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1453 - Der unbekannte Feind

Titel: 1453 - Der unbekannte Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines Thermogeschützes."
    Die Roboter gingen mit der ihnen eigenen Effizienz zu Werk. Die Mündungen der Desintegratoren spien blaßgrüne, weitgefächerte Strahlen, die den Wald in graue Wolken organischer Gase verwandelten. Es lag Perry Rhodaii nicht, mit der Natur einer fremden Welt in solch schonungsloser Weise zu verfahren. Aber hier ging es darum, ein Geheimnis zu entschleiern. Dazu mußten zuerst die Gefahren beseitigt werden, die sich im Dickicht des Dschungels verbargen.
    Die Arbeit war in wenigen Minuten getan.
    Die Roboter hatten eine quadratische Lichtung mit einer Seitenlänge von 120 Metern geschaffen. Die Gaswolken der verdampften Vegetation waren von einem sanften Wind hinweggetragen worden. Auf der vom Wuchs befreiten Fläche erhoben sich insgesamt acht Konglomerate aus geschmolzener Substanz, das höchste und umfangreichste gerade fünf Meter hoch, wie einer der Roboter zuvor berichtet hatte. Der Verstand rebellierte gegen den Versuch, sich auszumalen, wie höllisch die thermonukleare Glut gewesen sein mußte, der die Gebäude zum Opfer gefallen waren, die früher hier gestanden hatten.
    Die Abstrahlvorrichtung wurde gefunden.
    Sie war halb im Boden versteckt und bestand aus einer simplen, parabolförmigen Schüssel, die drehbar gelagert war. Die Roboter hüteten sich, dem Ding zu nahe zu kommen. Die Schüssel war noch so justiert, wie das Geschütz zuletzt gefeuert hatte: nach Westen, mit einem Azimut von über 60 Grad. Die Zielvorrichtung mitsamt den Generatoren, die das Abstrahlgerät mit Energie versorgten, waren offenbar unterirdisch untergebracht. Die Roboter hatten begonnen, nach einem Zugang zu suchen, der in den unter der Oberfläche gelegenen Teil der Anlage führte. Was sie schließlich fanden, war ein Erdeinbruch, ein trichterförmiges Loch, das zehn Meter tief in den Boden reichte und just auf jenem Korridor mündete, der vermittels Robottastung zuvor festgestellt worden war.
    Der Korridor war tastertechnisch vermessen worden. Sein südliches Ende lag genau unter der Abstrahlvorrichtung. Für Perry Rhodan waren es der Zufälle fast zu viele: ein Einbruch, der in den unterirdischen Gang führte, und eine Geschützstellung, die am Ende des Ganges lag -, aber er war fest entschlossen, dem Geheimnis der uralten Anlage auf den Grund zu gehen. Wie konnte es sein, daß nach weit über einem Dutzend Millionen Jahren ein Geschütz mitsamt automatischer Zielerfassung noch so einwandfrei funktionierte?
    Er ließ zwei Roboter an der Oberfläche zurück. Die beiden anderen schickte er durch das Loch voraus. Sie drangen ohne Schwierigkeiten in den Korridor ein und übermittelten von dort Bilder, die auf die Videoflächen der SERUN-Helme projiziert wurden. Es gab dort unten keine Beleuchtung mehr, aber die Roboter waren mit Scheinwerfern ausgestattet, die ihre Umgebung mit strahlender Helligkeit erfüllten.
    Wände, Boden und Decke des Ganges waren ursprünglich fugenlos aus hellgrauem Konkrit gegossen worden. Jetzt zeigten sich hier und da Spuren des Verfalls: Risse in den Wänden, Löcher in der Decke, wo sich früher Beleuchtungskörper befunden hatten, Überreste der Lampen auf dem Boden. Im großen und ganzen jedoch war der Korridor vorzüglich erhalten. Es gab keine Türen zur Rechten oder zur Linken: Der Gang führte geradewegs auf den Punkt zu, zu dem die Geschützanlage vermutet wurde.
    Am Ende des Ganges entdeckten die Roboter einen schottähnlichen Verschluß, dessen Verriegelung sich mit herkömmlichen Mitteln nicht lösen ließ.
    Perry Rhodan erteilte daraufhin den Befehl: „Räumt das Hindernis mit Desintegratoren aus dem Weg!"
    Er sah selbst, wie die plastikmetallene Füllung des Schottes sich in Dampf auflöste.
    Eine Abwehrreaktion erfolgte nicht. Die beiden Roboter drangen ungehindert in den Raum ein, der jenseits des Schottes lag. Was sie sahen, wurde auf der Videofläche in Rhodans SERUN-Helm dargestellt, abwechselnd aus der Sicht des einen, dann des anderen Robots. Die Technik der alten Sisyphos-Bewohner mochte fremdartig sein.
    Aber die beiden Generatoren, die das Thermogeschütz mit Energie zu versorgen hatten, waren in ihrer Funktion unverkennbar. Und das dritte Aggregat war eindeutig eine Kombination von Orter und Zielcomputer. Es ließ sich alles ohne Mühe zusammenreimen. Nur eines blieb rätselhaft. „Sieh dir das an!" sagte Eirene. „Macht es nicht den Eindruck, als wäre es gestern installiert worden?"
    Das war das Rätsel. Die unterirdischen Räume der Anlage zeigten

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