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1449 - Die Perle Moto

Titel: 1449 - Die Perle Moto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wir werden schweigen", versicherte Sisa-Vart. „Über alles, was wir über euch wissen und was wir hier besprochen haben.
    Und Feng-Lu und Sar-Teh sind tot und können nichts mehr verraten. Aber vernichte die Perle Moto! Zerstöre sie, bevor sie noch mehr Unheil anrichten kann!"
    „Das kann ich nicht", erwiderte Dao-Lin-H'ay leise. „Sie gehört mir nicht. Ich kann sie lediglich zu ihrem Besitzer zurückbringen."
    Beziehungsweise zu dem Volk, dem Ernst Ellert angehörte, aber sie verspürte keine Lust, Sisa-Vart über diese Einzelheiten aufzuklären.
    Sie riß sich zusammen und rang sich zu einer Entscheidung durch. „Wenn ich es mir recht überlege, dann muß ich zugeben, daß das Heiligtum von G'hori-S'osh auch früher schon der Ausgangsort vieler Feindseligkeiten war", sagte sie gedehnt. „Was meinst du dazu, Ge-Liang-P'uo? Deine Familie ist schließlich auch davon betroffen."
    „Es gibt Augenblicke, in denen man sich von Traditionen lossagen muß", stellte Ge-Liang-P'uo bedrückt fest. „Aber sie sollen nicht so dort herumliegen - nicht ausgerechnet im Laden eines Draahn!"
    „Wir hätten sie gerne vernichtet!" erklärte Sisa-Vart und schüttelte sich. „Aber wir hatten Angst."
    „Vor ein paar morschen Knochen?" fragte Dao-Lin-H'ay spöttisch, indem sie mit Absicht Sisa-Varts eigene Worte gebrauchte. „Man kann nie wissen", murmelte die Karaponidin unbehaglich. „Immerhin - auch der Draahn hat es nicht gewagt."
    „Bei dem dürften andere Motive im Spiel gewesen sein", behauptete Dao-Lin-H'ay trocken. „Ich werde das selbst übernehmen."
    Und so landeten sie noch einmal auf Miryanaar, und als Sisa-Vart und Loi-Scrom die Reliquien gebracht hatten, überzeugten sich Dao-Lin-H'ay und Ge-Liang-P'uo davon, daß kein noch so kleines Stück fehlte.
    Danach unternahmen sie einen Ausflug in die von vulkanischen Gräben geprägte Umgebung der Stadt Tekkado. Die Reliquien nahmen sie mit. „Ich wollte, wir müßten das nicht tun", sagte Ge-Liang-P'uo, als sie in ihren Schutzanzügen am Rand eines feuerspeienden Abgrunds standen. „Es geht mir nicht anders", versicherte Dao-Lin-H'ay. „Aber glaube mir: In diesen alten Knochen wohnt kein Fluch, der uns bis nach Sayaaron verfolgen könnte!"
    Ge-Liang-P'uo schwieg und dachte daran, wie sie als kleines Kind zum erstenmal den Schrein von G'hori-S'osh betreten hatte.
    Wieviel Ehrfurcht hatte sie damals empfunden - wieviel Stolz. Und wieviel Zeit hatte sie damit verbracht, die Inschriften auf den strahlenden Ehrentafeln zu entziffern.
    Vielleicht hegte Dao-Lin-H'ay ähnliche Gedanken, denn sie war sehr still und in sich gekehrt. Aber sie schirmte ihre Gedanken sorgfältig ab. „Wir können die Reliquien immer noch zurückbringen", murmelte Ge-Liang-P'uo unbehaglich. „Niemand braucht zu erfahren, wer sie gestohlen hat und wo sie die ganze Zeit hindurch aufbewahrt wurden."
    „Sie würden es schon noch herausbekommen", knurrte Dao-Lin-H'ay. „Zumindest in dieser Beziehung dürften sie nicht viel verlernt haben. Nein - Schluß damit!"
    Die Reliquien - das einzige noch verbliebene Symbol für die einstige Macht dreier Familien - stürzten in das vulkanische Feuer hinab
     
    9.
     
    Vor langer Zeit hatten die Kartanin die NARGA SANT verlassen, um den Planeten Kartan zu besiedeln. Die NARGA SANT hatten sie damals wohl ziemlich schnell vergessen, zumal das riesige Schiff nicht hier, in der Umlaufbahn, auf die Rückkehr ihrer Bewohner gewartet hatte. Und viele dieser Bewohner hatte sie ohnehin schon lange vorher verloren, denn es waren nicht nur Kartanin an Bord gewesen, sondern auch Angehörige vieler anderer Völker.
    Nach dem Tod der Voica hatte man das Schiff nach Kartan geholt, aber besonders pfleglich hatte man es damals nicht behandelt, wie Dao-Lin-H'ay jetzt wußte.
    Man hatte es fortgeschickt, auf eine sinnlose, verrückte Mission - selbst wenn die Galaktiker die Hilfe der Kartanin damals gewünscht und akzeptiert hätten, wäre ihnen mit einem Verband schneller, wendiger Kampfschiffe samt eingespielten, sturmerprobten Mannschaften besser gedient gewesen als mit einer NARGA SANT voll unerfahrener Idealisten, die noch nicht einmal genug Zeit gehabt hatten, sich mit diesem ungeheuren Flugkörper vertraut zu machen.
    Die NARGA SANT hatte für diesen Fehler ihrer Besitzer gebüßt. Und wieder befand sie sich in der Umlaufbahn um Kartan, und obwohl das noch verbliebene Fünftel immer noch riesengroß genug war, um jeden Raumfahrer zu beeindrucken, wirkte es auf

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