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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der CRAZY HORSE bisher beobachtet hatte.
    Es gab bei der Großen Mutter ingesamt 13 solcher schlanken Schiffe - und alle trugen auf den hochragenden Vorsteven rotbemalte Drachenköpfe - die präparierten Schädel toter Mördermajestäten.
    Für die hochentwickelte Technik der Orbitalsonden war es keine besondere Leistung, solche Details aus der Kreisbahn heraus bis zur Größe einer ID-Karte hinab detailgenau aufzunehmen und in die Ortungszentrale der CRAZY HORSE zu überspielen.
    Das allein hätte Nuria nicht aufgeregt.
    Aber die Erkenntnis, daß die Gestalt, die die Tronahae als Gefangene mit sich schleppten, - identisch mit Eirene Rhodan war, das veranlaßte sie, sehr schnell aktiv zu werden.
    Sie stellte eine Interkomverbindung mit ihrem Kommandanten her. „Sieh dir das an!" forderte sie Lion Wing auf und überspielte ihm die betreffende Aufnahme. „Eirene als Gefangene der Tronahae, als eine Gefangene, die offenkundig nach unbefugtem Betreten des größten Heiligtums dieser Hauri festgenommen wurde. Ich darf gar nicht an die Verwicklungen denken, die das heraufbeschwört. Aber das hat Zeit. Zuerst müssen wir Eirene befreien - und uns um Böcklin kümmern, der ebenfalls irgendwo dort unten sein muß. Jedenfalls orte ich seinen Gleiter, der ganz in der Nähe unter einem Deflektorfeld schwebt."
    „Im Augenblick können wir nicht eingreifen, Nuria", erklärte der Oxtorner. „Es wimmelt dort unten von Tronahae.
    Sieh dir die Aufnahmen doch einmal vollständig an! Mindestens hundertzwanzig Wüstenschiffe sind da versammelt, die meisten aus Metemoa, aber auch welche aus drei anderen Ansiedlungen - und es sind noch rund dreihundert weitere Schiffe von allen Ansiedlungen der Tronahae unterwegs zur Großen Mutter."
    Die Schiffsingenieurin blickte schweigend auf die anderen Monitore und fand die Worte Wings bestätigt.
    Als sie sich wieder den Vorgängen unmittelbar bei der Großen Mutter zuwandte, wurde Eirene gerade an Bord des größten Drachenschiffs gebracht und unter Deck verfrachtet. „Ein Kommandoeinsatz...", begann sie. „Ausgeschlossen!" unterbrach sie der Kommandant. „Beim geringsten Anzeichen dafür würde Eirene sofort umgebracht. Du weißt anscheinend nicht, was das für Tronahae sind, die mit den dreizehn Drachenschiffen zuerst bei der Großen Mutter eintrafen.
    Ich weiß es, weil mir diese schmalen und schnellen Wüstenschiffe zufällig schon vor einer Woche aufgefallen sind und ich daraufhin ein paar Mikrosonden hinunter schickte, um die gewöhnlichen Tronahae und die Drachenschiff-Tronahae zu belauschen.
    In den dreizehn Schiffen befinden sich rund fünfhundert Tronahae vom Stamm der Putranai. Mit ihnen hatten wir bisher keinen direkten Kontakt, da sie ihm bewußt ausgewichen sind. Nicht grundlos, denn sie sind sozusagen die Schwarzen Schafe unter den Bugaklis-Hauri. Sie leben nicht als Jäger, Sammler und Händler, sondern als Wüstenräuber. Zwar üben sie dieses Gewerbe nicht offen aus, sondern nur dann, wenn es keine Zeugen für ihre Überfälle auf einzelne Wüstenschiffe gibt. Ansonsten treiben sie bei den Dörflern Schutzgelder ein - und sie bieten ihnen tatsächlich Schutz vor den gefährlichen Wüstentieren wie dem Killerkraken und vor den Mördermajestäten, und sie führen ihre Karawanen durch Salzsümpfe auf Pfaden, die nur ihnen bekannt sind.
    Dennoch gelten sie bei den friedfertigen Tronahae als Räuber und Mörder, die nur deshalb nicht verfolgt werden, weil man ihnen keinen Überfall nachweisen konnte.
    Vielleicht sind sie jetzt rehabilitiert, weil sie die Frevlerin ergriffen haben, die das Heiligtum aller Tronahae entweihte. Sieh dir die Monitore jetzt an, Nuria! Es scheinen Verhandlungen zwischen den normalen Tronahae und den Putranai stattzufinden. Möglicherweise legen sie dabei fest, was für Güter sie von uns im Austausch gegen Eirene verlangen wollen."
    „Gegen Eirene und Böcklin" stellte Nuria richtig. „Böcklin scheint tot zu sein", erwiderte der Kommandant. „Der Pikosyn seines SERUNS schweigt."
    „Und der Pikosyn von Eirenes SERUN?" fragte Nuria. „Arbeitet", gab Lion Wing zurück. „Aber der SERUN ist leer. Man hat ihn Eirene ausgezogen. Die Tronahae sind nicht dumm, und die räuberischen Putranai sind sicher noch ausgekochter; sie können sich bestimmt vorstellen, daß jemand mit einem SERUN ihnen auch als Gefangener gefährlich werden könnte. Eigentlich hätte Eirene gar nicht überwältigt werden können, wenn sie den richtigen Gebrauch von ihrem SERUN

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