt, daß sie in Erscheinung treten mußte.
    Die Zahlenangaben auf dem Monitor im
Handschuhfach veränderten sich.
    Die Zahl, die dort erschien, ließ Larrys Blut
in den Adern gefrieren.
    »Achtundfünfzig !« stieß er erschrocken hervor.
    Mornas Frequenz lag in dem Bereich, der
anzeigte, daß die Frau dort draußen neben ihm - kein Mensch mehr war!
    Er sprach sie an. Sie wandte den Kopf und sah
ihn an - aber sie schien ihn nicht wahrzunehmen. Ihr Blick ging durch ihn
hindurch, und schnellen Schrittes eilte sie weiter, als gehorchte sie einem
Ruf, den nur sie vernahm.
    Ihr Ziel war der Friedhof. Das
schmiedeeiserne Tor stand weit offen, obwohl der Abend schon angebrochen war.
    Gleich links hinter der Mauer lag ein kleines
Haus, in dem der Friedhofsverwalter wohnte. In den Fenstern des ersten
Stockwerkes brannte hinter zugezogenen Vorhängen Licht. Klassische
    Musik war zu hören.
    Larry Brent stellte den Fiat 124 gleich vorn
außerhalb der Mauer unter den tiefhängenden Zweigen einer großen Weide ab und
blieb Morna auf den Fersen.
    Wo wollte sie hin? Aus welchem Grund war sie
hierher gekommen - und wie?
    Nur wer dem Würger zum Opfer fiel, wurde
später zu einer Marionette, wie er inzwischen glaubte, annehmen zu können.
Pieter Delonk war der Würger, aber Morna war ihm nicht zum Opfer gefallen! Nach
ihrem wagemutigen Einsatz hatte er noch mit ihr gesprochen, und alles war okay
gewesen. Danach mußte noch etwas Ungeheuerliches passiert sein.
    Würde er es hier erfahren - oder war das
Auftauchen der Schwedin, wie vorhin das Stoppen Delonks, speziell für ihn
gedacht, um ihn erneut in die Falle zu locken?
    Diesmal war er gewarnt, und Delonk und seine
Brut würden ihn diesmal nicht überraschen können.
    X-RAY-3 eilte zwischen den düsteren
Grabreihen, an verwitterten Kreuzen und schimmernden Grabsteinen entlang. In
der Dunkelheit zwischen den Bäumen schrie irgendwo ein Käuzchen. Der Himmel war
bewölkt, so daß nicht mal Mondschein auf den finsteren

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