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1441 - Der Seelenfluss

1441 - Der Seelenfluss

Titel: 1441 - Der Seelenfluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Handy erlöste mich aus meiner Starre. Ein Blick auf das Display zeigte mir, dass kein Fremder anrief.
    »Ja…«
    »Ich bin es – Shao.«
    »Wunderbar. Ich habe mir schon Sorgen um euch gemacht. Seid ihr mit der Chinesin unterwegs und…«
    »Das sind wir, aber bitte, John, du musst jetzt genau zuhören, denn die Dinge liegen leider etwas komplizierter, als wir es uns gedacht haben.«
    »Okay, Shao, ich höre.«
    Was ich dann von Shao erfuhr, alarmierte mich schon. Und mir war klar, dass der Kampf erst richtig begonnen hatte…
    ***
    Suko lenkte seinen BMW sehr langsam durch Mayfair, einem Stadtteil, in dem nicht eben arme Menschen wohnten. Auch Lady Sarah Goldwyn hatte bis zu ihrem Tod hier gelebt, und die meisten Staaten hatten ihre Botschaften hier.
    Shao saß mit Susa auf dem Rücksitz. Die junge Frau hatte sich wieder einigermaßen gefangen, aber noch immer sinnierte sie darüber nach, was mit ihr in der Zwischenzeit passiert war.
    Sie fand keine Erklärung. Shao hielt die Hände ihres verschüchterten Schützlings, der Suko mit leiser Stimme Anweisungen gab, wie er fahren sollte.
    Sie gelangten in den nördlichen Teil, rollten zwischen der Botschaft der USA und einem Park entlang, bevor Susa sie in eine Seitenstraße dirigierte, die nach Osten führte.
    »Sind wir gleich da?«, fragte Shao.
    »Ja, das zweitletzte Haus auf der linken Seite.«
    »Bewacht man es?«
    Susa schüttete den Kopf und nickte zugleich, was ein kleines Kunststück war.
    »Was nun?«
    »Keine Leute. Es sind Kameras. Aber nur im Bereich des Eingangs. Nicht im Garten.«
    »Okay.« Shao wandte sich an Suko. »Du hast alles gehört?«
    »Ja.«
    »Und wie willst du vorgehen?«
    Suko hielt an, obwohl sie das Haus noch nicht erreicht hatten. Er schaltete den Motor aus, dann drehte er sich auf seinem Sitz nach rechts, um in den hinteren Teil des BMWs schauen zu können.
    Shao kannte den Blick. Sie befürchtete nichts Schlimmes, machte sich allerdings auf eine Änderung ihres Plans gefasst. Sie sollte Recht behalten, denn Suko sagte: »Ich möchte mit Susa allein in das Haus gehen.«
    »Aha. Das heißt, dass ich hier aussteigen soll?«
    »Nein, das habe ich nicht verlangt. Ich möchte nur jemanden als Rückendeckung in meiner Nähe wissen.«
    Shaos Begeisterung hielt sich in Grenzen. So klang ihre Stimme auch, als sie fragte: »Wie hast du dir das genau vorgestellt?«
    »Ganz einfach. Du tauchst ab, wenn wir einfahren, machst dich möglichst unsichtbar. Ich denke, dass du dann an einer Stelle den Wagen verlassen kannst, der schlecht einsehbar ist. Könntest du dich damit anfreunden? Oder wird jedes Auto untersucht?«, wandte sich Suko an das Mädchen.
    »Nein, das wird es nicht.«
    »Wunderbar.«
    »Du hast mich noch nicht gefragt, ob ich zustimme.«
    Suko lächelte. »Du sagst doch nicht nein. Außerdem könntest du John Bescheid geben.«
    »Das ist etwas anderes.«
    Suko war zufrieden und sagte: »Okay, dann versuchen wir es.«
    Nach nicht mal fünfzehn Sekunden Fahrzeit musste er abbiegen und vor einem Tor stoppen. Er hatte sich auf die Suche nach den Kameras konzentriert, und da waren wirklich zwei zu sehen, die jetzt frei lagen, weil die Bäume, in denen sie angebracht worden waren, das meiste Laub verloren hatten.
    Shao war bereits im Wagen abgetaucht, als Susa erklärte, dass sie aussteigen müsste.
    Suko ließ die junge Chinesin nicht aus den Augen. Etwas schwankend bewegte sie sich durch das kalte Licht der Scheinwerfer. Sie blieb dort stehen, wo in die Tormauer eine Sprechanlage integriert war.
    »Wie hoch schätzt du das Risiko ein?«, flüsterte Shao ihrem Freund zu.
    »Keine Ahnung. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Han-Check mein Freund wird.«
    »Ist er für dich verdächtig?«
    »Das werde ich bald herausgefunden haben.«
    »Kann es nicht auch sein, dass ihr euch in die Höhle des Löwen begebt? Ich will hier nicht zu pessimistisch sein, aber es könnte durchaus der Fall sein. Wer weiß schon, was sich hinter bestimmten Fassaden alles abspielt?«
    »Wenn ich nur immer daran denke, dann kann ich meinen Job gleich hinschmeißen.«
    »Egal, Suko, ich traue unserem Landsmann Han-Check nicht. Und wenn ich über seinen Beruf nachdenke, dann kommt er mir ebenfalls recht zwielichtig vor. Diese Beziehungen und Geschäftsverbindungen zu knüpfen, das kann alles oder nichts sein.«
    »Wir werden sehen.«
    Das Gespräch zwischen ihnen verstummte auch deshalb, weil Susa zurückkehrte. Sie öffnete die Wagentür und stieg wieder

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