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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Geschwister kümmern, die Tag für Tag Terror machten.
    Eine Lampe hatte Ryan ebenfalls aus dem Stall mitgenommen. Sie war viereckig und passte gut in seine Handfläche. Die Lampe würden sie brauchen, denn der beste Weg, um nicht gesehen zu werden, führte durch den Wald.
    Mittlerweile war die Spurensicherung am Tatort eingetroffen.
    Scheinwerfer strahlten gegen den Boden. In der Dunkelheit bildete die Gegend eine helle Lichtinsel, und die dort arbeitenden Menschen bewegten sich wie Schatten durch die Helligkeit.
    Tom Burwell ging hinter Ryan. Mehr als einmal fluchte er und verlangte nach der Lampe.
    »Nur im Notfall.«
    »Und wie soll der aussehen?«
    »Warte ab, bis wir in der Kapelle sind. Da ist es bestimmt finster wie im Bärenarsch.«
    »Du kennst dich ja aus.«
    »Klar. Ich bin jahrelang selbst Bär gewesen.«
    Allmählich verlor sich die Dämmerung. Der Himmel zog sich noch mehr zu, und die Dunkelheit wurde noch dichter.
    Wer jetzt nicht wusste, wo die Kapelle zu finden war, der wäre an ihr vorbeigelaufen, denn auch die hellen Mauern waren kaum mehr als ein schwaches Schimmern im Dunkel der Nacht. Zudem gab es am und in dem kleinen Gebäude kein Licht, was einer Gestalt wie Vanessa Blair sehr entgegen kommen musste.
    Ryan drehte sich nach rechts. Zwei Schritte ging er, dann blieb er stehen, direkt am Waldrand. Wenn er jetzt nach vorn schaute, dann sah er nur die große Lichtung, und wenn er noch genauer und intensiver hinblickte, die Umrisse ihres Ziels.
    Er deutete mit dem linken Arm dorthin. »Da ist sie.«
    »Wo denn?«
    »Verlass dich auf mich.«
    »Okay.«
    »Hast du deine Waffen klar?«
    Tom klopfte gegen seine Jacke. »Das Messer und der Gummiknüppel sind darunter versteckt.«
    »Dann los. Aber reiß dich zusammen. Kein Laut zu viel, verstanden?«
    »Bin ich blöd?«
    Darauf gab Ryan lieber keine Antwort. Er wäre am liebsten allein gegangen, aber er dachte auch daran, dass vier Augen mehr sahen und Tom ein verlässlicher Kumpan war, wenn es darauf ankam.
    Sie hatten jetzt das Ziel vor Augen. Obwohl nicht feststand, dass sie Vanessa Blair in der Kapelle finden würden, waren sie irgendwie davon überzeugt, genau das Richtige zu tun. Als die Seitenwand vor ihnen auftauchte, blieben sie stehen. Ryan Hurst reckte sich und versuchte, einen Blick durch eines der Fenster zu werfen. Das gelang ihm wohl, aber er konnte nicht sehen, was sich im Innern abspielte.
    Dazu war es zu finster.
    »Sehen kann man nichts.«
    »Auch nichts hören?«
    »Nein, auch nichts.«
    Tom Burwell wusste nichts mehr zu sagen und wartete darauf, dass sich sein Kumpel wieder neben ihn stellte.
    »Geh mal um die Kapelle herum, Tom.«
    »Hä? Warum das denn?«
    »Weil ich wissen möchte, ob sie ihr Bike dort abgestellt hat. Das würde uns schon weiterbringen.«
    »Na ja, ich weiß nicht so recht.«
    »Geh schon.«
    Tom wollte noch die Lampe haben, aber die bekam er nicht. »Auf keinen Fall, verdammt. Das Licht könnte von jemandem gesehen werden, der auf dem Weg fährt.«
    »Okay, ich gehe dann.«
    Tom verschwand. Zum Glück bewegte er sich leise. Ryan Hurst wartete auf ihn. Er hoffte, dass Tom die Nerven behielt, sollte es zu einer Eskalation kommen. Sicher war das nicht. Zudem konnte keiner von ihnen sagen, wer sich hinter dem Täter verbarg.
    War es wirklich eine Tote? Eine weibliche Person, die durch sie gestorben war?
    Hurst konnte sich darauf keinen Reim machen. Lebende Tote, die kannte er aus Horrorfilmen. Wenn diese schmutzigen Gestalten aus den Gräbern stiegen und auf Menschenjagd gingen.
    Das war ja bei Vanessa Blair nicht der Fall gewesen. Und er stufte ihren Tod auch mehr als Versehen ein. Zudem hätten sie sich wahrscheinlich längst gestellt, wäre die angeblich Tote nicht verschwunden gewesen.
    Tom Burwell kehrte zurück. Er war eher zu hören als zu sehen.
    Vor Ryan blieb er stehen.
    »Nichts!«, meldete er. »Ich habe kein Bike gesehen. Sie ist wahrscheinlich gar nicht hier.«
    »Daran glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist ein perfektes Versteck. Eine ideale Ausgangsbasis. So musst du das sehen.«
    »Die Kapelle?« Tom verzog die Lippen.
    »Ja, verdammt. Hier geht doch keiner hin.«
    »Aber wir!«
    »Genau.«
    Tom hatte seine Bedenken. Er traute sich nur nicht, sie laut zu äußern. Das Gefühl der Angst hatte ihn die ganze Zeit über nicht verlassen. Er wollte nicht von Todesahnungen sprechen, aber weit entfernt davon bewegten sich seine Gedanken auch nicht. Und er hatte den Eindruck, dass sein

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