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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wehren, was ihm dann noch an Kraft zur Verfügung stand.
    »Was haben Sie denn gesammelt?«
    Kilgo war ein Schauspieler, der sich gern zur Schau stellte. Er schien diese Umgebung als Bühne anzusehen und nahm sogar auf der Steinschale Platz.
    Johnny atmete etwas auf. Er wusste jetzt, dass sich Kilgo Zeit lassen würde. Möglicherweise brauchte er jemanden, dem er sich öffnen wollte. Er antwortete auf Johnnys Frage.
    »Es gibt so viele Dinge, die in Vergessenheit geraten sind, die aber etwas Besonderes an sich haben. Gegenstände, die Geschichte haben, die aber niemand besitzen wollte, weil sie mit einem Fluch beladen sind. Verflucht, verwünscht, vergessen. Nicht für mich. Ich habe mich kundig gemacht. Ich, der Sammler, Magier und Hexenmeister. Ich habe nach den Dingen gesucht und sie auch gefunden. Oft musste ich weite Wege gehen, aber meine Forschungen haben sich gelohnt. Du bist ja zusammen mit deinem Freund auf dem Speicher gewesen. Dort lag alles bereit. Das sind die Früchte meiner Arbeit, und ich weiß, dass sie noch mehr werden.«
    »Und weiter?«
    »Wieso?«
    »Wer hat sie denn verflucht?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen.« Das fette Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Vieles ist in der Geschichte begraben, aber die Gegenstände wurden benutzt, das kann ich beschwören. Sie haben mal Menschen gehört, die ähnlich waren wie ich, oder auch anderen, die über sie Bescheid wussten. Denk nur an die Puppen. Plötzlich konnten sie leben. Sie bewegten sich. Puppen, in deren Augen es glühte. Sie erwachten zum Leben, das ihnen bereits aus früherer Zeit bekannt war. Es war alles so wunderbar perfekt. Ich habe es genossen, sie wieder zu erwecken. Das war mir eine große Freude.«
    »Wie haben Sie das gemacht?«
    Kilgo schob den Hut zurück. So legte er dunkle Narben an seiner Stirn frei. Sie sahen irgendwie scheußlich aus. Wie violette Schlangenlinien malten sie sich auf der blassen Haut ab, als hätte man dort mit einem Messer hineingeschnitten.
    Keine Haare. Nicht mal als Stoppeln. Johnny konnte sich gut vorstellen, dass der gesamte Kopf so aussah.
    »Ich war gut, sehr gut sogar«, flüsterte Kilgo. »Ich habe nichts negiert. Ich habe alles akzeptiert. Ich habe mir Freunde bei denen gemacht, die wenig Vertrauen zu normalen Menschen besaßen. Aber ich habe sie überzeugen können, und so vertrauten sie mir das an, was sie auch im Laufe der Zeit zusammengetragen hatten. Es gab ja nicht nur die Puppen. Es war auch die wunderbare Uhr, die angeblich nicht mehr laufen würden, aber bei mir tickte sie plötzlich. Puppen, erfüllt von einem wahnsinnigen Leben. Etwas Großes und auch Einmaliges. Aber auch andere Dinge. Das Pferd, das sich ebenfalls bewegen kann. Ich habe mich in der Welt umgeschaut und so viel Wunderbares entdeckt.«
    »Auch die beiden Skelette?«
    »Klar, auch die.«
    »Und woher kamen sie?«
    »Das ist eine besondere Geschichte. Ich habe sie aus einem ägyptischen Grab im Tal der Könige. Es war einfach wunderbar, nach ihnen zu forschen, denn sie waren von einem Hohepriester und Magier zu einem ewigen unsteten Leben verflucht worden. Niemals sollten sie ihre Ruhe finden, was dann auch passierte. Sie blieben nicht in ihren Gräbern, denn ich habe sie geholt.«
    »Aber sie leben nicht – oder?«, flüsterte Johnny.
    Kilgo verengte seine Augen. »Das kann ich dir nicht so genau beantworten. Es ist möglich, dass sie noch erwachen werden. Ich jedenfalls setze darauf.«
    »Wie dieses andere Wesen?«
    »Genau. Es hat es schon hinter sich.«
    »Und wer oder was ist das?«
    »Ein Mensch zuerst. Dann ein Skelett. Es gehörte einem Magier, der in den Sümpfen Floridas versteckt lebte. Ich traf ihn, und er zeigte mir dieses Skelett, das einmal ein Schamane gewesen war. Es war tot, es bewegte sich nicht, aber der Geist steckte noch darin. Er würde seine Kraft spielen lassen, wenn jemand Bestimmtes erschien und genau das Richtige mit ihm tat.«
    »Und Sie haben es getan?« Kilgo setzte sich kerzengerade hin und nahm somit eine neue Position auf seiner »Bühne« ein.
    »Ja, das habe ich getan!«, gab er zu. »Ich habe dafür gesorgt. Es war so wunderbar und für mich ein wirklich einmaliges Erlebnis. Ich habe mir einen Menschen geholt. Ich bin durch die Sümpfe geschlichen und wartete auf eine Chance. Sie kam schneller, als ich dachte. Da war ein junges Paar. Beide gerade mal zwanzig Jahre alt. Sie waren zu einer dieser Camphütten gefahren, um die Nacht allein zu zweit zu verbringen. Ich habe

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