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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Entsetzen darüber, daß er die Yuerheli so unerwartet zu Gesicht bekommen hatte. Sie waren aus dem Black Hole Moischou gekommen, sie hatten eine der Sternenstraßen benutzt. Den Vorgang bezeichnete Huiscap als scronnere, und Fellmer paßte es der Nomenklatur des Interkosmo an und bezeichnete es als Scronnen. „Ich glaube, ich weiß jetzt auch, was Sverdaysta meint", fuhr er fort. „Es ist eine Spezifizierung des Black Holes und bezeichnet eine Schwarze Sternenstraße, die nicht benutzt werden kann, weil sie in sich endet. Es ist eine tote Sternenstraße, man könnte vielleicht Sackgasse dazu sagen."
    „Du meinst, er wurde hierhergeschickt um nachzusehen, was hier los ist?"
    Fellmer bestätigte Tiffs Gedanken. „Huiscap hat eine Funktion, vermutlich haben sie viele seiner Artgenossen. Sie hängt mit dem Schwarzen Loch zusammen, deshalb auch die Säcke, die wir entdeckt haben. Huiscap ist ein Aiscrou, und er weiß im Augenblick nicht, wie er sich verhalten soll. Ich habe für Sekunden seine Stimmung gespürt. Er fühlt sich in der grauen Station nicht wohl. Er liebt die Farben. Der Würfel ist sein Lieblingsplatz hier in der Station voller Häßlichkeit."
    „Wo befindet er sich jetzt?"
    „Sein Anzug besitzt eine Art Fiktivtransmitter", meldete sich der Pikosyn. „Er hat ihn von hier weggebracht.
    Meiner Ortung nach befindet er sich jetzt in dem Raum, in dem wir uns zuvor befunden haben!"
    „Gebt ihm noch ein wenig Zeit", bat Fellmer Lloyd. Er lauschte weiter nach den Gedanken des Wesens.
    Huiscap sehnte sich zurück nach der Heimat, die er als muurdaucaup bezeichnete. Es mußte sich dabei um den Planeten der Sonne Muurdau handeln, auf dem Stadt und Hafen Heescyl lagen. Der Aiscrou flehte um okvas, was immer damit gemeint war. Fellmer gab seine Eindrücke an die Gefährten weiter. „Wir können ihm leider kein Okvas bringen", erklärte Julian Tifflor. „Es wird Zeit, daß wir den Kontakt herstellen. Was tut Huiscap jetzt?"
    „Er wechselt erneut den Standort", meldete der Pikosyn. Er fügte eine Reihe von Koordinaten eines inzwischen aufgestellten Hilfssystems hinzu. „Hinterher!" sagte Tiff. „Ich habe das Gefühl, daß wir sonst nicht mehr von hier wegkommen!"
     
    *
     
    Sie absolvierten drei Sprünge, ohne daß sie den Aiscrou zu Gesicht bekamen.
    Natürlich beobachtete er sie mit den Anlagen der Station und setzte sich jedesmal rechtzeitig ab. Dennoch wurden die Gedankenimpulse stärker. Sie kamen dem seltsamen Wesen näher, und je näher sie ihm kamen, desto deutlicher erkannte Fellmer Lloyd die Stimmung Huiscaps. Er begann das Wesen zu bemitleiden, ja, er wurde regelrecht traurig, weil er nichts tun konnte, um mit Hilfe einer Verständigung ein paar Mißverständnisse aufzuklären. Die wenigen Wörter der fremden Sprache halfen nicht viel. Es blieb nichts anderes übrig, als die optische Konfrontation herbeizuführen und mit Gesten zu beginnen. Gestik und Körpersprache stellten noch immer die beste Möglichkeit dar, sich über sprachlichen Barrieren hinweg zu verständigen und Friedfertigkeit zu symbolisieren.
    Huiscap sehnte sich nach Spielzeug. Ja, er wollte mit Farben und mit Dingen spielen, und er hatte auch die Fallen der Anlage programmiert, daß sie spielten. Sie spielten mit denen, die sie einfingen, und gaben sie wieder frei, sobald diese sich äußerten. Dabei ging die Anlage kein Risiko ein, weil jeder, der die Sternenstraßen benutzte, automatisch ein Autorisierter war. Und bei der Moischou-Station gab es nichts zu beachten, weil sie eben eine Sverdaysta war, eine absolute Sverdaysta mit einer langen, historischen Tradition.
    Huiscap dachte an Neyscuur. Es handelte sich um den Namen der Galaxis, in der sich Muurdau befand. Am liebsten wäre er hinausgeflogen aus dieser Galaxis und hätte sich der Unendlichkeit anvertraut. Es gab genug Möglichkeiten des Scronnens, und Fellmer schloß daraus, daß in Neyscuur einige Black Holes existierten, die als Anfangs- und Endpunkte für Schwarze Sternenstraßen dienten.
    Aber daß Yuerheli aus dem Nichts kamen, aus einer Sverdaysta, das stellte für Huiscap die gesamte kosmische Ordnung, auf den Kopf, alles das, was der Aiscrou sich unter Galaxis, gleichmäßig dahinziehenden Sonnen und allen Regeln des Spielens vorstellte. „Er denkt etwas, was sich auf die Station bezieht", sagte der Telepath. Gleichzeitig meldeten die drei Pikosyns übereinstimmend, daß Huiscap in den Raum zurückkehrte, in dem sie sich anfangs befunden hatten. Energetische

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