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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Leben auf den Kopf gestellt worden war. So etwas hatte er noch niemals durchgemacht. Der Druck wurde langsam unerträglich.
    Ryan Hurst war vor der kleinen Tür stehen geblieben. Er wollte sicher sein und legte sein Ohr gegen das Holz.
    Tom fragte ihn erst gar nicht, ob er etwas hörte. Das Kopfschütteln seines Freundes reichte ihm.
    »Willst du immer noch rein?«
    »Ich will auf Nummer Sicher gehen.«
    »Gut.« Dieses eine Wort hatte nicht eben überzeugend geklungen.
    Aber es gab ja keine andere Möglichkeit, abgesehen von Flucht.
    Aber das hätte nicht zu Ryan gepasst.
    Beide wussten, dass sie die Geräusche beim Öffnen der Tür nicht vermeiden konnten. Und so war es denn auch. Das Knirschen und Knarren gefiel ihnen gar nicht. Es hörte sich an, als würde der Rost aus den Angeln rieseln.
    Ryan Hurst schob sich als Erster in die düstere Kapelle. Es war dort nicht heller als draußen. Die Dunkelheit hatte alles im Griff. Die Öffnungen der Fenster waren mehr zu ahnen als zu sehen.
    Die Stille in der Kapelle bedrückte sie.
    Wenn sie nach vorn lauschten, war nichts zu hören. Kein Geräusch, keine Stimme, kein Atemzug, einfach nichts. Schwer lastete die Stille zwischen den Wänden.
    Tom drückte die Tür wieder zu. Erneut störte er sich an den Geräuschen. Doch die gingen vorbei, und so blieb er im Dunkel neben seinem Freund stehen.
    »Du hast doch die Lampe oder?«
    »Ja.«
    »Leuchte mal.«
    »Später«, flüsterte Ryan. »Ich will erst mal horchen, ob sich hier jemand aufhält.«
    »Gut.«
    Ryan bewegte sich von Tom weg. Er ging dabei zur linken Seite und stieß plötzlich einen Fluch aus. Gleichzeitig war ein klirrendes Geräusch zu hören.
    »Was ist denn?«
    Ryan fluchte leise. Er schien irgendwo herumzutasten, dann zischte er erregt: »Hier steht das Rad!«
    »Scheiße!«
    »Ja, Tom. Die weiß genau, was sie tut. Ein besseres Versteck konnte sie für sich nicht finden. Ich glaube nicht, dass in der Nacht noch die Bullen hier eintreffen werden, um die Kapelle zu untersuchen.«
    »Und wo steckt sie?«
    Darauf gab Ryan zuerst keine Antwort. Er blieb stehen und atmete durch die Nase. Einen Verdacht hatte er schon, aber er wollte ihn nicht aussprechen. Tom Burwell machte sich vor Angst fast in die Hose, und dieses Gefühl wollte er nicht noch mehr steigern.
    »Sag was!«
    »Sie ist hier, glaube ich.«
    »Dachte ich mir. Dann können wir abhauen und den Bullen Bescheid sagen, wen sie hier finden.«
    »Klar, damit die hören, was wir getan haben.«
    »Einer lebenden Toten glaubt doch keiner.«
    »Hast du eine Ahnung. Der Mord mit der Hacke hat die Bullen aufgescheucht. Da werden sie jeder Spur genau nachgehen, darauf kannst du dich verlassen.«
    Tom schwieg. Auch Ryan sagte nichts mehr. Beide ließen die Atmosphäre auf sich einwirken. Auch wenn sich ihre Augen mittlerweile an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, sie trauten sich nicht, die Lampe einzuschalten. Vorerst blieben sie in der Dunkelheit stehen und warteten erst mal ab.
    Vielleicht meldete sich die andere Seite ja. Doch da täuschten sie sich. Nachdem sich eine Minute quälend langsam hingezogen hatte, übernahm Tom wieder das Wort.
    »Entweder hauen wir wieder ab«, flüsterte er seinem Freund ins Ohr, »oder wir durchsuchen die Kapelle.«
    Auf einmal war das Lachen da!
    Beide hatten es gehört, und beide zuckten zusammen, als hätte sie ein Schlag mit der Peitsche erwischt. Unwillkürlich duckten sie sich, und Tom legte seine Hand auf Ryans Schulter, als sollte die Berührung ihm Halt geben.
    So plötzlich wie das Gelächter aufgeklungen war, verstummte es wieder. Die beiden Männer hatten die Gelegenheit, darüber nachzudenken, und kamen zu dem Schluss, dass es sich zugleich wissend und auch hämisch angehört hatte.
    »Dann weiß sie Bescheid!«, wisperte Tom.
    »Ist anzunehmen.« Ryan blieb gelassen. Er dachte daran, dass sie bewaffnet waren. So leicht würde ihnen keiner an den Kragen gehen können, das stand fest.
    Er griff in die Tasche, holte seinen Schlagring hervor und streifte ihn über die Finger der rechten Hand. So konnte er auch noch die Lampe halten.
    »Halt du dein Messer bereit, Tom!«
    »Mach ich!«
    »Gut. Dann…«
    »Was hast du denn vor?«
    »Ich werde das Licht einschalten, verdammt. Warum haben wir die Lampe denn mitgenommen?«
    »Ja, alles klar.«
    Ryan Hurst holte die viereckige Leuchte hervor. Der Schlagring störte ihn dabei nicht.
    Ein Druck auf den Knopf, und plötzlich war der helle Strahl da und stach in die

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