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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder in die Arme schließen zu können?«
    Susa gab darauf keine Antwort. Ihr Blick allerdings zeigte an, dass sie nicht eben glücklich war…
    ***
    Meine linke Schulter schmerzte. Trotzdem konnte ich froh sein, nicht am Kopf getroffen worden zu sein.
    Ich sah noch, was mit Paul Hui geschah. Er war gleich zwei Gegnern in die Hände gefallen. Die Gesichter der Männer sah ich nicht.
    Bis zu den Augen hin waren sie mit dunklen Tüchern verdeckt. Ich bekam mit, wie einer von ihnen Paul vom Rover auf den anderen zustieß, und das sah aus wie einstudiert.
    Der zweite Mann hielt seine Mordwaffe bereits in den Händen. Es war ein uraltes Killerinstrument, die Seidenschlinge. Die Chinesen waren dafür bekannt, sie perfekt zu beherrschen, und das erlebte ich in diesem Fall leider auch.
    Eine blitzschnelle Bewegung, dann fiel die Schlinge vor dem Gesicht des Mannes nach unten.
    Was dann passierte, sah ich nicht, konnte es mir aber ausrechnen, und ich dachte an den dritten Typen in meinem Rücken. Ich hörte sein Keuchen, und in der nächsten Sekunde trat ich mit dem rechten Bein so hart und schnell zurück wie eben möglich.
    Die Hacke prallte gegen etwas Hartes. Wahrscheinlich ein Schienbein. Dann hörte ich einen heulenden Laut und fuhr dabei herum.
    Ich hatte unerhörtes Glück gehabt. Auch dieser Typ hielt eine Seidenschlinge in den Händen. Wenn ihn der Tritt nicht so hart erwischt hätte, er hätte sie mir über den Kopf geworfen, und sie hätte sich im dünnen Fleisch meines Halses festgefressen.
    So aber war er eingeknickt, doch aufgeben wollte er nicht. Er schnellte hoch, griff an und ich sah, dass er recht klein, aber sehr geschmeidig war.
    Ich warf mich ihm entgegen!
    Wir krachten regelrecht zusammen. Der Mann schrie auf. Er taumelte zurück, während ich meinen Stand einigermaßen behielt.
    Ich hörte noch einen Schrei, zog meine Waffe und sprang auf ihn zu.
    Mein rechter Arm und die rechte Hand funktionierten noch. Ich hätte ihm auch eine Kugel in den Kopf jagen können, was ich jedoch nicht tat, denn ich nahm die Beretta als Schlaginstrument.
    Von der Seite her rammte sie gegen seine Stirn.
    Der Killer dachte an nichts mehr. Ich hatte so fest zugeschlagen, dass er auf den Rücken kippte und bewegungslos liegen blieb.
    Für mich war der Fight noch nicht beendet, denn es gab noch die beiden anderen Killer. Um sie zu fassen, musste ich um den Rover herum. Ich hörte Geräusche und sah zwei Schatten, die sich leider nicht mehr in meiner Nähe befanden. Sie waren bereits auf dem Weg zu den Bäumen.
    Da war nichts mehr mit Schüssen oder Warnungen zu machen.
    Die Dunkelheit erwies sich als ihr großer Vorteil und hatte sie verschluckt.
    Leider lag jemand auf dem Boden. Paul war von dem Rover weggezerrt worden. Ich hoffte, dass er noch atmete.
    Das war leider nicht der Fall. Kein Atmen, kein Keuchen. Es blieb nur die Dunkelheit, und die zerstörte ich durch den Lichtstrahl meiner kleinen Leuchte.
    Er fiel in das Gesicht des Mannes.
    Leere Augen. Keine Bewegung mehr. Ich leuchtete etwas tiefer.
    Auf dem Kinn malten sich schon die ersten Blutstropfen ab. Sie waren in die Höhe gespritzt und stammten aus einer Wunde, die sich von einer Seite des Halses bis zur anderen zog.
    Ich war wirklich kein Mensch, der sich an so etwas ergötzte, aber in diesem Fall musste ich genauer hinschauen.
    Ich war davon ausgegangen, dass ihn die Seidenschlinge getötet hatte. Ich musste meine Meinung revidieren.
    Eine Seidenschlinge hinterließ eine nicht so breite und an den Rändern ausgefaserte Wunde. Hier war eine andere Waffe am Werk gewesen, und in meiner Kehle setzte sich ein Kloß fest, als ich daran dachte. Es konnte durchaus eine kleine, aber sehr scharfe Stahlsäge gewesen sein. Sie hatte nur geglänzt wie eine Schlinge.
    Ich bückte mich und wollte es genau wissen. Es gab keinen Pulsschlag mehr. Alles vorbei. Ich hatte wieder mal den tödlichen Wahnsinn erlebt. Das waren Momente, in denen ich meinen Beruf verfluchte. Aber ich wusste auch, dass ich weitermachen würde, das war schließlich meine Bestimmung.
    Einen Menschen mit eigenen Augen sterben zu sehen war verdammt schlimm. Es hinterließ bei mir ein mehr als beschissenes Gefühl, aber ich spürte auch eine wahnsinnige Wut in mir hochsteigen.
    Zwei Killer waren mir entwischt, aber es gab noch einen dritten, und ich hoffte, dass er nur bewusstlos war.
    Mit recht müden Schritten umrundete ich abermals den Rover und blieb dort stehen, wo der Mann lag, dessen Gesicht noch

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