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1458 - Die Spur der Haluter

Titel: 1458 - Die Spur der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal mit Domo Sokrat reden", erklärte er. „Ich werde ihn an Bord bringen und mit ihm in den Orbit gehen. Dann wird er sich hoffentlich ebenso erholen wie ich."
    Icho Tolot stand an einer steil abfallenden Felskante. Zwölf Kilometer unter ihm lag ein ausgedehntes Sumpfland.
    Er beugte die Knie, ließ sich gleichzeitig nach vorn kippen und sprang. Er stürzte über einige vorspringende Felsen hinweg und raste dann in die Tiefe auf ein Haus zu, das wie ein Schwalbennest an der Felswand klebte.
    Dieses Mal brauchte er die Strahlung der Kannibalkristalle nicht zu fürchten. Mit Hilfe des Bordsyntrons hatte Tolot ein feinmaschiges, nahezu unsichtbares Netz angefertigt. Dieses Netz funktionierte auf derselben Basis, wie die vor knapp 2300 Jahren verwendeten Howalflektorhelme, die damals im Kampf gegen die Hypnokristalle eingesetzt wurden.
    Dieses Howalflektornetz würde ihn ausreichend vor den Einflüssen der Kannibalkristalle schützen. Die Eigenstrahlung des verwendeten Howalgoniums wurde durch ein eingearbeitetes Mikromodul absorbiert, so daß das Netz auch ortungstechnisch nicht erfaßt werden konnte.
    Unmittelbar über dem „Schwalbennest" fing er sich mit Hilfe seines Gravo-Paks ab. Er landete in einer Nische und warf sich sofort mit aller Kraft gegen die Tür. Unter der Wucht des Aufpralls platzte sie auseinander, und Icho Tolot war im Haus.
    Er sah sich einer dunklen Gestalt gegenüber, die ein wenig kleiner war als er. Abwehrend streckte sie ihm ihre vier Arme entgegen. Der Haluter schlug einen der Arme zur Seite - und durchtrennte ihn dabei! „Nein, nicht", schrie der Bewohner des Schwalbennestes. Er sprang den Haluter an, erreichte ihn jedoch nicht, weil Icho Tolot erneut zuschlug und ihn an der Brust traf. Der Schlag schleuderte den anderen zu Boden und ließ seinen Körper aufbrechen wie eine überreife Frucht. Ein Nadelstrahler schob sich aus ihm hervor, aber den entriß ihm der Haluter rechtzeitig genug.
    Er blickte auf das dunkle Geschöpf hinab, das so schwer verletzt zu sein schien, daß es eigentlich nicht überleben konnte. Doch nun kroch die bizarre Gestalt eines Posbis aus der aufgebrochenen Körperhülle eines Terzrockers hervor und versuchte zu fliehen. Icho Tolot packte ihn und hielt ihn fest. Mit einem Fuß stieß er die Hülle zur Seite und entdeckte dabei, daß sie lediglich aus einem synthetischen Material bestand. „Das ist es also", sagte er. „Du wolltest einen Terzrocker vortäuschen!"
    „Das war mein Auftrag", antwortete das bizarre Gebilde. „Wer hat ihn dir erteilt?"
    Der Posbi schwieg. „Na los", forderte der Haluter ihn auf. „Heraus damit. Oder soll ich dich zwingen, es mir zu sagen?"
    Der Posbi antwortete auch jetzt nicht, und er bewegte sich auch nicht mehr. „Was ist los mit dir?" fragte Icho Tolot.
    Er zog das bizarre Gebilde näher zu sich heran und stellte überrascht fest, daß kein Leben mehr in ihm war. Verblüfft drehte er es in den Händen herum. Er konnte sich nicht vorstellen, daß sich der Posbi selbst zerstört hatte. Um sich zu vergewissern, daß der positronischbiologische Roboter ihn so nicht zu täuschen versuchte, nahm er ihn auseinander. Als erstes fand er heraus, daß die biologische Komponente längst abgestorben war und die positronische sich durch zu hohe Spannungen verbrannt hatte. Auch die positronischen Speichereinheiten existierten nicht mehr. So konnte er nicht feststellen, wer dem Roboter den Befehl erteilt hatte, als Terzrocker aufzutreten
     
    5.
     
    In den vergangenen Wochen war viel Schnee gefallen, und eine dicke Eisschicht hatte sich auf den Bergen gebildet. So war der Eingang zu Domo Sokrats Höhle kaum noch zu erkennen.
    Icho Tolot schwebte langsam heran. Er war direkt zu der Stelle geflogen, an der er Domo Sokrat getroffen hatte.
    Wiederum flog er mit Hilfe eines Gravo-Paks. Er hatte ganz bewußt auf das Beiboot der HALUTA verzichtet, weil er damit leichter zu orten gewesen wäre. Jetzt glitt er vorsichtig in den Höhleneingang, sorgfältig darauf bedacht, keine Spuren zu hinterlassen. „Domo Sokrat", rief er mit hallender Stimme. „Wo sind Sie?"
    Er erhielt keine Antwort.
    Im Inneren der ersten Höhle schaltete er den Antigrav aus und ging weiter. Er konnte sich nicht erklären, daß Domo Sokrat nicht da war. Seit vielen Jahren lebte er in diesem Höhlensystem. „Ich gehe davon aus, daß Ihr Syntron mich hören und verstehen kann", sagte er. „Ich warte auf eine Antwort."
    In den Höhlen sah es nicht anders aus als bei seinem

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