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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auffiel, war die Bauweise mit seinem recht spitzen Dach.
    »Fällt dir sonst noch was zu diesem Kilgo ein?«, erkundigte sich Johnny.
    »Im Moment nicht. Abgesehen davon, dass er auch ein Händler und Sammler alter Dinge war.«
    »Die du dir jetzt ansehen willst, wie?«
    »Nicht nur ich. Du auch.«
    »Klar.«
    Pete schaute Johnny von der Seite her an. Er sah das etwas starre Gesicht und das leicht zusammengekniffene Auge. Er schien nachzudenken, ob er den letzten Schritt wagen sollte, und sprach das aus, was er dachte.
    »Ich komme mir wirklich wie ein Einbrecher vor. Da bin ich ehrlich.«
    »Das brauchst du aber nicht, verdammt. Das Haus ist nicht abgeschlossen. Ich weiß es. Es hat sich nur bisher keiner hineingetraut, weil Kilgo den Leuten hier immer suspekt war. Er hat sie auch ziemlich verarscht, wenn er davon sprach, dass er ein Magier und ein Hexenmeister war, neben seinem Job als Flohmarktgänger oder so…«
    Johnny nickte. »Gut, dann lass uns reingehen. Schließlich sind wir ein paar Meilen gefahren.«
    »Das meine ich auch.«
    »Trotzdem würde mich noch etwas interessieren.« Jetzt schaute Johnny seinen Kumpel an. »Mich würde interessieren, was du dir erhoffst, in diesem Haus zu finden.«
    Pete zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich selbst nicht so genau. Es soll aber verdammt interessant sein. Alles, was der Typ gesammelt hat, muss irgendeine Geschichte haben. So erzählt man sich zumindest.«
    »Eine böse?«
    »Kann sein.«
    Johnny runzelte die Stirn. Er machte sich keine direkten Vorstellungen von dem, was sie vielleicht finden würden. Dass jedoch die Leute aus dem Ort das Haus nicht betraten, war schon seltsam.
    »Seit wann ist dieser Kilgo eigentlich verschwunden?«, fragte Johnny.
    Pete Ruskin hatte bereits die Tür an seiner Seite aufgeschoben.
    »Genau kann ich dir das nicht sagen. Einige Wochen sind schon ins Land gegangen, das stimmt.«
    »Okay.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Dann können wir ja endlich losgehen.«
    Die Freunde stiegen aus, und Johnny schaute sich zunächst mal um. Es gab hier nicht viel zu sehen. Man konnte von einem einsamen Flecken Erde sprechen. Der nächste Bau gehörte zu einem Bauernhof. Nicht weit davon entfernt hatte ein großer Stoffhersteller sein Lager auf der grünen Wiese eingerichtet. Und ein Lebensmittelkonzern hatte es ihm nachgetan und ebenfalls ein Zentrallager hingestellt. Da auch eine Straße gebaut worden war, die den Ort umging, wurden die Bewohner nicht gestört und konnten weiterhin ihre Ruhe genießen.
    Der Schnee war bis auf wenige Reste längst weggetaut, aber der Boden hatte die Feuchtigkeit noch gehalten. Jeder Schritt war zu hören. Manchmal hörte es sich an, als würde das Gras quietschen.
    Sollte es mal einen Weg gegeben haben, der zum Haus führte, so war er nicht mehr zu sehen. Die Natur hatte ihn sich zurückgeholt, und erst dicht vor dem Haus war die graue Erde zu sehen.
    Beide schauten die Fassade hoch und nahmen auch das recht spitze Dach wahr, das so gar nicht in diese Gegend passen wollte. Die Häuser im Ort waren alle anders gebaut. Das hier stach schon ab.
    Als Pete anfing zu lachen, fragte Johnny: »Was ist los?«
    »Kann ich dir sagen. Wenn ich den Bau hier sehe, muss ich immer an das Hexenhaus aus Hänsel und Gretel denken. Das hat auch ein spitzes Dach.«
    »Stimmt.«
    Johnny wollte nicht länger warten. Sie standen vor der Haustür, die aus dickem Holz bestand. Es war bereits verwittert. Regen und Wind hatten daran genagt und auch die Farbe verändert. So sah es jetzt grau wie das Fell einer Maus aus.
    Es gab eine Klinke, die der Form nach alt aussah, es aber nicht war. Sie ließ sich auch problemlos nach unten bewegen, was Johnny in die Hand nahm.
    Die Tür ging nach innen auf.
    Johnny betrat das Haus noch nicht sofort. Er blieb zunächst auf der Schwelle stehen und saugte die staubige und auch muffige Luft ein, die ihm entgegenwehte. Es war schon hier zu riechen, dass dieser Bau lange keinen Besuch mehr erhalten hatte, und gelüftet worden war erst recht nicht.
    »Gibt es hier Licht?«
    »Ich glaube schon!«, flüsterte Pete. Seiner Stimme war die Spannung anzuhören, die ihn erfasst hatte.
    Johnny tastete an der Seite über die Wand. Er fand einen alten Schalter, der noch vorstand, drehte ihn herum, ein Klicken entstand und unter der Decke erhellte sich eine Lampe.
    Sie war wie ein Stern gebaut. Jeder Zacken war mit kleinen Birnen bestückt, die allerdings nur ein schwaches Licht abgaben, das sich als weicher

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