1443 - Die Flucht der BARBAROSSA
einen Arm nach hinten und warf ein grünlich flirrendes Feld in Richtung des Tefroders. Benk hatte den Standort gewechselt und wurde nur gestreift. Er stieß einen schrillen Schrei aus und verschwand hinter einer Metallwand.
Noorns Gedanken jagten sich. Schräg unter sich sah er die spitzen Abstrahldorne des Störfeldprojektors. Wenn der Cantaro ihn jetzt losließ, stürzte er hinein und wurde aufgespießt.
Zögernd bewegte der Hauri seine Hand zum Gürtel und tastete nach dem Befehlsgeber des Pikosyns. Der war nicht gestört, und zur Ablenkung löste Noorn seine Waffe aus, die noch immer nicht funktionierte. Wieder lachte der Cantaro, während er in Richtung des Tefroders rannte. Sein rechter Arm glühte und strahlte Hitze aus. Einer der metallenen Finger ragte wie eine Dolchspitze nach vorn. „Quadrat vier!" bellte Noorn und gab das Signal. Es war schwach, denn die Energie seines Gürtels verflüchtigte sich beständig. Es erfüllte jedoch seinen Zweck und erreichte den Projektor. „Rot, Metall, Cantaro!" schrie Noorn laut die Anweisung und suchte verzweifelt nach dem Tefroder.
Das Störfeld des Irregulatorstrahlers breitete sich zylinderförmig in die Halle hinein aus. Plötzlich tauchte der Körper des Cantaro auf, der durch die Luft gerissen und gegen einen Metallquader geschleudert wurde. Der Droide knickte in der Körpermitte ein und brach auseinander.
Gleichzeitig erschien Thoren Benks Kopf zwischen zwei Konsolen. „Danke!" brüllte er. „Du bist ein wahrer Freund. Zum Glück wußte ich, was du mit Quadrat vier meintest!"
Quadrat vier war der Platz am Eingabeterminal für den Projektor. Wo immer das Störfeld eingesetzt wurde, am Steuerpult wirkte es selbstverständlich nicht.
Das Schwerefeld brach zusammen, das den Hauri an der Decke hielt. Er fiel herab und fing sich mit allen vieren ab. Die Waffe entfiel ihm dabei, aber er beachtete es nicht. Mit langen Schritten eilte er hinüber zu dem Quader, an dem der Cantaro hing. Sein Körper war in der Mitte zerbrochen, ein paar Module waren zu Boden gefallen. Der Kopf hing an mehreren Metallröhren. Der Helm war weggerutscht, und sie starrten in das Gesicht, das größtenteils noch aus organischem Material bestand.
Der Cantaro besaß ein ausgemergeltes Gesicht mit tief in den Höhlen liegenden Augen. Er sah aus wie ein Hauri, und die Körpergröße stimmte sogar annähernd.
Die Augen des Wesens waren gebrochen. Der Cantaro war tot.
Noorn starrte lange in das Gesicht, dann machte er mit den Händen eine verneinende Geste. „Nein", sagte er. „Das ist kein Hauri."
Der Kopf des Cantaro wurde schwammig und undeutlich, auch der Maschinenblock verlor seine Konturen.
Gleichzeitig ließ die Wirkung des Hypnosestrahlers nach, und die beiden Männer blickten sich in langsamem Erkennen an. Die gesamte Halle um sie herum löste sich auf, und sie sahen die Einrichtung des Trainingsraums mit den in die Wände integrierten Projektoren. Dort, wo die Steuerkonsole gestanden hatte, befand sich ein Sessel, aus dem sich ein Kartanin erhob. Es war Ferr-Moon, und er kam auf sie zu. Die Projektion war inzwischen vollständig verschwunden, auch von dem Cantaro war nichts mehr zu sehen. „Das war schon ganz gut", erklärte er. „Ihr habt hoffentlich erkannt, daß ihr einem Droiden nicht mit herkömmlichen Mitteln beikommen könnt. Und im Zweikampf hättet ihr keine Chance. Da hat sogar ein Monstrum wie Icho Tolot Probleme."
Er zupfte an seinen Schnurrhaaren und machte mit dem Kopf eine Bewegung zum Ausgang. „Wir setzen das Cantaro-Training fort, sobald wir unseren Ausflug beendet haben", fuhr der Stellvertretende Kommandant fort. „Bereitet euch auf einen Landgang vor!"
Das ließen sich die beiden Freihändler nicht zweimal sagen
3.
Die BARBAROSSA tauchte in fünf Lichtjahren Entfernung vor Cantaro III aus dem Hyperraum und verlangsamte ihre Fahrt. Die Ortung meldete in einer Entfernung von 1,3 Lichtjahren voraus ein Sonnensystem, dessen Entfernung vom Black Hole mit 3,7 Lichtjahren stabil war.
Es handelte sich um eine relativ sternenarme Gegend, in der man herausgekommen war, und Heyda Minstral gab Implanz die Anweisung, seine Taster einzuschalten. Der Gryole beobachtete und kämmte das Sonnensystem ab, und die Ergebnisse, die die Anlagen lieferten, führten dazu, daß Ferr-Moon den Kopf herumwarf und die Anwesenden musterte. „Ich habe es gewußt", erklärte er siegessicher. „Es scheint einiges los zu sein in diesem Sonnensystem. Ich gehe mit euch
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