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1445 - Gensklaven für Uulema

Titel: 1445 - Gensklaven für Uulema Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tobte weiter. Er schien entschlossen zu sein, dem Plophoser den Garaus zu machen. „Sei doch vernünftig!" rief Yart aus seiner Deckung. „Ich konnte nicht eher schießen. Die Ortungsgefahr war zu groß.
    Du solltest den Rest deiner Kräfte sammeln und..."
    „Rest?" grollte die Stimme des Überschweren. Eine Serie von fürchterlichen Verwünschungen folgte.
    Fulgen wurde mitsamt seinen Ahnen in irgendwelche Höllen verdammt.
    Yart lauschte interessiert. So etwas hatte er noch nie gehört. Während seiner Ausbildungszeit auf der Gettowelt Daormeyn hatte man ihn mit einem hintergründigen Lächeln zurechtgewiesen.
    Vor allem die Mächtigen des Umsorgungs-Dienstes hatten es verstanden, ernstgemeinte Drohungen dahinter zu verbergen.
    Eigentlich, sagte sich Yart, war ihm die Art eines Aktet Pfest lieber.
    Er motivierte nochmals seine Handlungsweise, lugte aber erst hinter dem Fels hervor, als die Verwünschungen aufhörten. Was er sah, raubte ihm den Atem. „Nein!" ächzte der Plophoser. Diesmal war er wirklich fassungslos.
    Der 1,65 mal 1,65 Meter messende Überschwere hatte die Füße der besinnungslosen Frau mit einer seiner schaufelartigen Hände umfaßt und den Körper einfach daran hochgezogen.
    Ondri Nettwon baumelte in dem eisernen Griff mit dem Kopf nach unten über dem Uferstreifen. „Vielleicht bist du bald hier und hilfst mir, du Wahnsinnsgeier", forderte Pfest. „Wenn Ondri nicht mehr zu sich kommt, werde ich dich ebenfalls ersäufen! Bring' mir meine Medoausrüstung."
    „Die - die ist in der organischen Säure der Riesenschlange zu Brei geworden", stotterte der junge Mann. „Alles andere auch."
    Er humpelte hinter dem Fels hervor, schlenkerte das rechte Bein und befreite sich dadurch von seinem Tarnanzug. „Entschuldigung. Ich hatte nur meine Blöße verdecken wollen", erklärte er verlegen lächelnd.
    Aktet Pfest stieß einen Wutschrei aus.
    Fulgen sah nur einen weitaufgerissenen Mund inmitten eines kantigen Schädels.
    Pfests Muskelwülste rechts und links des kurzen Halses quollen förmlich nach oben.
    Seine Tonnenbrust schien platzen zu wollen. Yart glaubte feststellen zu können, daß die lindgrüne Haut des umweltangepaßten Springers an den Stellen größter Dehnung einen violetten Schimmer annahm.
    Ehe Fulgen beteuern konnte, auch das wäre statistisch bemerkenswert, wurde er erneut beleidigt. Was er sah, raubte ihm den Atem.
    Pfest hatte Ondris Oberkörper über seine herausgedrückte Hüfte gelegt und begann soeben, mit seinem rechten Ellenbogen auf ihren Rücken zu drücken. Daraus wurde eine kontrollierte Pumpbewegung.
    Yart begriff durchaus den Sinn der Maßnahme. Der Versuch zur Wiederbelebung war erfolgversprechend, wenn auch ungewöhnlich. Ihn störte nur der keulenartige Ellenbogen. Im Geist sah er schon Ondris Rippen splittern.
    Noch schlimmer war für ihn die Tatsache, daß Ondri ebenfalls so gut wie unbekleidet war. Niemand hatte daran gedacht, Badekleidung mitzunehmen.
    Schließlich hatte man sich auf einem Erkundungsflug befunden.
    Er machte kehrt, sprang ungeachtet seiner wunden Füße zum Fels hinüber, raffte seine Kombi auf und hastete zu der Widder-Agentin zurück.
    Bei ihr angekommen, wandte er verschämt den Blick ab und begann anschließend damit, Ondris unbekleideten Oberkörper darin einzuwickeln. „Bist du total verblödet?" rief der Überschwere außer sich. „Das darf doch nicht wahr sein - großer Acchrast, es darf nicht wahr sein! Warum, um alles in der Galaxis, bist du von dem Vieh nicht gefressen worden? Wieso hat es dich nicht - was ist denn jetzt los? Bist du nun endgültig wahnsinnig geworden? Du schnürst ihr ja den Hals zu. Weg mit den Ärmeln."
    „Aber- aber die, ich meine die weiblichen - nun ja, Ondris Attribute..."
    „Die bleiben, wo sie sind", unterbrach Pfest röchelnd. Er schien irgendwie seinen Luftvorrat erschöpft zu haben. „Du sollst den Knoten aus den Ärmeln lösen, du wahnwitziges Ungeheuer."
    „Aber ihre Blöße ist dann völlig unbedeckt..."
    „Wenn du noch einmal dieses Wort gebrauchst, werfe ich dich wirklich in den Teich", drohte Aktet Pfest. Diesmal sprach er ganz gelassen. Wahrscheinlich hatte er begriffen, wie zwecklos es war, den Plophoser anzubrüllen.
    Fulgen entwirrte die Ärmel und bemühte sich, nicht weiter als bis zu Ondris Augenbrauen zu blicken. Aktet Pfest setzte die Ellenbogenmassage fort. Auf Fulgens Hilfe brauchte er nicht zu hoffen. Dafür half die Roßkur.
    Die junge Frau gab das erste Lebenszeichen von sich.

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