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1442 - Die grauen Eminenzen

Titel: 1442 - Die grauen Eminenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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untergebracht waren. Er blieb vor Tosh-Poins Unterkunft stehen und wartete, bis die Tür sich öffnete. Er überschritt die Schwelle nicht, sondern äugte vorsichtig in den mit skurrilen Möbeln ausgestatteten Raum. „Dort", sagte er knapp und wies auf die rückwärtige Wand.
    Tosh-Poin hatte ganze Arbeit geleistet.
    Der Anblick der Schlange hatte ihm offensichtlich derartigen Schreck eingeflößt, daß ihm der Impuls-Modus seines Kombistrahlers als angemessene Verteidigungsmethode erschienen war. In der Wand klaffte ein von schwarzen Brandrändern umgebenes Loch - groß genug, daß ein kräftig gewachsener Mann beide Fäuste hätte darin verstecken können. Auf dem Boden unter dem Loch lagen die angesengten Überreste eines Reptilienkörpers.
    Julian Tifflor trat hinzu. Das Fragment des Schlangenleibes war knapp einen halben Meter lang und von grauer, feingeschuppter Haut bedeckt. Den vorderen Körperteil hatte der Impulsstrahl verdampft. Tifflor konnte sich gut vorstellen, daß zum Restkörper ein dünner, biegsamer Hals und ein eiförmiger Schädel mit roten Knopfaugen gehört hatten. „Wie kam die Schlange hier herein?" fragte er Tosh-Poin.
    Der Mamositu wedelte mit den tentakelähnlichen Greifarmen, die rings um die Schulterpartie angebracht waren. „Wie soll ich wissen?" lamentierte er. „Ich warr unterwägs."
    „Unterwegs - wohin?"
    „Hab' einen Anschluß fürr Kommunikation gesucht."
    Tifflor sah ihn verwundert an. „Einen Kommunikationsanschluß? Du hast einen hier im Zimmer."
    „Den habe ich ihm gesperrt", erklärte Ferr-Moon. „Der Kerl brachte es fertig, sämtliche Kanäle zu blockieren. Den ganzen Tag über hing er an der Leitung und plärrte seinem Liebling Sash-Variim libidinösen Schleim ins Ohr."
    Es fiel Tifflor schwer, ernst zu bleiben.
    Er wandte sich von neuem an Tosh-Poin. „Du warst also unterwegs auf der Suche nach einem Kommunikationsanschluß und hast vergessen, deine Tür zu sichern."
    „So wirrd es gewäsen sein", bekannte der Mamositu treuherzig. „In der Zwischenzeit ist die Schlange hier eingedrungen", folgerte Tifflor. „Ferr-Moon, ich habe mit dir zu sprechen. Bring den Körperrest dort mit. Und du, mein Freund Tosh-Poin, vergißt ab jetzt deine Liebesschmerzen und benimmst dich wie ein anständiger Raumfahrer."
    Der Mamositu reckte sich auf den Vorderbeinen, so hoch es ging. In dieser Haltung ragte er dem Terraner gerade bis zur Hüfte. „Mach einen Handel mit mirr, Tifflorr", flehte er. „Ich gäbe dirr alles, was ich besitze. Aber errlaub mir, zurr BARBAROSSA zurückzukehren..."
    „Tut mir leid, Tosh-Poin", wies Julian Tifflor das Angebot zurück. „Hier wird nicht gehandelt. Wir sind zusammen gekommen; wir bleiben zusammen."
    Er trat eilends durch die immer noch geöffnete Tür.
     
    *
     
    „Wir werden beobachtet", erklärte Julian Tifflor mit Nachdruck. „Irgend jemand interessiert sich für uns und legt es darauf an, sein Interesse geheimzuhalten."
    Seine Zuhörer waren Fellmer Lloyd, Bolder Dahn und Ferr-Moon. Der Kartanin bemerkte spöttisch: „Allzu geschickt stellt er sich dabei nicht an."
    „So hat es für uns den Anschein", gab Tifflor zu. „Aber solange wir die Hintergründe nicht kennen, können wir die Lage nicht objektiv beurteilen. Eines macht mir Sorge. Im shengri alanaal hatte ich den Eindruck, das Wesen, von dem wir beobachtet wurden, sei intelligent. Wenn die Schlange, die Tosh-Poin getötet hat, wirklich von derselben Spezies ist wie der Spion am >Ort der würdevollen Entspannung<, dann haben wir uns zumindest des Totschlags schuldig gemacht."
    „Unsinn!" rief Ferr-Moon. „Wer hinter uns herspioniert, riskiert, erschossen zu werden. Wir brauchen uns nichts vorzuwerfen." .Julian Tifflor sah ihn ernst an. „Für uns alle gilt das Prinzip der Verhältnismäßigkeit der Mittel", sagte er. „Der Mamositu war nicht in Gefahr. Er hätte den Paralysator verwenden müssen."
    „Wer versucht da, uns auszuschnüffeln?" fragte Bolder Dahn rasch, bevor der Kartanin auf Tifflors Vorhaltung antworten konnte. „Am Ende die Vaasuren selbst?"
    „Was hätte das für einen Sinn?" überlegte Fellmer Lloyd. „Wir sind verhandlungsbereit. Wenn sie etwas wissen wollen, brauchen sie uns nur zu fragen."
    „Du vergißt, daß sie uns nicht glauben", hielt ihm Bolder Bahn entgegen. „Unsere Darstellung, daß wir aus der Peripherie der Milchstraße kommen, halten sie für ein Märchen. Sie bespitzeln uns, weil sie vermuten, daß wir offen über unsere wahre

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