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145 - Mädchen, Monster, Sensationen

145 - Mädchen, Monster, Sensationen

Titel: 145 - Mädchen, Monster, Sensationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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klopfte mit dem faustgroßen, schweren Silberknauf auf den glatten, grauen Stein.
    Nichts geschah.
    Cruv setzte den Fuß auf die erste Stufe, bereit, zurückzuspringen, falls dies nötig sein sollte, doch er erkannte sofort, daß er dem Frieden trauen konnte.
    Gewissenhaft tastete er sich die Treppe mit dem Stock hinauf. Es gab hier keine magische Sicherung. Anscheinend hielt man sie nicht für nötig, da das Kellerfenster vergittert war.
    Mit einem Gnom hatte niemand gerechnet.
    Cruv erreichte die Tür und lauschte. Außer ihm schien sich zur Zeit niemand im Nachtclub aufzuhalten. Die Spannung des Gnoms verflachte etwas.
    Dennoch blieb er auf Abwehr eingestellt. Er öffnete die Tür und gelangte in einen schummrigen Flur. Hier, wo die Gäste nichts zu suchen hatten, war an allen Ecken und Enden gespart worden.
    Auf dem Boden lag ein billiger Kunststoffbelag, die nackten Wände waren einfach nur weiß gestrichen, und von der Decke hing eine Glühbirne an einem schwarzen, leicht gekrümmten Draht herunter.
    Cruv, obwohl bestens auf den Beinen, stützte sich bei jedem Schritt auf seinen Stock. Er tastete sich damit gewissermaßen vorwärts. Vorsichtig begab er sich zu jener Tür, vor der Tony Ballard wartete.
    Plötzlich beschlich ihn ein unangenehmes Gefühl. Witterte er Gefahr?
    Er blieb stehen.
    Auf Coor war er ein ständig Gehetzter und Gejagter gewesen, Freiwild für jedermann. Niemand mußte mit Vergeltung rechnen, wenn er einen Gnom tötete.
    Damals war sein Instinkt gut ausgeprägt gewesen. Das hatte er sein müssen, weil es Tag für Tag ums Überleben gegangen war, doch hier auf der Erde drohte dieser Instinkt zu verkümmern.
    Cruv wurde nicht mehr permanent gefordert.
    Er begegnete nicht auf Schritt und Tritt einer neuen Gefahr. So etwas macht innerlich träge, schläfert den Instinkt ein.
    Aber nun funktionierte das Warnsystem des Gnoms wieder einwandfrei. Die Stille war trügerisch. Er durfte ihr nicht trauen. Obwohl niemand zu sehen war, glaubte Cruv zu spüren, daß ihm Gefahr drohte.
    Wie sollte er sich entscheiden?
    Sollte er der Sache auf den Grund gehen oder zuerst Tony Ballard einlassen? Die Antwort lag für ihn eigentlich sofort auf der Hand: Zuerst Tony…
    Sie würden der geheimnisvollen Gefahr dann gemeinsam begegnen. Entschlossen ging er weiter…
    ***
    Die beiden jungen Ärzte, die im Gerichtsmedizinischen Institut arbeiteten, hießen Frederic Scott und Barry Howard. Der eine war rotgesichtig und schwammig, der andere mittelgroß mit Dreitagebart, ein Nörgler und Querulant, dem man nichts recht machen konnte, der an allem etwas auszusetzen hatte.
    Zudem war Barry Howard immer Mr. Superschlau, ein ewiger Besserwisser und Alleskönner. Daß er trotzdem Freunde hatte, war Dr. Scott ein Rätsel. Er nahm an, daß die genauso waren wie Dr. Howard. Gleich und gleich gesellt sich gern.
    Dr. Scott zählte sich nicht zu Dr. Howards Freunden. Er ging ihm privat tunlichst aus dem Weg. Es reichte ihm, tagsüber mit ihm Zusammensein zu müssen.
    Es ärgerte ihn, daß Barry ihn wieder einmal kritisierte. »Ich arbeite länger hier als du«, sagte Dr. Barry Howard.
    »Na und?« gab Frederic Scott mürrisch zurück. »Was hat das mit meinem Urlaubsantrag zu tun?«
    »Du hättest ihn nicht stellen dürfen.«
    Frederic stemmte die Fäuste in die Seiten. »Ach, und wieso nicht?«
    »Weil du zuerst mich hättest fragen müssen.«
    »Du bist hier nicht der Chef!« sagte Frederic giftig. »Spiel dich nicht auf!«
    »Stimmt, ich bin nicht der Chef, aber ich habe immer vor dir Anspruch auf Urlaub. Ich wollte zum Jahreswechsel zu meinen Eltern nach Liverpool fahren.«
    »Dann melde dich eben krank.«
    »Seit ich hier arbeite, war ich noch keinen einzigen Tag krank.«
    »Mach doch, was du willst!« sagte Frederic Scott zornig. »Ich trete jedenfalls nicht zu deinen Gunsten zurück, da kannst du dich auf den Kopf stellen,«
    »Ein feiner Kollege bist du,«
    »Komm mir bloß nicht damit!« herrschte ihn Frederic an, »Wenn wir nämlich davon ausgehen, bist du überhaupt kein Kollege!«
    »Was soll das heißen?«
    »Ach, laß mich in Ruhe.«
    »Nein, das will ich jetzt wissen, und zwar auf der Stelle! Was hast du damit gemeint, Frederic! Antworte!«
    »Weißt du, was du mich kannst?« fauchte Frederic Scott.
    Barry Howard japste nach Luft. »Genau das!« stieß Scott hervor. »Und zwar kreuzweise!«
    »Ich werde mich über dich beschweren!«
    »Tu das. Jedermann hier weiß, was du für ein Arschloch bist. Du wirst mit

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