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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wenn er auf jemanden Hoffnungen setzte, dann auf seinen Vater und auf den Geisterjäger.
    Er schaute auf Kilgo. Der hatte den Schuss ebenfalls vernommen.
    Erneut war er davon abgehalten worden, sich um Johnny zu kümmern. Zwei, drei Schritte ging er auf die Wand zu. Leicht nach vorn gebeugt blieb der Fettkloß stehen. Das Licht aus den beiden Laternen warf seinen Schatten verzerrt an die Wand.
    Wie lange nichts auf der anderen Seite passierte, das wussten beide nicht. Die Zeit kam ihnen nur schrecklich lang vor. Johnny lag weiterhin am Boden. Er fühlte sich etwas besser, und er dachte daran, dass er in einer liegenden Stellung nicht viel ausrichten konnte.
    Er musste versuchen, auf die Beine zu kommen.
    Langsam richtete er sich auf. Er stemmte sich dabei vom Boden ab.
    Etwas dröhnte in seinem Kopf. Für einen winzigen Augenblick verzerrte sich sein Gesicht, aber er riss sich zusammen und sah es als einen kleinen Vorteil an, dass er nun wenigstens saß.
    Der Fettsack ging einen Schritt zurück. Er flüsterte etwas gegen die Innenwand, als wollte er mit ihr Kontakt aufnehmen. Die Finger der rechten Hand umklammerten den Griff des Messers so hart, als wollten sie ihn zerbrechen.
    Er stand unter Strom. Aber er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte und was das Beste in seiner Lage war.
    Plötzlich war die Stille vorbei. Wieder erklangen Geräusche von der anderen Seite her. Beide hörten, wie etwas mit einem dumpfen Aufprall zu Boden fiel.
    Bücher!, fuhr es Johnny durch den Kopf. Das konnten nur Bücher sein. Jemand war dabei, das Regal leer zu räumen, und womöglich wurde der Kontakt für die Geheimtür in den nächsten Sekunden gefunden.
    Damit rechnete auch Kilgo!
    Der Fettsack hatte sich etwas vorgenommen, das er auch durchziehen wollte. Aus seinem offenen Maul drang ein Röhren, als er sich herumwarf und mit gezückter Klinge auf Johnny zustürmte…
    ***
    Die nächsten Augenblicke würden über Leben und Tod entscheiden.
    Das war Johnny Conolly klar. Aber noch war er zu schwach, um sich gegen den Magier wehren zu können. Kilgo würde auf ihn fallen wie ein Steinbrocken und ihm dann die Klinge durch die Kehle ziehen.
    Johnny saß.
    Er sah Kilgo kommen und tat etwas, was aus dem Mut der Verzweiflung geboren war. Seine Hand zuckte zur Seite und streckte sich nach einer der Laternen aus. Er dachte nicht mehr nach, er tat es einfach, packte das Ding, riss es hoch und merkte, dass es schon sein Gewicht hatte.
    Der Wurf musste sitzen.
    Johnny schleuderte die Laterne auf Kilgo zu. Der Fettsack war zu sehr mit sich und seinem Plan beschäftigt, als dass er noch hätte reagieren und rechtzeitig ausweichen können.
    Die Laterne prallte genau in sein Gesicht!
    Kilgo brüllte wütend auf. Er war an der Stirn von einer Ecke erwischt worden. Die hatte ihm die Haut aufgerissen, und aus der Wunde floss Blut.
    Kilgo schrie voller Wut. Dann trat er die Laterne, die vor seine Füße gefallen war, weg, um freie Bahn zu haben. Um seine Wunde kümmerte er sich nicht.
    Genau in diesem Moment öffnete sich die Tür. Nicht sehr schnell, alles lief langsam ab, und Kilgo bekam Zeit, über etwas nachzudenken, was nur eine Sekunde dauerte. Dann hatte er seinen Entschluss gefasst.
    Er wirbelte mit erstaunlicher Behändigkeit herum und schleuderte seine Waffe nicht auf Johnny, sondern rannte mit kleinen und flinken Schritten in den dunklen Hintergrund des Stollens, wo die Finsternis für ihn ein gnädiger Partner war…
    ***
    Es war Bill Conolly, der mich zur Seite drängte und in das fremde Terrain stürmte. Er sah seinen Sohn auf dem Boden sitzen, schrie Johnnys Namen und stürzte auf ihn zu.
    Ich wusste meinen Patenjungen in guten Händen. Jetzt galt es, Kilgo zu fangen.
    Mein Blick fiel in die Dunkelheit. Ohne Licht eine Verfolgung aufzunehmen hatte keinen Sinn.
    Ich holte meine Lampe hervor, schaltete sie ein und rannte los.
    Es war alles andere als einfach, den Weg zu laufen. Wer ihn nicht kannte, geriet leicht ins Stolpern, und Kilgo kannte ihn.
    Um es kurz zu machen: Ich bekam ihn nicht einmal zu Gesicht, obwohl der Stollen nicht eben lang war. Aber Kilgo hatte den Ausgang vor mir erreicht, und genau das war das Problem.
    Ich sah Licht durch eine Öffnung schimmern. Sie befand sich schräg über mir. Kilgo hatte eine Luke aufgestoßen und war durch sie ins Freie geklettert.
    Da sie sehr breit war, konnte auch ich den Stollen durch sie verlassen.
    Wenig später sah ich mich an der Böschung stehen und hörte von irgendwoher das

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