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1450 - Die Herren der Straßen

Titel: 1450 - Die Herren der Straßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ellenbogen darin, dann platzte das Möbelstück wie von einer Bombe getroffen auseinander. Die Bruchstücke fielen zu Boden, und das darin gestapelte Eßgeschirr der Gefangenen verteilte sich scheppernd im Raum.
    Der Cantaro zog die Faust zurück und strich mit der anderen Hand darüber hinweg, um ein paar Splitter zu entfernen.
    Tomaskon taumelte erschrocken bis zur Wand zurück. Er wußte, daß der Hieb tödlich gewesen wäre, wenn er ihn getroffen hätte. „Also? Wo ist er?" wiederholte der Droide. Überraschenderweise wandte er sich von Tomaskon ab und packte blitzschnell einen Gefangenen, der sich nicht weit genüg entfernt hatte. Es war ein schwarzhaariger, schlanker Mann mit weichen Gesichtszügen. Er schrie gepeinigt auf, weil der Cantaro seinen Arm wie mit einer Stahlklammer umspannte. „Da oben", antwortete er und deutete mit zitternder Hand auf die Decke. „Mistkerl", sagte Tomaskon verächtlich. „Hol ihn runter!" befahl der Cantaro.
    Der Gefangene stieg auf das Bett, reckte die Arme in die Höhe und schob eine Deckenplatte zur Seite. Als er Gucky danach noch nicht sehen konnte, entfernte er die zweite Platte. Aber auch jetzt zeigte sich noch keine Spur von dem Mausbiber.
    Tomaskon und Dennis Petar blinzelten sich zu.
    Der Ilt war gerade noch rechtzeitig geflüchtet.
     
    *
     
    Pedrass Foch drängte sich durch den versteckten Eingang in den Stützpunkt. „Schnell!" rief er Homer G. Adams zu, der sich in der Nähe aufhielt. „Sie ist verletzt. Sie muß behandelt werden."
    Adams stellte keine Fragen. Er öffnete einen Durchgang, der zum Transmitterraum führte. „Es dauert ein paar Minuten", erklärte er. „Wir hatten Probleme mit den Transmittern. Sie sind jetzt behoben, aber wir müssen sie neu einstellen."
    Foch sah, daß einige Techniker an den Geräten arbeiteten. An einem von ihnen blinkten grüne Lichter. Sie signalisierten, daß der Transmitter einsatzbereit war. „Die Cantaro sind aufmerksam geworden", berichtete er. „Es ließ sich nicht vermeiden."
    Während er Marte zum Transmitter trug, erzählte er mit knappen Worten, was sich ereignet hatte. „Und die Dateneinheit?" fragte Adams. „Darauf kam es schließlich an."
    „Es blieb keine Zeit mehr, danach zu suchen", antwortete er. „Tut mir leid."
    Der Leiter von WIDDER ließ sich nicht anmerken, was er dachte. Er war ein überaus erfahrener Mann, der es gelernt hatte, mit Fehlschlägen zu leben.
    Einer der Techniker nahm einige Schaltungen am Transmitter vor. „Es kann losgehen", sagte er dann zu Foch. „Leg sie ins Transportfeld!" Er half Pedrass Foch. Als Marte im Transmitter lag, öffnete sich ihre linke Hand. „Moment!" rief Adams. „Da ist etwas."
    Er beugte sich über sie und entnahm ihrer Hand vorsichtig ein kleines Plättchen. „Es ist die Dateneinheit", erkannte er und tippte der jungen Frau anerkennend gegen die Schulter. „Tapferes Mädchen."
    Dann gab er dem Techniker das Zeichen, sie zur QUEEN LIBERTY zu bringen. „Wir sehen uns an, was der Datenspeicher enthält", sagte er zu Foch, als die Kybernetikerin abgestrahlt worden war.
    Die beiden Männer verließen den Transmitterraum und wechselten in einen anderen Raum über, in dem mehrere Computer standen. Adams gab die Dateneinheit in eines der Geräte ein, und auf dem Monitorschirm erschien eine Reihe von Symbolen. Er hatte keine Mühe, sie zu erkennen und auszuwerten.
    Erschrocken fuhr er auf. „Sie haben den Befehl, einen Stollen in den Berg zu treiben und im Berg eine Sicherheitskammer anzulegen", sagte er. „Es kann jede Minute losgehen."
    Er eilte zum Informationszentrum hinüber, in dem die meisten Männer und Frauen arbeiteten. Die außen am Berg versteckten Kameras lieferten Bilder von der Baustelle. Spezialmaschinen hatten damit begonnen, ein Fundament zu gießen.
    Sie kamen rasch voran, da das verwendete Baumaterial sehr schnell erhärtete. „Wie viele sind wir?" fragte Pedrass Foch. „Zur Zeit vierzig", antwortete „Romulus" Adams. „Einige Techniker sind von der QUEEN LIBERTY gekommen, um die Transmitter in Ordnung zu bringen."
    „Was ist mit Karl?"
    Adams deutete auf einen der Monitore. „Er lockt die Roboter in die Berge, aber er scheint sich schon zum Rückzug entschlossen zu haben. Ein wenig zu früh.
    Es wäre besser, er würde sich mehr Zeit lassen."
    Er kehrte in die Transmitterhalle zurück.
    Auch jetzt war nur eines der Transportgeräte einsatzbereit. „Wie lange dauert es noch, bis alle drei Transmitter funktionieren?" fragte er.

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