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1443 - Die Flucht der BARBAROSSA

Titel: 1443 - Die Flucht der BARBAROSSA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heller und eindringlicher in seinen Farben, und Rem Ta Durka glaubte die plötzliche Hitze zu spüren, die von ihm ausging. Das Zhaim verlor den Kontakt mit der Tischfläche und schwebte ein winzige Stück in die Höhe. Gebannt und voller Ungeduld wartete der Planta darauf, daß Antam etwas sagte.
    Der Gryole rührte sich nicht mehr. Seine dunkelbraunen Augen waren weit geöffnet und nahmen die Regenbogenfarben in sich auf. Die Netzhaut spiegelte sie wider, und Antam horchte mit seinem Innern nach der Stimme.
    Das Zhaim sprach. Und es sprach zu allen, die seine Stimme hören konnten.
    Bisher wußte niemand im Schiff außer ihm und dem Planta, daß es dieses Gebilde gab.
    Für die anderen stellte es ein Schmuckstück ohne Bedeutung dar.
    Antam verstärkte seine Konzentration.
    Und er empfing die Bilder, die die Sprache des Zhaim darstellten. Gleichzeitig streifte ihn ein winziger Hauch der Ballung, die die Kraft des Zhaim verkörperte. Sie weckte Gefühle in ihm, die er bisher nicht gekannt hatte. Er war versucht, in die Welt der Träume abzugleiten, und erst im letzten Augenblick rief er sich zur Ordnung und widmete sich wieder den Bildern. Antam sah mit seinem inneren Auge schwarze Punkte auf einer weißen Fläche. Sie lagen teilweise einzeln und in kleineren Gruppen. An einer anderen Stelle wurden sie dichter und vereinten sich zu einem spiralig gewundenen Band, das in einer Richtung dicker wurde und in der anderen abnahm. Flankiert wurde das gesamte Bild der Punkte von kugelförmigen Gebilden, die an Raster erinnerten.
    Und plötzlich erkannte er einen kleinen, weißen Fleck. Er lag ein Stück weit entfernt und leuchtete deutlich heller als die weiße Umgebung. Von ihm schienen Signale zu kommen, die das Zhaim auffing. Antam rätselte, was dies für ein Bild darstellte, und er verlor ein wenig von seiner Konzentration und nahm einen Teil seiner Umgebung wahr. Rem Ta Durkas Schnauben ging ihm auf die Nerven, und er bewegte einen seiner kurzen Arme und rief leise: „Kannst du nicht ruhig sein? Du darfst keine Geräusche machen!"
    „Die meisten Geräusche veranstaltest du!" kam die entrüstete Antwort. „Dein Atem erweckt den Eindruck eines Orkans, und dein Schlitzmund gibt ein Rasseln von sich, das an ein altertümliches Uhrwerk erinnert!"
    Er spielte auf jene mechanische Uhr an, die jedes der drei Schiffe mit sich führten.
    Um eine Gegenmessung mit den syntronischen Borduhren durchführen zu können, wenn es zu den Zeitverschiebungen im Einflußbereich eines Black Holes kam, hatten sie sie von Phönix mitgenommen, wo sie extra für diesen Zweck gebaut worden waren.
    Aufziehbar, mit Federwerk und einer fürchterlichen Alarmglocke. So ungefähr mußten zu früheren Zeiten Tote aufgeweckt worden sein.
    Antam versank wieder in sich selbst und lauschte auf die Bilder des Zhaim. Er entdeckte einen weiteren, grellweißen Fleck von ovaler, nein kreisrunder Form.
    Irgendwie erinnert er ihn an einen gierigen Schlund, und plötzlich riß ein innerer Impuls den Hals des Gryolen empor, so daß er fast mit dem Kopf an dem Zhaim entlangschrammte. „Rem!" krähte er unter der Wucht der Erkenntnis. „Es bildet alles in negativer Farbgebung ab. Was schwarz ist, wird weiß. Ich sehe eine Galaxis aus lauter schwarzen Sternen, flankiert von schwarzen Kugelhaufen. Das Weltall ist weiß, und es besitzt zwei Weiße Löcher, die sich im Erfassungsbereich des Zhaim befinden. Wir müssen die Kommandantin verständigen!"
    Der Planta tat etwas, womit er sich nicht unbedingt einen Freund machte. Er riß den Gryolen von dem Gebilde weg und stellte ihn zurück auf den Boden. Er hatte Schwierigkeiten damit, denn er besaß selbst nur kurze Beine. Dennoch gelang es ihm, und er hielt Antam fest, bis dieser sein Gleichgewicht gefunden hatte. „Aha!" rief Rem Ta Durka schrill. „Du willst also behaupten, daß das Zhaim Dinge erkennen kann, die unserer Ortung bisher verborgen geblieben sind?"
    Etwas Resignation klang in diesen Worten mit, und Antam entfernte sich ein Stück vom Labortisch und blieb vor einem der Auswertungsterminals stehen. Er legte die stumpfen Enden seiner Arme gegen eine für menschliche Finger gemachte Tastatur und seufzte. „Es ist so. Das Zhaim besitzt eine Zwei-Komponenten-Sprache. Es spricht in Bildern und erzeugt Stimmungen oder gibt fremde Stimmungen wieder. Soviel verstehe ich bis jetzt. Und du hast wirklich nichts empfunden?"
    „Nichts", gestand der Planta. „Ich bin stumm und taub für dieses Ding. Es will nicht

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