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1455 - Das Gewissen des Henkers

1455 - Das Gewissen des Henkers

Titel: 1455 - Das Gewissen des Henkers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugegen gewesen, wenn seine Männer Gewalt angewendet hatten, und jetzt hatte er erleben müssen, wie einer seiner Leibwächter brutal ermordet worden war.
    Er glotzte den Henker an, der ihm eine Frage gestellt hatte, die Vic in seinem Zustand nicht beantworten konnte. Ihn packte plötzlich das große Zittern, und er hörte, wie seine Zähne aufeinander schlugen.
    »Ich habe dir eine Frage gestellt, Vic. Ich will eine Antwort haben, verstehst du?«
    Morrow schaute den Henker nicht mehr an. Er hatte seinen Blick auf die drei anderen Leibwächter gerichtet. Für ihn gab es nur eine Alternative.
    Mit einer ihm selbst fremden Stimme flüsterte er: »Erschießt das verdammte Schwein!«
    Genau darauf hatten seine Leute gewartet. Der Befehl sorgte für eine Auflösung ihres Schockzustands. Wie durch Zauberei lagen plötzlich die Pistolen in den Händen der Männer.
    Dann feuerten sie.
    Jeder schoss einmal auf das Ziel, das sie nicht verfehlen konnten, denn der Henker hatte sich nicht von der Stelle bewegt.
    Die Geschosse rammten in seinen Körper hinein. Sie ließen ihn auf der Stelle tanzen. Er beugte sich nach vorn, das Beil diente ihm als Stütze, aber nach der dritten Kugel schaffte er es nicht mehr, auf den Beinen zu bleiben. Sich zur Seite drehend, fiel er zu Boden und schlug neben der halbrunden Couch auf.
    Die Echos der Schüsse waren verstummt. Ein irgendwie kalter, beißender Geruch hatte sich ausgebreitet. Obwohl der Henker von ihren drei Kugeln zu Boden geschmettert worden war, fühlten sich seine Killer nicht als die richtigen Sieger, denn sie sahen noch immer das blutige gespaltene Gesicht ihres Anführers vor sich.
    Vic Morrow hatte sich mit seinen Fleischmassen so tief in die Polster gedrückt wie eben möglich. Jetzt nahm er langsam wieder seine normale Position ein.
    Sein Gesicht zeigte noch immer diesen entsetzten Ausdruck. Der Mund stand offen. Schweißnass war die Haut. Er fing die Blicke seiner Männer auf.
    »Ich kann euch nichts sagen!«, keuchte er und schüttelte dabei den Kopf. »Ich weiß wirklich nicht, was mit ihm los ist. Er war plötzlich hier bei mir.«
    »Sie werden es auch kaum mehr erfahren, Chef. Drei Kugeln müssten auch für einen Henker reichen.«
    Der Moment nach der Antwort wurde für alle zu einer Sekunde des Entsetzens, denn die Stimme war nicht zu überhören.
    »Meint ihr?«
    Einer der Männer stieß einen Schrei aus. Aber alle vier schauten zu, wie sich der Henker aus seiner Position erhob und dabei sein Beil als Stütze benutzte.
    In seiner Kleidung waren die Kugellöcher zu sehen. Die Geschosse selbst steckten in seinem Körper, aber sie hatten den Henker nicht ausgeschaltet.
    »Willst du mir nun verzeihen, Vic?«, fragte er…
    ***
    Es war wie abgesprochen, denn Fiona, Suko und ich trafen zur selben Zeit am Ziel ein.
    Es mochte sicherlich Tage geben, da herrschte hier großer Andrang, doch um diese Zeit und an diesem Tag gab es in der Nähe des Pavillons nur wenig Betrieb.
    Die Wettschalter, an die man auch von außen herantreten konnte, waren geschlossen. Wer heute hier zocken wollte, der musste durch die breite Doppeltür mit der aus undurchsichtigem Glas bestehenden Scheibe gehen.
    Es gab niemanden, der uns den Eintritt verwehrt hätte. Dass wir auf dem Gelände nicht parken durften, störte uns nicht. Suko drückte zuerst die Tür auf, und wir betraten einen großen Raum mit Plakaten an den Wänden, mit Monitoren schräg unter der Decke und mit einigen Wettschaltern, die von besonders auffälligen-unauffälligen Männern unter Kontrolle gehalten wurden, denn hier floss recht viel Bargeld. An der Schmalseite des Raumes gab es die flachen Ständer für die Fachzeitschriften und auch eine lange Sitzbank. Von ihr aus konnten die dort hockenden Wetter die Monitore beobachten. Irgendwelche Rennen liefen immer, wenn auch nicht auf der Insel oder in Europa.
    Wir hatten Fiona in unsere Mitte genommen und schauten uns um. Hier würden wir Vic Morrow nicht finden, das stand fest. Er hielt sich bestimmt woanders auf.
    Suko ging auf einen der Aufpasser zu.
    Die Haltung des Mannes wurde augenblicklich angespannt.
    »Was möchten Sie?«
    »Zum Chef!«
    »Das geht nicht.«
    Suko zeigte seinen Ausweis. »Wirklich nicht?«
    Der Typ glotzte, als fiele es ihm schwer, die Buchstaben zu lesen.
    Dann nickte er.
    »Wo finden wir ihn?«
    »Gehen Sie neben der letzten Uhr durch die Seitentür.«
    »Okay.« Suko hob den rechten Zeigefinger. »Solltest du vorhaben, deinen Chef zu warnen, lass es

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