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1442 - Die grauen Eminenzen

Titel: 1442 - Die grauen Eminenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aller Telepathen gegen solche Hypothesen zu verteidigen. „Als du über die NARGA SANT sprachst, kam der Cutenexer ein bißchen aus dem Gleichgewicht. Er dachte: >Wenn er solche Dinge mit derartiger Hartnäckigkeit behauptet, dann ist vielleicht doch etwas dran, daß er aus ... kommt.< Den Namensbegriff habe ich nicht verstanden. Aber was anderes als die Milchstraße könnte er gemeint haben?"
    „Sie fangen allmählich an, unsere Geschichte zu glauben?" wunderte sich Tifflor. „Soweit ist es noch nicht", dämpfte Lloyd seinen Optimismus. „Aber sie sind beim Nachdenken. Es gibt da eine logische Barriere, die sie überwinden müssen. >Niemand kann von einem Ort kommen, an dem es keine Sternenstraßen gibt.< Wenn sie dieses Hindernis erst einmal übersprungen haben, können wir vernünftig mit ihnen verhandeln.
     
    2.
     
    Ferr-Moon war kein bequemer Zeitgenosse. Vor 13 Jahren hatte er, aus Hangay kommend, sein Raumschiff in den Chronopuls-Wall gesteuert und dabei den Verstand verloren. Mit dem letzten Funken klarer Denkfähigkeit war es ihm gelungen, das halbwracke Fahrzeug auf einen sicheren Kurs zu bringen und den Autopiloten zu überzeugen, daß er von nun an allein für das Wohl des Schiffes und seiner Besatzung verantwortlich sei. Von der Mannschaft hatte knapp die Hälfte den fatalen Zusammenstoß mit der Wahnsinnsbarriere überlebt. Die Hypophrenie grassierte an Bord; niemand war mehr in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen. Der Autopilot hatte die Hypersendung des Eremiten von Satrang aufgefangen und den Kurs dorthin gerichtet. Ferr-Moon und seine Astronauten waren in Sanatorien untergebracht und im Lauf der Zeit geheilt worden. Ferr-Moon hatte sich mit größter Bereitwilligkeit den Freihändlern angeschlossen. Er betrachtete das, was ihm widerfahren war, als persönliche Beleidigung von Seiten er unbekannten Herrscher der Milchstraße und dürstete nach Rache.
    Er trug eine graue Allzweckkombination, die bis zum Hals hinauf geschlossen war.
    Die Füße steckten in dicksohligen Stiefeln.
    Den Fellstreifen, der ihm längs über den Schädel lief, hatte Ferr-Moon in glänzendem Schwarz eingefärbt. Die Sensorhaare des Schnurrbarts waren sorgfältig gestutzt. „Wir kommen hier nicht vorwärts", erklärte der Kartanin bitter. „Wir verschwenden unsere Zeit. Es gibt in diesem Augenblick nur zwei denkbare Strategien."
    Ferr-Moon hatte sich am frühen Morgen bei Julian Tifflor gemeldet. Der Terraner wußte, was auf ihn zukam. Mit nachsichtigem Lächeln erkundigte er sich: „Welche wären das?"
    „Entweder wir schlagen die Vaasuren aufs Haupt, daß sie vor lauter Schreck endlich verraten, was wir wissen wollen", antwortete der Kartanin heftig, „oder wir fliegen auf dem schnellsten Weg wieder nach Hause."
    „Und kämen dort mit leeren Händen an", hielt ihm Tifflor entgegen. „Wir hätten nichts erreicht. Dabei wissen wir genau, daß es hier Informationen gibt, die für uns von Bedeutung sind. Die Schwarzen Sternenstraßen in der Milchstraße werden von den Cantaro beherrscht. Es muß eine Verbindung zwischen den Cantaro und der Galaxis Neyscuur geben. Vielleicht haben wir die falschen Fragen gestellt oder die Fragen an die falsche Adresse gerichtet.
    Aber es gibt hier etwas zu erfahren und ich kehre nicht eher um, als bis ich alles in Erfahrung gebracht habe."
    „Gut, dann bleibt uns noch die andere Möglichkeit. Es wäre doch gelacht, wenn wir mit unseren..."
    „...mit unseren drei Raumschiffen nicht ganz Kaalix in die Knie zwingen könnten.
    Das willst du sagen, nicht wahr?" fiel ihm Tifflor ärgerlich ins Wort. „Du unterschätzt die Vaasuren. Ich habe die Leitung dieser Expedition übernommen und bin für Mannschaften und Schiffe verantwortlich. Ich werde mich auf ein solch hirnverbranntes Abenteuer nicht einlassen."
    Es funkelte gefährlich in Ferr-Moons dunklen Augen. „Was du übernommen hast, kann dir auch wieder abgenommen werden", zischte der Kartanin.
    Julian Tifflor hatte seinem Ärger Luft gemacht. Das half. Er fühlte sich ruhig. „Darüber läßt sich reden", reagierte er gelassen, „vorzugsweise in meiner Gegenwart, nicht hinter meinem Rücken.
    Wenn sich unter den drei Mannschaften eine Mehrheit findet, deren Vertrauen ich nicht mehr besitze, gebe ich den Befehl ab."
    „Die Besatzung der BARBAROSSA teilt meine Ansicht zu einhundert Prozent", erklärte Ferr-Moon. „Laß dich nicht auslachen!" spottete Tifflor. „Die Besatzung der BARBAROSSA besteht aus einem Haufen krasser

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