Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hauptsächlich im Energiemangel. Kein Wunder, den Speichern des Hauri-Schiffs ist fast siebenhundert Jahre keine Energie zugeführt worden."
    „Mir gefällt es dennoch nicht, daß ihr eine Schaltung durchgeführt und dann stehengelassen habt", wandte Lion Wing ein.
    Eirene Rhodan nippte an dem Kaffee, den Malande Singh ihr serviert hatte, dann sagte sie: „Was sollte ich tun, Löwe? Die Taste rührte sich einfach nicht mehr.
    Wahrscheinlich ist sie verklemmt und kann nicht wieder herausspringen, weil die zur Verfügung stehende Restenergie dazu nicht reicht. Es ist logisch, daß sie aus demselben Grund auch keine Wirkung erzielen kann, ganz davon abgesehen, daß Böcklin und ich das bemerkt hätten."
    „Sie hat recht", bestätigte der Toklunte. „Darüber sollten wir uns wirklich nicht die Köpfe zerbrechen."
    „Ist eigentlich Shonk Rahee noch an Bord?" erkundigte sich Eirene, nachdem sie einen größeren Schluck Kaffee getrunken hatte.
    Shonk Rahee war der jüngste Bruder des tronahaeschen Reeders Roq Rahee und so etwas wie ein Lehrling des Medizinmanns der Stadt Metemoa. Er hatte sich als besonders aufgeschlossen gegenüber den Freihändlern erwiesen - und als besonders wißbegierig. Dr. Howard Lester hatte ihn deshalb von einem Besuch Metemoas mit zur CRAZY HORSE gebracht und ihm behutsam einige Kenntnisse über einfach therapeutische Techniken und hygienische Vorsorgemaßnahmen vermittelt.
    Gleichzeitig hatte er von ihm wertvolle Informationen über verschiedene bugaklische Pflanzen und ihre Verwendung als Heilkräuter sowie einfache chirurgische Techniken erfahren, die in ihren Wirkungen teilweise der uralten terranischen Akupunktur ähnelten.
    Ein verstohlenes Lächeln huschte über Howards müde wirkendes Gesicht. „Schwester Lytra hat ihn unter ihre Fittiche genommen und bringt ihm ein paar Techniken über Soforthilfe bei Erfrierungen bei", erklärte er.
    Eirene lächelte zurück. „Hoffentlich bricht sie ihm nicht die Knochen", meinte sie.
    Die Bemerkung war keineswegs weit hergeholt. Schwester Lytra war eine Epsalerin und verfügte über entsprechende Kräfte. Allerdings war sie keine Krankenschwester, sondern Hangarmeisterin der CRAZY HORSE - mit einer Zusatzausbildung als Sanitäterin für Erste Hilfe. Für Fremde wirkte sie meist rauhbeinig, aber die rauhe Schale verbarg einen weichen Kern. „Nicht, wenn er brav bleibt", erwiderte Howard.
    Als wäre ein Stichwort gefallen, öffnete sich das Hauptschott der Zentrale, und Lytra stiefelte herein, gefolgt von einem hochgewachsenen, klapperdürren Hauri im gelbweißen Kapuzenmantel.
    Vor dem Kommandanten blieb die Epsalerin stehen und deutete mit dem Daumen hinter sich. „Ich glaube, wir müssen ihn nach Hause schicken, Lion", sagte sie in ihrer burschikosen Art. „Unser Äskulapjünger hat auf Knall und Fall Heimweh bekommen."
    „Kein Bauchweh? erkundigte sich der Oxtorner. „Du hast nicht zufällig vorher Mundzu-Mund-Beatmung mit ihm praktiziert?"
    „Quatsch nicht so dämlich, Axe!" fuhr Lytra ihn gutmütig an. „Dann sähe er jetzt aus wie ein aufgeblasener Frosch und nicht wie ein Hungerkünstler."
    „Wenn er nach Hause will, bringen wir ihn selbstverständlich nach Hause", sagte Howard Lester und ging zu dem Tronahae.
    Aufmerksam musterte er sein Gesicht und vor allem die dunklen, ausdrucksvollen Augen. „Du scheinst über etwas beunruhigt zu sein, Shonk", stellte er fest. „Willst du mir verraten, worüber?"
    Der Tronahae entspannte sich etwas, als sich der einzige Freihändler um ihn kümmerte, mit dem er richtig vertraut geworden war. „Ich wollte, ich könnte es", gab er zurück. „Aber ich weiß nicht, was mich so sehr beunruhigt. Ich weiß nur, daß ich schnell nach Hause gehen muß. Vielleicht ist ein Unglück geschehen. Wir Tronahae spüren manchmal, wenn sich so etwas ereignet, auch wenn wir nicht selbst dabei sind."
    „Wir Menschen auch", erwiderte der Arzt. „Ich bringe dich mit einem Gleiter nach Metemoa, wenn mein Kommandant nichts dagegen hat."
    „Ich habe nichts dagegen, Howie", sagte Lion Wing. „Es ist schade, daß du uns jetzt schon verläßt", wandte er sich an den Tronahae. „Aber vielleicht sehen wir uns noch, bevor unser Schiff uns wieder zu den Sternen bringt. Grüße deinen ältesten Bruder von mir, Shonk!"
    „Das will ich gern tun", erwiderte Shonk Rahee. „Vielen Dank für deine Gastfreundschaft, Lion."
    Lester legte den Arm um seine Schultern und führte ihn hinaus. Vor dem Schott wandte er den Kopf

Weitere Kostenlose Bücher