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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir! Ich habe meine eigenen Methoden, die mir der Teufel eingeflüstert hat.« Ein scharfes Lachen drang aus seinem Mund. Dann wandte er sich um, ging auf die Tür zu und war diesmal noch vorsichtiger als beim Betreten des Zimmers.
    Ein Spalt reichte ihm aus, um sich zu überzeugen, ob der Flur an beiden Seiten leer war.
    Er war es.
    »Es wird immer besser!«, flüsterte er vor sich hin. »Wer sagt es denn? Nur so kommt man weiter…«
    Mit nicht mal schnellen Schritten ging er davon und nahm sich noch die Zeit, den Kittel in einem Wäschesack zu verstauen. Niemand hielt ihn auf, als er die Klinik verließ…
    ***
    »Wir haben einen Fehler begangen, John, darauf kannst du dich verlassen. Ich weiß es.«
    »Okay, Glenda, aber es ist nicht mehr zu ändern. Ich ärgere mich auch darüber.«
    »Diese Marsha braucht Schutz. Sie ist von irgendwo geflohen, und ich glaube nicht, dass die Personen, vor denen sie geflohen ist, sie so einfach laufen lassen.«
    »Dann werden wir sie bewachen müssen.«
    Wir nahmen die letzten Stufen der breiten Treppe bis zum Eingang und ließen wenig später das trübe Wetter hinter uns.
    Ich hatte nicht gezählt, wie oft ich mich schon in Krankenhäusern aufgehalten hatte. Daran gewöhnen würde ich mich nie. Ich erlebte stets das gleiche bedrückende Gefühl, wenn ich die Tür eines Krankenhauses aufstieß und eine Umgebung betrat, der stets der Geruch von Angst, Hoffnung und Bangen anhing.
    Natürlich gab es auch hier eine Anmeldung, hinter der ein Mann in einer weißen Jacke stand. Da er farbig war, wirkte das Weiß der Jacke noch greller. Er schaute uns entgegen und brachte auch so etwas wie ein Lächeln zustande.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Glenda übernahm das Wort. »Es geht um eine Frau, die heute mit dem Notarztwagen eingeliefert wurde…«
    »Den Namen bitte?«
    Ich wunderte mich über den Ton des Mannes. Er hatte sich plötzlich verschärft.
    »Die Frau heißt Marsha. Den Nachnamen kenne ich leider nicht.«
    Die Augen des Mannes verengten sich. Er deutete auf eine Sitzgruppe. »Warten Sie einen Moment.«
    Wir taten ihm den Gefallen, saßen aber auf dem Kunstleder wie Stoffpuppen.
    »Da ist doch was nicht in Ordnung, John. Daran kann man fühlen und riechen.«
    »Das scheint mir auch so.«
    Sie tippte auf meinen Oberschenkel. »Ich habe es dir ja gleich gesagt. Wir hätten…«
    »Ich weiß, Glenda.«
    »Auch wenn ich dir damit auf den Wecker gehe, ich muss es einfach loswerden. Das ist schrecklich für mich. Als hätte ich den Fehler meines Lebens gemacht.«
    Ich hörte ihr zu, schaute aber zugleich zu dem Farbigen in seiner Glaskabine hin.
    »Er telefoniert«, sagte ich.
    »Bitte?«
    Ich wiederholte den Satz.
    Glendas Blicke wieselten hin und her. »Ob das mit uns zusammenhängt?«
    »Kann sein.«
    In diesem Moment legte der Mann den Hörer auf. Dann verließ er seine Anmeldung und schritt auf uns zu.
    »Ich soll Sie bitten, noch etwas Geduld zu haben. Man wird sich gleich um Sie kümmern.«
    Von unten her schaute ich ihn an.
    »Ist etwas nicht in Ordnung mit der Patientin?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen, Mister. Ich habe meine Anweisungen.«
    »Von wem?«
    »Doktor Lancaster.«
    »Aha.«
    »Er ist der Chef hier.«
    Warum Schweißperlen auf der Stirn des Mannes lagen, wusste ich nicht. Es war wirklich nicht zu warm. Da musste es einen anderen Grund geben, und der konnte durchaus in einem Zusammenhang mit der eingelieferten Marsha stehen.
    Die Chance, ihn danach zu fragen, bekamen wir nicht mehr. Er drehte sich um und kehrte mit schnellen Schritten zu seinem Arbeitsplatz zurück.
    Glenda schaute ihm mit hochgezogenen Augenbrauen nach. »Ich weiß jetzt, dass da etwas schief gelaufen ist. Darauf gehe ich jede Wette ein, John.«
    »Ich stimme dir zu.«
    Wir hörten das Echo von Schritten. Es passte nicht zu der kleinen Gruppe von Muslimen, die soeben das Krankenhaus betraten und sich durch die Eingangstür schoben. Aus einem Gang her, der für uns nicht einsehbar war, lösten sich drei Männer.
    Einer war der Arzt. Er ging in der Mitte und war recht klein. Er hatte Mühe, mit den beiden kräftigen Pflegern Schritt zu halten, die ihn flankierten. Deren Gesichter sahen nicht so aus, als wollten uns die Männer in die Arme schließen.
    »Das riecht nach Problemen, John.«
    »Möglich.«
    Vor uns blieben sie stehen. Eigentlich bauten sie sich drohend auf wie eine Mauer.
    Der Mann in der Mitte stellte sich als Dr. Lancaster vor. Er hatte rötliches Haar und einen kaum zu

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