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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befand.
    Dann prallte sie auf.
    Die Härte des Bodens machte sie noch wütender. Erneut stieß sie einen Schrei aus. Diesmal schwang in ihm die nackte Wut mit.
    Sie rollte sich um die eigene Achse.
    Aus der Drehung hervor sprang sie auf die Füße, fuhr noch mal herum, weil sie einen Schatten in ihrer Nähe sah, der sich als kräftiger Mann entpuppte.
    Entgeistert starrte sie in das Gesicht eines Chinesen, und sie wusste sofort, dass er ihr Feind war.
    Sie sprang ihn an.
    Da war sie bei Suko an der falschen Adresse gelandet. Auch wenn sie es mit einem Tritt versuchte, es war nicht zu schaffen. Suko packte eines ihrer Beine und hebelte es herum.
    Die Frau drehte sich in der Luft und schlug der Länge nach zu Boden. Sie wurde nicht bewusstlos, aber sie blieb liegen und stöhnte.
    Suko fuhr herum. Er hatte nicht nur die eine Frau gesehen. Es waren noch vier andere da. Er rechnete damit, sie im Kampf mit Bill Conolly zu sehen, aber diese unterschiedlich gekleideten jungen Models hatten sich scheu zurückgezogen, weil sie sich von Bill bedroht fühlten. Er hatte ihnen zudem den Weg zu den Türen versperrt, sodass sie im Raum bleiben mussten.
    Er musste ebenso wenig eingreifen wie Suko. Beide drehten sich um, denn es gab noch einen Dritten.
    John Sinclair befand sich auf dem Catwalk in die Hölle!
    ***
    Das Kreuz! Du musst dein Kreuz einsetzen!
    Innerhalb von Sekunden jagte diese Botschaft durch meinen Kopf.
    Ich blieb dabei nicht stehen, als ich die Kette mit dem Kreuz über den Kopf streifte.
    Glenda ging weiter. Okay, sie hatte mich nicht gesehen. Ich schaute auf ihren nackten Rücken und die langen Beine und bemerkte, wie sie sich bewegten. Das war für mich kein normales Gehen mehr.
    Das waren staksige, roboterhafte Bewegungen.
    Sie kam dem verdammten Feuer immer näher. Auch wenn es sich um die kalten Flammen der Hölle handelte, die mir nichts antun konnten, weil ich einen entsprechenden Schutz besaß, bei Glenda war das etwas anderes. Sie würde durch das Feuer verändert oder sogar vernichtet werden.
    Ich lief so schnell ich konnte, und trotzdem kam es mir vor, als würde ich mich im Zeitlupentempo bewegen. Es gab keine Hitze, die mir entgegenschlug. Der Übergang zwischen der normalen Welt und dem verdammten Feuer würde fließend sein.
    Und Glenda ging weiter!
    Ich schrie ihren Namen.
    Sie hörte mich nicht oder wollte mich nicht hören. Dann lag der letzte Schritt vor ihr. Ich ahnte mehr, als ich es sah, dass sie nun die Grenze überschreiten würde.
    Sie ging hinein!
    Ich schrie und sprang!
    Noch während ich in der Luft lag, sah ich, was mit Glenda geschah. Plötzlich fing ihr Körper Feuer. Es waren kleine, bläuliche Flammen, die sie vom Kopf bis zu den Füßen umtanzten. Sie bildeten so etwas wie einen Umhang oder Mantel, und ich war mir sicher, dass sie auch in ihren Körper eindringen würden.
    Mit beiden Händen umschlang ich ihre Oberschenkel und riss sie zu Boden. Wir landeten auf dem Laufsteg oder auch in der Vorhölle.
    Es war mir in diesem Fall egal. So gut wie möglich schützte ich Glenda mit meinem Körper und drehte dabei den Kopf, damit ich dort hinschauen konnte, wo Lucius Frye stand.
    Ja, er stand.
    Er schaute uns zu.
    Und er sah das glänzende Silberkreuz aus meiner Hand ragen, das gegen das Feuer ankämpfte.
    Mochte eine Kreatur der Finsternis auch noch so mächtig sein, gegen das Kreuz stand sie auf verlorenem Posten. Es sah für mich so aus, als wäre die Gestalt in den Hintergrund der Vorhölle geflüchtet.
    Sie war von einer irren Unruhe erfasst worden. Sie tanzte wie ein Derwisch, sie wurde kleiner, und ich sah, dass sich auch die Flammen immer mehr zusammenzogen. Sie bildeten so etwas wie einen Sog, und sie rissen das mit sich, was ihnen gehörte.
    Das war Lucius Frye.
    Glenda und ich gehörten nicht dazu.
    Mein Kreuz hatte diese Vorhölle vertrieben und sie letztendlich ganz zum Teufel gejagt oder wohin auch immer.
    Lucius Frye bekam ich nicht. Er tauchte ab. Er war zu einem Spielball der Flammen geworden. Da ich das Glück hatte, über Glendas Schultern schauen zu können, sah ich ihn als einen grotesk tanzenden Scherenschnitt, der schließlich wegsackte und vollends verschwand. Ob er vernichtet war und ob er irgendwann mal wiederkehren würde, wusste ich nicht.
    Ehrlich gesagt, es war mir in diesem Augenblick auch völlig egal…
    ***
    Es war Suko, der uns beiden auf die Beine half. Glenda war mit sich selbst beschäftigt und musste gegen eine Kreislaufschwäche ankämpfen. Ich

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