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1441 - Schwarze Sternenstraßen

Titel: 1441 - Schwarze Sternenstraßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rotation versetzt wurde. In der Astrophysik wurde es landläufig als Pirouetteneffekt bezeichnet.
    Ein Black Hole mit einer vorgegebenen Masse wies immer eine maximale Rotationsgeschwindigkeit auf. Falls die implodierende oder akkretierende Materie sich zu schnell drehte, wirkten Zentrifugalkräfte der nach innen gerichteten Schwerkraft entgegen und verhinderten, daß die Materie in das Black Hole stürzte und dessen Drehimpuls vergrößerte.
    Hier lag die Chance der drei Schiffe, und Nadja suchte mit den Augen die Magnetfeldanzeigen. Sie fand sie, und ihr Gesicht verdüsterte sich.
    Point Siragusa lag im Leerraum und hatte mangels vorhandener Umgebungsmaterie keine Akkretionsscheibe ausgebildet. Die Suche nach vorhandenen Magnetfeldern blieb deshalb fast ergebnislos.
    Jetzt kam alles auf die Leistungen der Schirmstaffeln an. „Noch vier Minuten bis zum Horizont", meldete die Syntronik. „Achtung, der Pfeifton in fünfzig Sekunden weist auf die Drosselung der Primärenergie-Systeme hin!"
    „Verfluchter Mist!" stieß die Kommandantin hervor. „He Tiff, siehst du das? Wir fliegen geradewegs in einen Bereich hinein, in dem es kaum Magnetfeldstrahlung gibt."
    „Ich sehe es, Gundi." Tifflors Stimme kam leicht verzerrt an, Augenblicke später zeigte auch die Bildverbindung erste Störungen. Die hohe Konzentration der Schwerkraft beeinträchtigte den Funkverkehr. „Wir können es nicht ändern.
    Alles bleibt wie verabredet. Vergiß nicht, sollte es beim ersten Signalversuch nicht klappen..." Übergangslos waren Bild und Ton weg.
    Der Andruck in der Zentrale der CASSIOPEIA stieg auf 3g an und regulierte sich erst nach etwa zehn Sekunden wieder. Der Syntronverbund hatte gehandelt und die Energien der Primärsysteme gedrosselt. Gleichzeitig begann er Energien aus den Notsystemen zuzuführen, um den Verlust auszugleichen. „Noch eine Minute", erklärte die Syntronik, obwohl es nach der Uhr im Schiff noch mindestens drei Minuten waren.
    Gundula Jamar kam mit den Augen nicht mehr von der Beschleunigungsanzeige los.
    Sie kletterte immer schneller, die projizierten Leuchtzahlen wechselten mit einer Geschwindigkeit, daß das Auge Mühe hatte zu folgen.
    Ein Ruf ihres Stellvertreters lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Ortungsbild.
    Die PERSEUS befand sich dicht vor dem Ereignishorizont. Für die Betrachter in der CASSIOPEIA hatte es den Anschein, als werde der Kugelraumer von Titanenfäusten festgehalten und abgebremst. Er schien sich aufzublähen und aus seiner Bahn gerissen zu werden.
    Gemurmel kam auf. „Ruhe!" schrie Gundula Jamar, die nicht umsonst den Beinamen „Die Eiserne Gundi" trug. „Es handelt sich um eine Täuschung unserer Sinne."
    Die PERSEUS schien sich auf einer Spiralbahn zu befinden, und das war keine Täuschung. Sie begann das Black Hole synchron zu dessen Rotation zu umkreisen. „Kanonier klar?" fragte die Kommandantin. Smog bestätigte. „Gut, paß auf, Gulliver. Rechne damit, daß die Syntronik nicht alles erkennt, was du siehst. Oder sie interpretiert es anders.
    Wir dürfen uns keinen Patzer leisten. He, ihr anderen. Schlaft nicht ein. Wenn ihr etwas tun wollt, dann .betet uns ein vernünftiges Magnetfeld herbei, das mit unserem Schirmsystem reagiert. Syntron, wie sind die Werte?"
    „Die Modulation läuft. Die Anpassung beträgt hundert Prozent. Der Energieverbrauch ist gering."
    „Gut. Wenigstens etwas." Wieder beobachtete sie das Orterbild der PERSEUS. Sie wußte, daß durch die vorhandene Zeitdilatation aus der Perspektive von Tifflors Schiff alles anders aussah. Dort hatte man den Eindruck, daß die CASSIOPEIA wie eine Rakete bis fast zur Lichtgeschwindigkeit hin beschleunigt wurde. Und das, obwohl die 80%-Marke in Wirklichkeit nicht überschritten wurde. Für einen Beobachter direkt am Ereignishorizont mußte sich die PERSEUS zu beliebig geringer Dicke komprimieren, während sie an ihm vorbeifiel.
    Die Eiserne Gundi stieß geräuschvoll die Luft durch die Zähne. Die PERSEUS verschwand übergangslos. Sie hatte den Horizont überschritten und entzog sich damit allen Möglichkeiten der Beobachtung.
    Zur BARBAROSSA gab es ebenfalls keinen Funkkontakt mehr. Aber das Schiff der Freihändler von Phönix folgte der PERSEUS im „Kielwasser". Ein paar Atemzüge dauerte es, bis auch sie dem Dilatationseffekt so zu unterliegen begann, daß er für das menschliche Auge bemerkbar war. „Das Magnetfeld steigt an!" schrie Nadja Hemata auf. „Hundert Prozent.
    Zweihundert Prozent!"
    „Gut", schrie

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