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145 - Mädchen, Monster, Sensationen

145 - Mädchen, Monster, Sensationen

Titel: 145 - Mädchen, Monster, Sensationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kriege ich die Tür auf«, sagte der Gnom.
    »Das Sicherheitsschloß ist nicht ohne.«
    »Von innen«, sagte Cruv.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen? Wenn du das Schloß von innen aufschließen möchtest, mußt du zuerst hinein gelangen.«
    Der Gnom nickte. »Und zwar durch dieses Kellerfenster dort.« Er wies darauf.
    »Deiner geschätzten Aufmerksamkeit ist hoffentlich nicht entgangen, daß das Kellerfenster gleichfalls vergittert ist.«
    »Ich bin nicht blind«, sagte Cruv. »Da würdest du nicht durchkommen, ich aber bin kleiner als du.«
    »Das läßt sich nicht leugnen.«
    »Ich komme da durch. Dann laufe ich durch den Keller, die Treppe hoch - und mache dir im Null Komma nichts die Tür auf.«
    Ich grinste. »Das ist ein Service. Dagegen habe ich nichts einzuwenden.«
    Wir begaben uns zu dem Kellerfenster. Cruv setzte sich auf den Boden und rammte mit beiden Füßen das Drahtglas aus dem Metallrahmen. »Vandale«, brummte ich.
    »Mr. Peckinpah kommt für alle Schäden auf«, gab der Gnom zurück. Er nahm die Melone ab und schob sie zwischen den Gitterstäben durch.
    »Laß die doch hier«, sagte ich, doch sie segelte bereits in den Keller. »Sag mal, schläfst du eigentlich auch mit dem Ding?«
    »Nur bei Vollmond.«
    »Und warum gerade dann?«
    »Weil bei Vollmond die meisten Leute nicht ganz richtig ticken. Die einen schlafen schlecht, andere spielen verrückt oder wandern im Schlaf umher. Und ich setze meine Melone auf.«
    »Du verscheißerst mich.«
    Cruv grinste. »Ach, tatsächlich?«
    »Hinein mit dir, sonst drücke ich dich persönlich durch dieses Gitter!« Mühelos schlüpfte der Gnom zwischen den Stäben hindurch. Ich reichte ihm den Ebenholzstock nach, damit er nicht unbewaffnet war. Man konnte nicht wissen, ob er nicht doch irgendeiner Gefahr begegnete. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
    »Paß gut auf dich auf!« riet ich dem Knirps.
    »Es ist niemand da.«
    »Sei trotzdem auf der Hut. Vielleicht gibt’s irgendwo einen magischen Stolperdraht - oder sonst eine Falle. Wenn sie zuschnappt, kann ich nichts für dich tun. Bis ich hinein käme, könnte es für dich bereits zu spät sein.«
    »Ich werd' mich vorsehen.«
    Der Gnom hob die Melone auf und drückte sie sich auf den Kopf, Dann verschwand er in der Dunkelheit, ich richtete mich auf und begab mich zu der unscheinbaren Tür, die sich für mich in wenigen Minuten wie von selbst öffnen würde.
    Ich hoffte, dort drinnen einen Hin, weis auf Mr. Silvers derzeitiges Versteck zu finden. Dort wollte ich ihn angreifen, denn damit rechnete er nicht.
    Wenn es mir gelang, ihn zu überrumpeln, konnte ich wertvolle Punkte sammeln. Ehe er sich darauf einstellen konnte, würden ihn Shavenaar und ich in die Knie gezwungen haben.
    Ein Traum, dachte ich. Ein Wunschtraum, aber vielleicht gelingt es mir, ihn wahrzumachen.
    Ich merkte, wie sich meine Nervenstränge allmählich strafften, und drückte Cruv die Daumen. Auf das, was im geschlossenen Nachtclub passierte, hatte ich keinen Einfluß.
    Ich hoffte für Cruv, daß alles reibungslos abging.
    ***
    Die Augen des Gnoms gewöhnten sich rasch an die Dunkelheit. Er schlich durch einen finsteren Gang. Links und rechts befanden sich Türen, einige waren offen.
    In den Räumen war Gerümpel aufgestapelt. Cruv schaute nicht hinein, aber er ging an keiner Tür sorglos vorbei. Alle seine Sinne waren auf Empfang gestellt.
    Das kleinste Geräusch hätte Cruv alarmiert, doch die einzigen Geräusche, die er vernahm, verursachte er selbst.
    Die Lippen des Kleinen waren fest zusammengepreßt. Sie sahen so schmal aus wie zwei aufeinandergelegte Messerklingen. Den Ebenholzstock hielt Cruv mit beiden Händen.
    Auf der Prä-Welt Coor hatte Cruv einen Dreizack besessen, und den besaß er immer noch.
    Tucker Peckinpah hatte die magisch präparierten Spitzen in den Stock des Kleinen einbauen lassen. Cruv brauchte nur den Silberknauf zu drehen, und schon zuckten diese Spitzen unten aus dem Ebenholzstock.
    Mit dieser Waffe verstand der Gnom hervorragend umzugehen. Sehr oft hatte er damit sein Leben verteidigt, und jeder Schwarzblüter mußte sich davor in acht nehmen, denn die Magie, die den Spitzen des Dreizacks anhaftete, war ungemein stark.
    Cruv erreichte eine Treppe, die noch oben führte.
    Er blieb kurz stehen und schaute zurück.
    Hinter ihm lag eine friedliche Stille.
    Er hoffte, daß es oben nicht anders sein würde.
    Bevor er die Treppe hinaufging, testete er die ersten drei Stufen. Er drehte den Stock um und

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