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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um.
    Gleichzeitig würde er liebend gern etwas mit uns anstellen. Aber die Angst dominiert. Er weiß, daß er sich auf etwas eingelassen hat, was wir als Himmelfahrtskommando bezeichnen würden. Es trifft real zu. Wir fahren mit ihm gegenwärtig in den Himmel. Da ist noch etwas, Tiff. Er hat einen Auftrag. Er hat die drei Schiffe fortgeschickt. Und wir werden ihnen gleich folgen. Das ist es, was er in Bildern denkt."
    Der Kommandant senkte die Handflächen und deutete gegen die eigene Brust. „Julian Tifflor!" sagte er langsam und deutlich.
    Der Aiscrou besaß oben unter dem Kopf zwei Arme, die wie verlängerte Rüssel aussahen und dieselben Mündungen besaßen wie seine Trompete. Er schlug die Enden der beiden Extremitäten aneinander, daß es knallte. „Huiscap!" schrillte er zeternd, daß es allen Anwesenden in den Ohren schmerzte.
    In diesem Augenblick gab der Syntron des Beiboots ein Signal. Die Kräfte des Feldes griffen nach den drei Raumfahrzeugen, und die isotrope Helligkeit des Black Hole verschwand übergangslos von den Bildschirmen. Eine kurze Phase der Orientierungslosigkeit der menschlichen Sinne trat ein, und als sie verschwand, da wirkte Julian Tifflor äußerst erleichtert.
    Der Aiscrou hatte ihn verstanden. Das war immerhin ein Anfang
     
    5.
     
    Die Eiserne Gundi verfluchte sich, weil sie Gulliver Smog hatte gehen lassen. Er fehlte im Schiff, und sie mußte nun allein auf die Fähigkeiten der syntronischen Komponenten vertrauen. Es war etwas, was ihr ungeheuer schwerfiel. Sie riß mit den Handschuhen des SERUNS an den Sicherheitsgurten, die sie in ihrem Sessel hielten, und verfolgte, wie sich draußen die Umgebung änderte. Die Schwärze des Weltalls tauchte auf, und die gleißend hellen Punkte stellten ohne Zweifel Sterne dar. Die grellen Lichter taten ihr in den Augen weh, und sie benötigte etliche Sekunden, bis sie unter Aufbietung aller Kräfte wieder normal sehen konnte. Die Begleiterscheinungen des Übergangs verschwanden, und sie atmete einmal tief durch. „Schiff klar zum Gefecht!" verlangte sie.
    Die Syntronik wagte es, sie zu korrigieren. „Wir haben keine Feindberührung, Kommandantin", erklärte sie. „Das habe ich auch nicht behauptet. Ich bitte um eine Positionsbestimmung. Wo sind wir? In M13?"
    Was sie bisher feststellen konnten, gehörte zu einer dichten Sternenballung, in deren Innerem die drei Schiffe schwebten.
    Die Ballung war einer größeren Galaxis vorgelagert. „Es handelt sich bei der Sternenballung um einen Kugelsternhaufen", erläuterte Nadja Hemata an der Ortung. Ihr puppenhaftes Gesicht glühte vor Eifer. Sie machte eine abwertende Geste, als interessiere sie das Ganze nicht sonderlich.
    Gundula Jamar warf ihr einen giftigen Blick zu. „Aber es ist nicht M13", fuhr die Funkerin fort. „Die Galaxis im Hintergrund ist der Milchstraße überaus ähnlich, aber nicht mit ihr identisch. Es handelt sich nicht einmal um eine Galaxis der Lokalen Gruppe. Tut mir leid. Wir sind hier fremd!"
    Die drei Schiffe beschleunigten synchron und entfernten sich von dem Black Hole.
    Sie rasten in Richtung eines 1,8 Lichtjahre entfernten Sternes davon, und das Schwarze Loch, erkennbar an seiner leuchtenden Akkretionsscheibe, versank in den Tiefen des Alls. Mit einem Radius des Ereignishorizonts von 364 Kilometern war es beinahe doppelt so groß wie Point Siragusa.
    Gundula Jamar warf einen Blick auf ihren Terminal-Chrono. Er zeigte die neue Bordzeit. Die Syntrons hatten die zeitlichen Verschiebungen von Point Siragusa und dem unbekannten Schwarzen Loch analysiert und die Bordzeit angepaßt.
    Dennoch - in welcher Zeit befanden sie sich? Waren sie in die Vergangenheit gelangt oder in die Zukunft?
    Hastig verdrängte die Kommandantin der CASSIOPEIA diese Frage. Sie durfte sich nicht verrückt machen. Sie mußte an die vordergründigen Dinge denken, die für sie wichtig waren. „Metagravetappe einleiten", sagte sie nach kurzer Rücksprache mit Dann und Minstral. „Wir nähern uns dem Sonnensystem bis auf ein Viertellichtjahr."
    Die Schiffe beschleunigten und bauten den Metagrav-Vortex auf. Jedes Schiff schuf sich sein eigenes kleines Miniatur-Black Hole und stürzte sich anschließend hinein. Auf die kurze Entfernung dauerte der Weg durch den Überraum nur Sekundenbruchteile. Kaum war der Normalraum von den Optikschirmen verschwunden, tauchte er wieder auf.
    Diesmal leuchtete der weißgelbe Stern als kleiner Orientierungspunkt in der Mitte. „Keinerlei Antimaterie anmeßbar", meldete

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