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1440 - Deckname Romulus

Titel: 1440 - Deckname Romulus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Art.
    Kollaborateure gibt es unzählige - anders ließe sich das System gar nicht aufrechterhalten."
    „Du hast doch überhaupt keine Ahnung", sagte Deighton. „Du redest von Dingen, die deinen Horizont übersteigen."
    „Dann kläre mich auf", sagte Mory herausfordernd. „Vielleicht, warum nicht", stellte Deighton in Aussicht. „Zuerst muß ich jedoch das Treffen mit meinem Freund Romulus arrangieren. Ich will nur mit ihm reden. Du bekommst Gelegenheit, an diesem Gespräch teilzuhaben. Dabei wirst du die Wahrheit erkennen und einsehen, wie dumm und aussichtslos euer Kampf ist. Es ist alles nicht so, wie ihr euch das vorstellt. Es ist alles ganz anders. Das System, wie du es nennst, beruht auf einer Philosophie, die die Vollkommenheit des intelligenten Lebens anstrebt, es erhöhen möchte, so daß es sich mit kosmischen Entitäten messen kann, ihnen gleichgestellt ist, ja, sie überragen kann ... Aber genug davon. Es ist zu früh für solche Betrachtungen. Halten wir uns vorerst an die Realitäten."
    „Was erwartest du von mir?" fragte Mory, die froh war, daß Deighton nicht mehr in dem schwärmerischen und beschwörenden Tonfall sprach. Sie hätte nicht zu sagen vermocht, ob sie ihm nicht vielleicht erlegen wäre. „Nicht viel für das, was ich dir als Gegenleistung zu bieten habe", sagte Deighton. „Zuerst bringe deinen Freund zur Vernunft. Ich garantiere ihm Straffreiheit, wenn er Awarin entläßt und sich ergibt. Als nächstes erwarte ich mir von dir, daß du den Funkverkehr führst, wenn das Raumschiff mit Romulus auftaucht. Ich versichere dir nochmals, daß ich ihm kein Haar krümmen werde und ihn wieder gehen lasse, wenn er es wünscht."
    „Das glaube ich nicht", sagte Mory. „Romulus ist der meistgesuchte Mann der Galaxis, du kannst ihn unmöglich wieder laufenlassen."
    „Dies ist keine offizielle Aktion", sagte Deighton vertraulich, es klang aus seinem Mund absolut glaubwürdig. „Ich habe sie auf eigene Faust unternommen - nur um meinen Freund umarmen zu können."
    „Was macht dich so sicher, daß Romulus tatsächlich der ist, für den du ihn hältst?" fragte Mory.
    Deighton lächelte. „Niemand außer meinem Freund wäre in der Lage, diesen Kampf so lange zu führen", sagte er überzeugt. „Nur jemand mit seinem Einfallsreichtum, seinem technischen Können, seinem überragenden Genie und fundamentalem Wissen kann sich gegen die Überlegenheit eines so mächtigen Gegners über Jahrhunderte hinaus behaupten. Nein, ich kann mich nicht irren." Alles, was Deighton sagte, traf hundertprozentig auf Romulus zu.
    Mory hätte die Aufzählung seiner besonderen Eigenschaften und Fähigkeiten noch endlos fortführen können, wollte jedoch nicht übertreiben, um Deighton nicht mißtrauisch zu machen. Sie wollte sich auch nicht zu sehr in verräterische Emotionen versteigen, darum sagte sie so unverbindlich wie nur möglich: „Bekomme ich eine Sprechverbindung mit der ELYSIAN?"
    „Mit Bild sogar", erklärte Deighton großzügig.
    Gleich darauf bildete sich über der Konsole ein Holofenster, das ein so lebensechtes Bild vermittelte, daß Mory glaubte, durch dieses geradewegs in die Kommandozentrale der ELYSIAN zu blicken.
    Sie sah Iratio im Kontursessel vor der Ortung sitzen, neben sich einen Strahler liegen. Im Navigatorsitz kauerte der Nakk, bar seines Körperpanzers und selbst ohne seine Kopfmaske, die ihm die fehlenden Sinnesorgane für diese Dimension ersetzte. „Ich habe mir gleich gedacht, daß nur du zu so einer Kurzschlußhandlung fähig bist", sprach Mory zu ihrem Kampfgefährten.
    Iratio griff nach der Waffe und wirbelte herum. „Mory, du?" fragte er gehetzt und ließ seinen Blick suchend umherirren; offenbar war die Bildübertragung nur einseitig, so daß er sie bloß hören konnte. „Von wo sprichst du?"
    Bevor Mory antworten konnte, stürzte plötzlich Aribo heran. Er schrie aus Leibeskräften: „Gib nicht auf, Iratio. Sie wollen Romulus fangen. Aber Awarin ist ein wertvolles Pfand. Sein Leben gegen das von..."
    Weiter kam der Invitro-Ara nicht, denn da traf ihn Deightons Arm mit der eisernen Hand im Nacken und fällte ihn, ohne daß sich seiner Kehle ein weiterer Laut entrang.
    Morys Blick kreuzte sich mit dem Deightons, und wiederum stellte sie fest, daß er sie durchschaut hatte. „Der Klon ist dir wohl zuvorgekommen", sagte Deighton. Er versteifte sich auf einmal, und für einige Sekunden nahm er eine Haltung ein, als lausche er in sich hinein. Schließlich entspannte er sich wieder

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