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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es nicht zu spät. Noch konnten sie umkehren. Mit einem enormen Aufwand an Energie wäre es ihnen gelungen, den Fängen des Black Hole zu entrinnen. Keiner wollte es.
    Tifflor ging in Gedanken all das durch, was sie über die Schwarzen Sternenstraßen wußten. Das meiste hatte Icho Tolot mitgeteilt, der die Distanz von M87 zur Lokalen Gruppe mit ihrer Hilfe überbrückt hatte. Er war im Siragusa-Black Hole herausgekommen Bei dem rasend schnell verlaufenden Vorgang hatten die Meßgeräte der HALUTA nicht viel erkennen können, aber ein paar Daten hatten sie aufgefangen. Diese standen jetzt den drei Schiffen zur Verfügung.
    Zunächst handelte es sich um zwei chiffrierte Funkfolgen, die die HALUTA bei der Abstrahlung im Black Hole von M87 und bei der Ankunft in Point Siragusa aufgefangen hatte. Die erste beinhaltete den Abstrahlkode in die Schwarze Sternenstraße, die zweite den, mit dessen Hilfe das Schiff über den Ereignishorizont hinaus in den Normalraum befördert worden war. Taravatos, dem Computer der HALUTA, war es nicht gelungen, den Kode zu knacken, doch das spielte nur eine untergeordnete Rolle. Die Bedeutung der Impulsfolgen war bekannt, und sie waren in allen drei Schiffen gespeichert und würden zum richtigen Zeitpunkt abgestrahlt werden.
    Zum zweiten hatte die HALUTA ein schwaches Phantombild der Station im Siragusa-Black Hole geliefert, die von Form und Größe der Station im Paura-Black Hole glich mit der Ausnahme, daß es sich hier um zwei dieser Gebilde handelte, die sich überschnitten und die Form eines Xbildeten.
    In dem jugendlich wirkenden Gesicht des Terraners mit seinem biologischen Alter von fünfunddreißig Jahren erschien ein Zug von Entschlossenheit. Mit keinem Gedanken dachte er an Umkehr.
    Er wollte es wissen, und er wollte nicht nur den Weg in die Milchstraße finden und dabei vielleicht das Funktionssystem der Schwarzen Sternenstraßen herausfinden.
    Er wollte den vier Fünfteln der NARGA SANT folgen, die ebenfalls in dem Black Hole verschwunden waren. Und er wollte nach Illu Siragusa Ausschau halten, die nach ihrem Flug hinter den, Ereignishorizont nie mehr aufgetaucht war.
    Was ist mit der Cantaro-Station? fragte er sich.
    Wird sie auf die Impulse so reagieren, wie wir es uns vorstellen? Oder erwartet uns eine Flotte von Phantomschiffen hinter dem Ereignishorizont?
    Die drei Schiffe befanden sich in Gefechtsbereitschaft, und jetzt suchte sogar Irmina einen Sessel auf und Schloß den Helm ihres SERUNS. In den Zügen aller Menschen war die Anspannung zu lesen.
    Das Innere eines Schwarzen Loches war gefährliches Gelände. Das Zentrum wurde von einer Singularität gebildet, die im Fall von Siragusa die auf ein Nullvolumen kollabierte Materie eines Sterns von 67facher Masse Sols darstellte. Die von der Singularität ausgehende Gravitation war so intensiv, daß die Raumzeit zu einer Kugelschale gekrümmt wurde. In gewissem Sinn ließ es sich so darstellen, daß das Schwarze Loch um sich herum ein eigenes Mikrouniversum schuf.
    Gravitation war das einzige Merkmal, mit dem das Black Hole dem Rest des Universums seine Existenz kundtat.
    Materie und elektromagnetische Strahlung waren, sobald sie den Ereignishorizont durchdrungen hatten, für immer verloren.
    Sie blieben im Bann der Gravitation gefangen.
    Die Erfahrungen mit dem Ewigkeitsschiff im Reich der Bekassu hatten gezeigt, daß es möglich war, den Ereignishorizont zu überschreiten und sich im Mikrokosmos zu bewegen. Die Cantaro besaßen sogar einen Mechanismus, mit dem sie das Black Hole wieder verlassen konnten. Und sie besaßen die Kenntnis, wie die Hyperstruktur eines Black Hole so anzuwenden war, daß es eine Straße zu irgendeinem Ziel bildete.
    Gebannt starrte Tifflor auf den Bildschirm, der das Schwarze Nichts vor dem leuchtenden Vorhang der unzugänglichen Milchstraße zeigte. Sie wählten bewußt diese Flugrichtung, und sie hofften, daß sie es schafften.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend, aktivierte Tiff die Funkanlage und wandte sich an die Kommandanten der beiden anderen Schiffe. „Wir ändern das Programm kurzfristig", sagte er. „Wir fliegen nicht parallel in das Black Hole ein, sondern hintereinander.
    Sicherheitshalber wählen wir einen Abstand von jeweils hunderttausend Kilometer. Ich bitte um Bestätigung."
    Die Bestätigung von Gundula Jamar und Heyda Minstral kam, und der Syntronikverbund der PERSEUS arbeitete das neue Programm aus und überspielte es an die beiden Schiffe. „Wieso dieser plötzliche

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