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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deutliche Spuren des Verfalls, wie man sie, selbst die Verwendung erstklassiger Baumaterialien vorausgesetzt, nach 15 bis 18 Millionen Jahren vorzufinden erwartete. Aber der Korridor war fast unbeschädigt, und der Geschützstand wirkte in der Tat so, wie Eirene es ausgedrückt hatte: als sei er erst am Vortag eingerichtet worden. „Wir kommen hinunter", informierte Perry Rhodan die Roboter. Mit Hilfe der Gravo-Paks glitten sie durch den Trichter in die Tiefe. Der Gang stellte sich ihnen so dar, wie sie ihn durch die Aufnahmegeräte der Roboter gesehen hatten: mit Rissen in den Wänden, leeren Lampenhöhlen und den Überresten der Beleuchtungskörper in kleinen Schutthaufen auf dem Boden. Der Gang war achtzig Meter lang. Im Geschützstand, einem Raum von rechteckigem Grundriß mit einer Fläche von annähernd einhundert Quadratmeter, warteten geduldig die beiden Robots. „Funktionsweise der Geräte erkannt?" fragte Perry Rhodan knapp. „Erkannt", antwortete eine der beiden Maschinen. „Es soll hier nichts zerstört werden", ordnete Rhodan an. „Aber das Überfliegen dieses Landstrichs muß in Zukunft ohne Gefahr möglich sein. Kann das Geschütz unbrauchbar gemacht werden, ohne daß ihr deswegen größere Schäden anzurichten braucht?"
    „Affirmativ", antwortete der Roboter. „Es gibt eine Anzahl von Schaltungen, die neutralisiert werden müssen. Den Schaden, der dabei entsteht, wirst du kaum sehen können."
    „Dann macht euch an die Arbeit. Ich will, daß dieses Geschütz keinen Schuß auf unsere Fahrzeuge mehr abgibt. Wir wissen nicht, wie lange es wir auf Sisyphos werden aushalten müssen. Der Luftraum des Planeten hat gefahrlos zu sein."
    Die Roboter entfernten zunächst die Verkleidung der drei Aggregate. Mit feinfühligen Greifwerkzeugen machten sie sich sodann an den Schaltelementen der Geräte zu schaffen. Mikrosonden maßen den Verlauf der Feldleiter und ermittelten die kritischen Komponenten der Schaltkreise.
    Es waren noch keine fünf Minuten vergangen, da meldete einer der beiden Robots: „Die Arbeit ist getan. Dieses Geschütz wird keinen einzigen Schuß mehr abfeuern."
    „Gut gemacht", nickte Perry Rhodan anerkennend. „Geht nach oben. Ich will mich hier noch ein wenig umsehen."
    Die Roboter schwebten davon. Das leise Summen ihrer Antigravtriebwerke war bald verstummt. Die Verkleidungen waren liegengeblieben. Rhodan nahm eine davon auf. Sie bestand aus einem leichten, aber offenbar sehr widerstandsfähigen Material.
    Mit dem nadelfeinen Strahl des Desintegrators trennte er ein kleines Stück davon ab. „Ich bin gespannt, was die Analyse ermittelt", sagte er. „Ich kann nicht glauben, daß das, was wir hier gefunden haben, ebenso alt ist wie die übrigen Relikte der Sisyphos-Zivilisation."
    „Wer sollte hier etwas Neues eingerichtet haben?" fragte Eirene. „Ich weiß es nicht", antwortete er. „Darüber können wir spekulieren, sobald wir wissen, wie alt das Material ist."
    Sie machten sich auf den Rückweg. Sie hatten es nicht eilig und verzichteten auf die Benützung der Gravo-Paks. Sie waren etwa die Hälfte des Wegs bis zum Einstiegsloch gegangen, da meldete sich der Pikosyn mit einem schrillen, piepsenden Alarmsignal.
    Sie hatten keine Gelegenheit, darauf zu reagieren. Hinter ihnen zerfetzte eine krachende, donnernde Explosion die Einrichtung der Geschützkammer. Glühende Metallteile, Qualm und Staub schössen durch den engen Korridor. Rhodan und Eirene wären von den in greller Weißglut strahlenden Trümmerstücken durchlöchert worden, aber die Pikosyns hatten mit der ihnen eigenen Schnelligkeit die Individualschirme aktiviert. Die heiße Druckwelle schleuderte die völlig Überraschten zu Boden. Die rechte Wand des Ganges riß auf. Erdreich strömte durch den Riß und begann, den Korridor zu füllen.
    Perry Rhodan steckte bis über die Knie in der feuchten, lehmigen Erdmasse. Qualm und Staub waren so dicht, daß er die Hand nicht vor Augen sehen konnte. „Eirene?" rief er. „Hier!" kam die Antwort über Helmfunk. „Mir fehlt nichts."
    „Gott sei Dank."
    Er wollte das Gravo-Pak aktivieren, um sich aus dem klebrigen Lehm zu befreien, da hörte er, wie aus weiter Ferne, eine Stimme: „Eirene! Perry?"
    „Wer ruft da?" drang Eirenes Frage aus dem Empfänger.
    Plötzlich wurde es hell. Der Qualm verschwand von einer Sekunde zur anderen, als wäre irgendwo ein mächtiges Gebläse in Gang gesetzt worden, das ihn absog. Vor Perry Rhodan schwebte eine Kugel aus weißgelber

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