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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befanden, immer noch mehr die vordergründigen Fakten der Realität erfaßten als das eigentliche Wesen hinter den Erscheinungen. Daran änderte sich auch nichts, wenn alle paar Jahre die alte Behauptung neu aufgestellt wurde, die forschende Wissenschaft hätte ihre Existenzberechtigung verloren, weil jetzt endgültig auch die letzten Geheimnisse des Universums ergründet seien.
    Für solche naiven Behauptungen hatte Böcklin nie etwas anderes als Verachtung übrig gehabt. Deshalb hütete er sich auch davor, von vornherein etwas als unmöglich einzustufen, nur weil es wissenschaftlich noch nicht durchschaut werden konnte.
    Böcklin blinzelte, als wollte er dadurch die Gedanken verscheuchen, die seine Handlungen zu lahmen versuchten, dann sagte er laut und deutlich auf Interkosmo: „Böcklin an Eirene! Wohin auch immer du gehen willst, in einem Gleiter wirst du es leichter und ungefährlicher schaffen als wenn du zu Fuß fliegst."
    Er schmunzelte flüchtig, als seine Spekulation auf Eirenes Humor sich als richtig herausstellte und ihre Stimme in seinem Helmtelekom nach einem Auflachen sagte: „Du bist fast so ein Schelm wie Gucky, Böcklin. Dennoch bringst du mich nicht dazu, umzukehren."
    „Das will ich gar nicht", erwiderte Böcklin, obwohl ihm von Lion Wing aufgetragen worden war, Eirene zur Umkehr zu bewegen. „Bringst du mich zur Großen Mutter?" erkundigte sich Rhodans Tochter. „Wohin du willst", gab Böcklin zurück. „Ich halte an, ja?"
    „In Ordnung", erwiderte Eirene.
    Der Toklunte bremste den Gleiter ab und hielt ihn zirka hundert Meter vor Eirene in einem Meter Höhe in der Schwebe. Danach öffnete er die rechte Vordertür.
    Gleich darauf stieg Eirene herein und nahm in dem Sessel rechts neben dem seinen Platz, auf dessen Sitzfläche der Toklunte stand.
    Eschkral ließ die Tür zugleiten, startete und nahm Kurs auf die Position der Großen Mutter. Danach wandte er den Kopf und musterte das Gesicht der Terranerin, die inzwischen den Druckhelm zurückgeklappt hatte.
    Es wirkte fast normal. Eine leichte Hautrötung deutete allerdings auf Erregung hin, und ein Blick in die Augen bestätigte das. Sie funkelten und glitzerten unnatürlich.
    Als sie seinen prüfenden Blick bemerkte, starrte sie ihn mißtrauisch an.
    Eschkral lächelte entwaffnend. „Ich stehe auf deiner Seite, Mädchen", versicherte er. „Schließlich sind wir Freunde."
    Eirene nickte zögernd. „Du hast mir auf Phönix das Leben gerettet - mir und Covar", sagte sie leise. „Ja, ich vertraue dir, Böcklin."
    „Danke", erwiderte der Toklunte. „Wir sind in rund zehn Minuten da. Ich aktiviere schon mal den Deflektor. Verrätst du mir, warum du heute noch in das Wrack willst?
    Eigentlich stand das ja erst für morgen wieder auf unserem Programm."
    Eirene runzelte die Stirn, als müsse sie erst nachdenken, dann erklärte sie stockend: „Mir ist bei unserem letzten Besuch etwas aufgefallen. Ich kann mich einfach nicht daran erinnern, was es war, aber ich denke, es war etwas Wichtiges. Wenn ich es wiedersehe, wird es mir erneut auffallen.
    Dann weiß ich Bescheid."
    „Dann weißt du Bescheid", wiederholte Böcklin nachdenklich.
    Er fragte nicht, worüber Eirene dann Bescheid zu wissen hoffte, obwohl er mit ihrer Antwort nicht zufrieden sein konnte.
    Sie war nichtssagend gewesen. Dennoch erweckte Rhodans Tochter den Eindruck, als wäre sie selbst von ihrer Begründung des erneuten Ausflugs zur Großen Mutter überzeugt.
    Wie jemand, der einen posthypnotischen Auftrag ausführt und ein sekundäres Motiv dazu erfindet, weil der hypnotische Befehl ihm im Wachzustand nicht mehr bewußt ist! durchfuhr es den Toklunten. „Glaubst du mir nicht? fragte Eirene. „Natürlich glaube ich dir, Eirene", versicherte Eschkral. „Ich bin schon gespannt darauf, was du entdeckt hast.
    Alles, was wir zusätzlich über das Wrack des Hauri-Schiffs und über seinen letzten Flug herausbekommen, ist wichtig."
    „Die Große Mutter birgt ein Geheimnis", sagte Eirene.
    Sie spricht, als ob sie das Wrack tatsächlich für die Große Mutter hält! dachte Böcklin. Es ist parapsychische Beeinflussung. Sie steht unter parapsychischem Fremdeinfluß. Das muß mit dem unzerstörten Kern der Geheimstation zu tun haben. Wer weiß, was Iruna in ihm ausgelöst hat, während ihr Bewußtsein dort gefangen ist? Wir hätten unsere Finger davon lassen oder sie total zerstören sollen.
    Er wunderte sich nicht darüber, daß außer Eirene anscheinend niemand unter dem fremden

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