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1447 - Sturmwelt am Scheideweg

Titel: 1447 - Sturmwelt am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück und versicherte seinem Kommandanten mit einem Blick, daß er sich in Metemoa darum kümmern würde, was der Grund für das plötzliche Heimweh des Tronahae gewesen war.
     
    *
     
    Tausend Jahre waren gewesen wie ein Tag, denn mit dem Erlöschen der Macht der Materie waren auch die Fesseln der Zeit gegenstandslos.
    Adieu; Amun-Sitai! dachte Iruna von Bass-Teth, während ihr Bewußtsein dorthin zurückkehrte, wo es vor tausend Jahren - oder vor Äonen - eingefangen worden war.
    In die sechsdimensionale Endlos-Schleife, von der aus die ÜBSEF-Konstante des Parallaxums beherrscht werden konnte, ohne daß das Molekulargehirn eine Möglichkeit der Gegenwehr besaß.
    Die Akonin war jedoch gar nicht mehr daran interessiert, die ÜBSEF-Konstante des Parallaxums zu beherrschen. Sie wußte, daß das überflüssig geworden war, denn das Parallaxum war weder ihr Feind noch der Feind ihrer Gefährten auf der CRAZY HORSE oder der drei intelligenten Spezies von Bugaklis. Das, was ihm in ferner Vergangenheit aufgepfropft worden war und zu feindseligen Reaktionen ihr gegenüber geführt hatte, existierte nicht mehr.
    Die sechsdimensionale Endlos-Schleife sollte nur eine Zwischenstation sein und Iruna die Rückkehr in ihren eigenen Körper ermöglichen, der, wie sie hoffte, von ihren Gefährten behütet worden war und sie in der CRAZY HORSE und auf Bugaklis erwartete.
    Ein tiefes Glücksgefühl erfüllte die Akonin, als ihr Bewußtsein in die Endlos-Schleife einging.
    Und wich im selben Moment eisigem Entsetzen, als ihr klar wurde, daß während ihrer Odyssee oder auch eben erst schwerwiegende Veränderungen mit der sechsdimensionalen Struktur der Endlos-Schleife erfolgt waren.
    So schwerwiegende Veränderungen, daß die Endlos-Schleife nicht mehr als Zwischenstation dienen konnte, sondern zu einem Gefängnis geworden war, in dem jedes gefangene Bewußtsein dazu gezwungen wurde, von einem Zerotraum in den anderen zu taumeln - von Ewigkeit zu Ewigkeit oder bis es durch eine gnädige Fügung des Schicksals erlöschen durfte.
    Iruna ahnte, daß die Endlos-Schleife sich nur durch fremde Einwirkung so verhängnisvoll verändert hatte. Doch sie konnte nichts dagegen tun. Halb betäubt und halb wahnsinnig nahm sie wahr, daß sie sich in die Zentrale der KARMINA geträumt hatte und daß Atlan soeben dabei war, mit seinem ehemaligen Netzgängerschiff den Chronopuls-Wall zu durchbrechen, der die Milchstraße gegen das gesamte übrige Universum isolierte..
     
    3.
     
    Nuria Gaih Zahidi war nachdenklich geworden.
    Als sie vor knapp zehn Minuten erklärt hatte, sie spüre, daß sich irgendwelche neuen Ereignisse anbahnten, war sie sich dessen gar nicht sicher gewesen. Die Gefährten hatten ihr geglaubt, weil sie früher manchmal Vorahnungen von Ereignissen gehabt hatte. Einige Leute hielten sie sogar für präkognitiv begabt oder sogar für eine Hellseherin. Sie selber war sicher, daß ihre Vorahnungen immer nur auf vor tausend oder mehr Jahren erworbenen und ungewöhnlich stark vererbten instinkthaften Impulsen beruhten, die in der Wildnis vor Gefahren gewarnt oder zu Wasser und Nahrung geleitet hatten.
    Diesmal jedoch war ihre Vorahnung völlig anders, eher ein dumpfes Gefühl, daß irgendwo in ihrer Umwelt etwas ablief, was unnatürlich war. Allerdings hätte sie den Begriff „unnatürlich", der ihr dafür eingefallen war, nicht definieren können.
    Ob das überhaupt irgend etwas mit Irunas Bewußtsein zu tun hatte, war ihr völlig unklar. Ihre Bemerkung, die die Gefährten das vermuten ließ, war lediglich zur Unterstützung Howards gedacht gewesen.
    Die Aussage des jungen Tronahae, daß er über etwas beunruhigt sei und es ihn nach Hause zöge, weil er vermutete, dort sei vielleicht ein Unglück geschehen, hatte sie eigenartig berührt. Ihr war mit einemmal gewesen, als hätten ihre und Shonk Rahees Ahnungen ein- und dieselbe Ursache.
    War bei den Tronahae etwas geschehen, das ihnen gefährlich werden konnte? Es gab sicher vieles, was die Existenz der Hauri-Abkömmlinge bedrohen konnte. Bugaklis war nicht ihre Welt. Sie waren mit diesem Planeten nicht durch eine gemeinsam durchlaufene Entwicklungsphase verbunden, so daß Veränderungen, auf die echte Bugakliswesen genetisch eingestimmt waren und deshalb folgerichtig reagieren konnten, sich für sie verhängnisvoll auswirken mochten.
    Die Sana beobachtete auf einem der Bildschirme, wie das Beiboot mit Howard Lester und dem Tronahae die CRAZY HORSE verließ und talwärts

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