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1449 - Die Perle Moto

Titel: 1449 - Die Perle Moto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erstauntesten war er darüber, daß Thoy-P'ang sich völlig frei bewegen konnte. „Soll ich ein paar Wachen holen?" fragte er unsicher. „Das ist nicht nötig", sagte Dao-Lin-H'ay abwehrend. „Laß mich allein."
    „Mit ihm? Hier, in diesem Raum?"
    „Keine Angst. Es wird nichts geschehen."
    Dom-Gaon-Ph'ong öffnete die Tür.
    Während er hinausging, betrat Ge-Liang-P'uo den Raum. Sie setzte sich lautlos auf ein Polster dicht an der Wand und beobachtete den Kaiser von Karapon.
    Ablenkung - das war das Stichwort, das Dao-Lin-H'ay gebraucht hatte, um endlich den richtigen Weg zu finden.
    Thoy-P'ang brauchte seine volle Konzentration, um sich gegen die Beeinflussung durch Ge-Liang-P'uo zu wehren. Sobald er sich ablenken ließ, hatte er das Spiel schon so gut wie verloren. Und es gab etwas, womit man ihn ablenken konnte - in nahezu jeder noch so heiklen Situation.
    Schon im Palast war ihr das aufgefallen.
    Sobald die Perle Moto ins Spiel geriet, vergaß Thoy-P'ang alles andere.
    Dao-Lin-H'ay hoffte, daß der Anblick der Perle auch diesmal seine Wirkung auf den Kaiser nicht verfehlen würde. War das aber doch der Fall, dann mußte sie sich etwas anderes einfallen lassen. Sie war ehrlich genug, um zuzugeben, daß dies ein sehr schwieriges Unterfangen sein mußte.
    An Ge-Liang-P'uo sollte es jedenfalls nicht Hegen. Sie saß still an der Wand und lächelte ein wenig.
    War das ein Zeichen, daß sie bereits an einen Erfolg glaubte?
    Thoy-P'ang beachtete Ge-Liang-P'uo gar nicht. Er schien sich nicht einmal ihrer Anwesenheit bewußt zu sein. Statt dessen musterte er aufmerksam die Geräte, die Dom-Gaon-Ph'ong und Dao-Lin-H'ay um die Perle Moto herum aufgebaut hatten. „Du wirst uns natürlich nicht sagen wollen, was daran falsch ist", vermutete Dao-Lin-H'ay völlig zu Recht. „Wie käme ich dazu?" fragte Thoy-P'ang spöttisch. „Nun, es könnte doch sein, daß es auch dich interessiert. Oder kennst du bereits alle Informationen, die die Perle Moto zu bieten hat?"
    Er lächelte nur überlegen. „Ich kann es mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen", fuhr Dao-Lin-H'ay unbeeindruckt fort. „Ich habe mir dieses Ding sehr genau angesehen. Ich bin sicher, daß jede der Mikrofacetten ein eigener Datenträger ist, der weit mehr speichern kann als das, was du mich in deinem Palast hast sehen lassen. Das ergibt eine so ungeheure Fülle von Bildern, Berichten und Daten, daß du sie in deinem ganzen Leben nicht alle hättest ansehen können, selbst wenn du schon im Augenblick deiner Geburt damit angefangen hättest. Oder unterschätze ich damit das Fassungsvermögen der Mikrofacetten?"
    „Nein."
    Dao-Lin-H'ay hätte beinahe den Atem angehalten. Dies war die erste positive Antwort, die sie von Thoy-P'ang in diesem Zusammenhang erhalten hatte. „Wenn man an all diese Berichte herankäme!" sagte sie leise und behutsam. „Wenn man sie verarbeiten und verwerten könnte - wie viele Rätsel könnte man da wohl lösen!"
    „Nicht halb so viele, wie du denkst."
    „Weil die Perle nicht komplett ist?"
    „Nein, sondern weil sie sich nicht öffnen läßt."
    „Aber du hast sie doch geöffnet!"
    „Nur einen kleinen Teil."
    „Also nur eine solche Mikrofacette?"
    „Wahrscheinlich."
    „Mit anderen Worten: Du weißt es selbst nicht genau?"
    „Du hast es erfaßt."
    Dao-Lin-H'ay hütete sich, sich nach Ge-Liang-P'uo umzusehen. Sie deutete auf die Perle. „Wie viele Berichte hast du dir bereits angesehen?" fragte sie. „Nur einen."
    Sie stutzte, denn nach allem, was sie bisher erfahren hatte, mußten es mindestens zwei gewesen sein: In dem einen wurde die BASIS erwähnt, in dem anderen die NARGA SANT.
    Den Bericht über die BASIS hatte Dao-Lin-H'ay gesehen, und sie wußte noch immer nicht, was sie davon halten sollte, denn dieser Bericht konnte nicht echt sein.
    Es mußte sich um eine Simulation handeln, um den nachträglichen Versuch, ein Ereignis darzustellen, von dem man wußte, daß es stattgefunden hatte, das jedoch zum Zeitpunkt des Geschehens nicht dokumentiert worden war - zumindest nicht in Form bewegter Bilder.
    Den Bericht über die NARGA SANT hatte Thoy-P'ang ihr erst noch zeigen wollen. Feng-Lu, der Überfall und die Flucht waren dazwischengekommen. „Warum ist es so schwierig, diese Berichte anzusehen?" fragte Dao-Lin-H'ay. „Oh, schwierig ist es nicht", erwiderte Thoy-P'ang ganz gelassen. „Die Perle funktioniert wie ein Hypersender. Auf einen bestimmten Kode hin beginnt dieser Sender zu arbeiten. Man braucht nur die richtige

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