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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwamm weiter. Das Gewässer war hier ziemlich tief. Dann musste ich hoch, um nach Luft zu schnappen. Mein Kopf tanzte plötzlich auf der Oberfläche. Ich nahm mir die Zeit für einen Rundblick, während ich tief einatmete.
    Suko hatte das Boot erreicht. Er kletterte hinein. Er würde sich mit der bleichen Gestalt auseinander setzen. Und dann hörte ich hinter mir den Frauenschrei.
    Shao hatte ihn ausgestoßen. Auch sie befand sich jetzt in der Brühe. Aus Spaß war sie nicht hineingesprungen, denn sie hatte den Körper gesehen, der an die Oberfläche getrieben worden war. Sie schwamm, trat zugleich Wasser und hielt mit einer Hand den Körper der jungen Susa fest, den die Strömung ihr entreißen wollte.
    Ich warf mich herum und hechtete vor. Mit ausgestreckten Armen tauchte ich wieder unter, begleitet von der Hoffnung, dass die junge Frau noch nicht ertrunken war…
    ***
    Suko dachte nicht an das dreckige Wasser und an das, was dort alles herumschwamm. Er wollte diese verdammte Gestalt vernichten.
    Aus diesem Grund hatte er seine Dämonenpeitsche ausgefahren in den Gürtel gesteckt, um sie sofort kampfbereit zu haben.
    Er ging davon aus, dass der Schamane seine Aktion mitbekommen hatte und ihn nun erwartete.
    Suko blieb dicht unter der Oberfläche. Er tauchte erst auf, als er sicher war, dass die Barke in seiner Nähe schwamm.
    Damit lag er genau richtig.
    Er schoss aus der Brühe. Er sah das feuchte Holz dicht vor sich, darüber die bleiche Gestalt, und er streckte beide Arme in die Höhe, um den Bordrand der Barke fassen zu können.
    Er zog sich hoch.
    Das Boot neigte sich ihm dabei entgegen, aber es kippte nicht, weil es schwer genug war. Somit erfüllte sich Sukos Hoffnung, sich an Bord hangeln zu können.
    Er kam hoch!
    Die Gestalt tat nichts. Sie saß nur da und glotzte ihn aus leeren Augenhöhlen an.
    Nachdem Suko seine Knie über den Bordrand gedrückt hatte, stieß er den rechten Arm vor. Er traf die Körpermitte des Schamanen und hatte das Gefühl, in einen dicken Brei zu stoßen. Beinahe wäre seine Faust sogar darin verschwunden.
    Wenig später rollte er sich an Bord und wunderte sich darüber, dass er nicht angegriffen wurde. Er nahm einen kalten Geruch wahr, obwohl ihm das dreckige Wasser aus den Haaren über das Gesicht lief.
    »Du bist Wu!«
    »Ja, der Schamane. Sein zweiter Körper…«
    »Ektoplasma?«
    Darauf erhielt Suko keine Antwort. Er hatte zudem keinen Bock darauf, sich länger mit diesem verfluchten Wesen zu unterhalten, das schon zu viele Tote auf dem Gewissen hatte. Deshalb wollte er kurzen Prozess machen. Er setzte dabei erneut auf seine Peitsche.
    Mit einer schnellen Bewegung holte er sie aus dem Gürtel. Das Wesen glotzte ihn nur an, obwohl es leere Augenhöhlen hatte.
    »Na denn«, sagte Suko und schlug zu!
    ***
    Der perfekte Schlag und der perfekte Treffer. Wieder mal bewies Suko, dass er ein Meister in der Handhabung der Peitsche war. Er sorgte dafür, dass sich die Riemen verteilten, und sie fächerten tatsächlich wunderbar auf, sodass sie das bleiche Gesicht und den Körper an drei verschiedenen Stellen trafen.
    In diesen Augenblicken war Suko gespannt darauf, wie das aus Ektoplasma bestehende Wesen reagieren würde. Er hatte keinen menschlichen Körper vor sich, sondern ein Material aus Seelenschleim, wie es mal genannt worden war.
    Kein Schrei!
    Kein Stöhnen, keine Verzweiflung. Es war beinahe wie bei einem Ghoul. Die drei Riemen waren tief in die Masse eingedrungen wie heiße Messer in die Butter.
    Ein Zucken – dann die Explosion. Es hatte zumindest den Anschein, denn der Körper wurde regelrecht zerrissen. Der Kopf fiel ab. Teile des Körpers, noch mit den Armen versehen, landeten ebenfalls im Wasser.
    Es war kein Klatschen zu hören. Die Teile hatten sich auf der Oberfläche ausgebreitet und gingen auch nicht unter. Das Ektoplasma war einfach zu leicht, und Suko war sich nicht zu schade, den letzten Rest über die Bordwand zu kippen.
    Er schaute zu, was blieb.
    Es war lächerlich. Die Macht der Dämonenpeitsche hatte das vernichtet, was von diesem Körper zurückgeblieben war. Es hatte den Schamanen zwar gegeben, damals in uralter Zeit, aber sein Körper war nicht unsterblich gewesen.
    Ganz im Gegensatz zu dem Ektoplasma. Suko ging davon aus, dass es sich auch bei dem lebenden Menschen in seinem Innern befunden und nach seinem Tod überlebt hatte, wobei die Macht der Ahnen sicherlich mitgeholfen hatte.
    Das Wasser bewegte sich. Es schwappte heran. Klatschende Wellen, die

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