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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nur müssen auch Sie sich mit den Tatsachen abfinden. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Klar.« Überzeugt war sie nicht, was auch nicht weiter tragisch war. »Aber wie geht es weiter? Sie sind von der Polizei, und sie werden sicherlich versuchen, den Täter zu fangen.«
    »Das haben wir vor.«
    Sie schaute uns etwas zögernd an. »Haben Sie denn schon eine Idee, Mr Sinclair?«
    »Eine vage.«
    »Das hört sich nicht gut an.«
    »Aber vielleicht können Sie uns dabei helfen«, sagte Bill.
    Mit diesem Satz hatte er Mrs Lansbury überrascht. »Ich?«, flüsterte sie. »Wir könnte ich das?«
    »Sie kennen sich hier aus.«
    »Das schon.«
    »Dann müsste Ihnen auch der Tote ein Begriff sein.«
    »Klar, ich kenne Barry Munson.«
    »Und? Was war er für ein Typ?«
    Mrs Lansbury wiegte den Kopf. »Das dürfen Sie mich nicht so direkt fragen.«
    »Warum nicht?«
    »Ich kann nicht viel Gutes über ihn sagen. Er war ein Krawallmacher, ein Rowdy, ein Schläger.«
    »Hat ihm denn nie einer die Grenzen aufgezeigt?«, fragte Bill.
    Mrs Lansbury winkte ab. »Ach, der war ja nicht allein. Den gab es zumeist im Dreierpack.«
    »Wieso?«
    »Ryan Hurst und Tom Burwell gehörten auch dazu. Dieses Trio hat hier im Ort einige Male für Furore gesorgt, das kann ich Ihnen sagen. Es war manchmal schlimm. Aber jetzt ist einer von ihnen tot.«
    »Ja«, sagte Bill Conolly. »Weil sie diesmal zu weit gegangen sind, denke ich.«
    »Stimmt.«
    »Alle drei…«, fragte ich mit einem besonderen Unterton in der Stimme, der die Frau aufhorchen ließ.
    Sie schluckte. Dann schüttelte sie den Kopf. Sie fing auch an zu lachen, nur klang es wenig erbaulich. »Meinen Sie denn, Mr Sinclair, dass dieses Trio Vanessa Blair etwas angetan haben könnte?«
    »Es wäre eine Möglichkeit.«
    Sie musste erst mal nachdenken. Dann zeigte sich das Erschrecken auf ihren Zügen.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte sie.
    »Was gibt es nicht?«
    »Was Sie da denken.«
    »Wieso?«
    »Dass diese drei Kerle, dass diese drei – ich meine – Vanessa getötet haben.«
    »Doch, das meine ich!«
    Die grauhaarige Frau sah aus, als würde sie jeden Augenblick zusammenbrechen. Ihrem flackernden Blick war anzusehen, dass sie völlig die Übersicht verloren hatte. Sie musste das erst mal begreifen, das war wie der Sprung in eiskaltes Wasser. Da konnte leicht eine Welt für sie zusammenbrechen.
    Vom Himmel in die Hölle!
    Sie schwitzte und schwankte in ihrem Sessel. Bill stand halb auf und fragte, ob ihr nicht gut war, aber Wilma Lansbury lehnte jegliche Hilfe ab.
    »Wenn Sie mir vielleicht die Flasche da vom Sideboard holen würden? Gläser stehen auch da. Ich brauche jetzt einen Schluck, und es ist mir egal, ob mir der Arzt den Alkohol verboten hat oder nicht.«
    »Okay.« Bill stand auf.
    »Sie können sich auch…«
    »Nein, für mich bitte nicht«, sagte ich.
    Auch Bill verzichtete. In der Flasche befand sich eine rötliche Flüssigkeit. Da das Glas einen doppelten Drink fasste, gönnte sich Wilma auch einen.
    Sie trank in kleinen Schlucken. Wir schauten zu und sahen, dass allmählich die Farbe in ihr Gesicht zurückkehrte. Nach diesem Schluck ging es ihr wirklich besser.
    »Was Sie da gesagt haben, muss ich erst verdauen«, flüsterte sie.
    »Das ist ja ein Hammer.«
    »Nur eine Vermutung«, schwächte ich ab.
    »Die allerdings schon sehr konkret war.«
    »Das gebe ich zu.«
    Wilma Lansbury zog die Nase hoch und sprach ihre nächsten Worte wie einen Filmtitel aus. »Eine Tote geht auf Rachetour. Das kann es doch nicht geben.«
    »Wer könnte sonst ein Interesse daran haben, Barry Munson zu töten«, sagte Bill. »Wobei ich zugeben muss, dass unsere Theorie auf tönernen Füßen steht. Aber wir haben im Laufe der Zeit schon Dinge erlebt, die alle Grenzen einrissen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Jetzt gibt es das Problem, wo wir diese Personen finden können«, sagte ich.
    »Die Adressen kenne ich. Ryan und auch Tom leben noch bei ihren Eltern. Hier zieht man nicht leicht weg, es sei denn, man findet in der Großstadt Arbeit.«
    »Okay, die Probleme gibt es überall auf dem Land.« Bill lächelte kantig. »Wo könnten sich die jungen Leute versteckt halten wenn wir sie nicht bei ihren Eltern finden?«
    »Das weiß ich nicht«, murmelte Wilma.
    »Oder sollen wir uns bei den Blairs erkundigen? Vielleicht hatte Vanessa einen Ort, an dem sie sich gern aufhielt?«
    »Na ja«, sagte Wilma nachdenklich. »So gut kannte ich sie auch nicht, dass ich Ihnen jetzt hätte sagen

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